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Würzburg
Für Fakten und Demokratie: Uni Würzburg ruft zur Wahl am Sonntag auf – und warnt vor Populismus
Wissenschaft und Gesellschaft leben von Fakten und einem konstruktiven politischen Klima. Die Uni-Leitung appelliert an Studierende und Beschäftigte, entsprechend zu wählen.
Rund 150 Menschen beteiligten sich am Dienstag am Flashmob '5 vor 12' im Rudolf-Virchow-Zentrum der Universität Würzburg für Demokratie und gegen Populismus.
Foto: Jochen Kuper | Rund 150 Menschen beteiligten sich am Dienstag am Flashmob "5 vor 12" im Rudolf-Virchow-Zentrum der Universität Würzburg für Demokratie und gegen Populismus.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 22.02.2025 02:31 Uhr

Die Würzburger Julius-Maximilians-Universität (JMU) hat alle Studierenden sowie ihre Beschäftigten in Forschung, Lehre, Technik und Verwaltung zur Teilnahme an der Bundestagswahl am kommenden Sonntag aufgerufen. Dabei sollten Parteien gewählt werden, die für eine "faktenbasierte Politik" und "demokratische Werte" stehen.

Uni unterstützt bundesweite Initiative "Aufstehen für Demokratie"

Die Uni warnt zwar nicht vor konkreten Parteien – die Botschaft allerdings ist deutlich. Laut einer Mitteilung unterstützt die Hochschulleitung die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bundesweit getragene Initiative "Aufstehen für Demokratie". Sie ruft in einer Petition zur Wahl von Parteien auf, die "Komplexität ernst nehmen, sich Fakten verpflichtet fühlen, die darauf basierend Lösungen im Diskurs entwickeln und demokratisch, kompromiss- und koalitionsfähig sind." 

Die JMU appelliert, Fakten ernst zunehmen und die Wissenschaftsfreiheit in einer "gelebten Demokratie" zu sichern. Uni-Präsident Paul Pauli: "Wissenschaft lebt von Freiheit. Nur in einem offenen, pluralistischen Umfeld können wir kritisch denken, Fragen stellen, Neues entdecken und Fortschritt gestalten." Vielfalt sei dafür essenziell – sie eröffne neue Perspektiven, fördere kreative Lösungen und stärke die Qualität von Forschung und Lehre.

Die von der Uni unterstützte Petition "Fakten sind das Rückgrat unserer Demokratie" ist ein klares Signal gegen populistische oder gar extremistische Strömungen. Wörtlich heißt es: "Mit großer Sorge beobachten wir, dass in unserer Gesellschaft Tatsachen zunehmend wie bloße Meinungen behandelt werden. Fakten schaffen die Grundlage, auf der Werte, Meinungen und Argumente ausgetauscht und Lösungen entwickelt werden können."

Im ausgehenden Wintersemester sind 26.400 Studierende an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität eingeschrieben, rund 4600 Menschen sind an der Uni beschäftigt.
Foto: Patty Varasano | Im ausgehenden Wintersemester sind 26.400 Studierende an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität eingeschrieben, rund 4600 Menschen sind an der Uni beschäftigt.

Um den Wahlaufruf zu unterstreichen, hat die Initiative "Aufstehen für Demokratie" für diese Woche an verschiedenen deutschen Universitäten Foto-Flashmobs organisiert. In Würzburg fand er am Dienstag um 11.55 Uhr im Rudolf-Virchow-Zentrum statt, rund 150 Menschen beteiligten sich daran – darunter Medizin-Dekan Prof. Matthias Frosch, Forschende und Ärzte. "Es ist fünf vor zwölf – nicht nur auf der Uhr, sondern auch für unsere Demokratie", sagte Initiator Manfred Gessler. Wissenschaft lebe von Fakten, Wissenschaft brauche Demokratie – und umgekehrt.

Wissenschaft will von neuer Bundesregierung mehr Geld und Gehör

Mit Blick auf die neue Bundesregierung stellt sich die Uni Würzburg hinter das jüngst vorgelegte Forderungspaket der Wissenschaftsministerinnen und -minister der Länder. Sie fordern vom Bund mehr Geld für Wissenschaft, Hochschulen und soziale Infrastruktur.

In einem gemeinsamen Aufruf mahnen die Hochschulrektorenkonferenz, das Deutsche Studierendenwerk und ein freier Zusammenschluss von Studierenden (fsz) eine Schlüsselrolle für Bildungs- und Forschungspolitik im Handeln der neuen Bundesregierung an – "auch, um den wirtschaftlichen Wohlstand, sozialen Zusammenhalt und die freiheitliche Demokratie zu sichern".  

 
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  • Thomas Hemmerich
    Klingt so, als wollen "die Linken" alles mobilisieren um aus ihrer Sicht zu retten, was zu retten ist. Arbeitgeber haben sich aus meiner Sicht da raus zu halten bzw keine Empfehlungen auszusprechen. Der Bürger oder Mitarbeiter sollte mündig genug sein, zu wissen was er wählt.
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  • Brigitte List-Gessler
    Es geht hier nicht um Linke, sondern um Demokratie, die auf Fakten basiert und nicht Meinungsmache und Polemik zur Richtschnur ihres Handelns macht. Vielleicht lesen Sie mal das Interview mit einem weltweit führenden Krebsforscher in der FAZ, um einzuordnen, wozu wissenschaftsfeindliche Politik am Beispiel der Behandlung von Kindern mit Krebs führt. https://www.faz.net/aktuell/wissen/wie-der-trump-kurs-die-krebsforschung-verlangsamt-110296524.html
    Manfred Gessler
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  • Armin Schneider
    ich wähle Demokratie und deshalb Wähle ich die AFD, alle anderen Parteien sind schon lange nicht mehr wählbar.
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  • Heribert Mennig
    @Herrn Schneider: Die Begriffe "Demokratie" und "AfD" schließen sich m. E. gegenseitig aus!! Sollte die AfD an die Macht kommen, wäre das für Deutschland extrem schädlich! Sowohl für die Wirtschaft, als auch für die Gesellschaft. Die AfD-Wähler werden sich dann fragen lassen müssen: Wieso habt Ihr das zugelassen? Das hatten wir alles schon einmal und darf nicht wieder passieren!!!
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  • Armin Schneider
    Hallo Herr Schneider,
    vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider entspricht er nicht unseren Richtlinien. Bitte belegen Sie ihre genannten Fakten im Kommentar oder kennzeichnen Sie diese als persönliche Vermutungen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

    Mit besten Grüßen
    Ihr mainpost.de-Team
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