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Würzburg/Schweinfurt
Auch Uni Würzburg und THWS sind raus: Über 60 Hochschulen verlassen aus Protest die Plattform X
Der "X-odus" geht weiter: Als Reaktion auf die Entwicklung der Social-Media-Plattform löschen über 60 deutsche Hochschulen und Institute ihren Account. Auch in Würzburg und Schweinfurt.
Wissenschaftliche Einrichtungen kehren X den Rücken – und gehen neue Wege.
Foto: Paul Schwaderer/HHU | Wissenschaftliche Einrichtungen kehren X den Rücken – und gehen neue Wege.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 15.01.2025 02:37 Uhr

Mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen und Forschungsinstitutionen haben am Freitag ihren Rückzug von der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) des US-Milliardärs Elon Musk bekanntgegeben – darunter auch die Würzburger Julius-Maximilians-Universität (JMU).

Kritik an der veränderten Ausrichtung von X

Man wolle ein Zeichen setzen für "Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Der Rückzug sei Folge der "fehlenden Vereinbarkeit der aktuellen Ausrichtung der Plattform mit den Grundwerten der beteiligten Institutionen: Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischer Diskurs."

Die Hochschulen und Institute verweisen auf die Veränderungen der Plattform X seit Übernahme durch Musk – von der algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung organischer Reichweite. Eine weitere Nutzung sei deshalb nicht zu vertreten. Der Austritt der Institutionen unterstreiche ihren Einsatz für eine "faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte".

Auch einige Institutionen, die ihre Aktivitäten auf der Plattform bereits eingestellt haben, unterstützen den gemeinsamen Appell. Das gilt auch für die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Die THWS hatte die Aktivitäten auf ihrem X-Account bereits 2023 beendet und ihn Anfang Dezember 2024 gelöscht.

Auch Bistum Würzburg löschte sein X-Konto

Die THWS ist weiterhin auf YouTube, Instagram, Facebook und LinkedIn aktiv, die Julius-Maximilians-Universität zusätzlich auch auf Bluesky. Man werde auch die Entwicklung auf diesen anderen Plattformen aufmerksam verfolgen, heißt es in der Erklärung der Hochschulen zu ihrem "X-it".

Die Entscheidung der JMU betrifft den offiziellen X-Account der Universität. Damit sei keine Handlungsweisung an Lehrstühle, Institute, Arbeitsgruppen oder Einzelpersonen verbunden, so die Uni-Pressestelle. Diesen bleibe die Entscheidung, ob und wie sie auf der Plattform agieren möchten, selbst überlassen.

Schon im November hat das Bistum Würzburg seinen X-Account stillgelegt.

 
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Kommentare
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  • Paul Schüpfer
    Man könnte auch gleich jede elektronische Kommunikation einstellen. Dann hat man eben wieder die Situation wie vor dem Internet. Die Unis und Hochschulen kommunizieren nur noch über Rundschreiben und Aushänge. Shitstorms gibt es nur noch in Papierform. Ein Traum!
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  • Klaus Fiederling
    Wenn Elon Musk erst einmal auf den Mars umgesiedelt ist, kann er vollkommen störfrei seine eigene Meinung äußern. Man wird sich dort, ganz unter seinesgleichen, äußerst beglückt zeigen.

    Daher sollte er seine gleich getakteten Gefolgsleute sofort mit an Bord nehmen...

    Der Einrichtungs-Freiflugschein für alle bitte!

    Heute übrigens eine Spitzenkarikatur bei MP:

    Don Quijote -Ritter von der traurigen Gestalt- auf seinem Pferd gefolgt von Sancho Panza auf einem Eselchen, sein getreuer Knappe, beide umringt von Windrädern...

    Welche neuzeitlichen Figuren besetzen aktuell die Rollen dieser beiden Kontrastfiguren, ideologiereich u. erheblich grobschlächtig, wie eh und je!?
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  • Walter Stöckl-Manger
    Anderswo meinte unlängst, ein minderinformierter Zeitgenosse, es sei Humbug, als ich mir erlaubte, die Schwurbeleien eines katholischen Dozenten auf ausgerechnet dieser elenden Hetz-Plattform für ein Unding zu halten. Ich sag nur: Blue Sky!
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  • Fabian König
    Bravo! 👏🏻
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  • Stefan Wolz
    Hoffentlich kapiert es nun die Allgemeinheit, dass aus den USA nichs Gutes kommt und es eigentlich immer nur um Geld und Macht geht. Aber gut dass wir nicht mehr von Russland abhängig sind.
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  • Hans Kaiser
    Facebook muss konsequenterweise auch verlassen werden. Marc Zuckerberg beschwert sich über die Einmischung seiner Regierung und möchte auch keine Faktenchecker auf seiner Plattform mehr zulassen wie er uns hier unverblümt in einem Interview mit Joe Rogan schon gleich zu beginn mitteilt! Eine Unverschämtheit sowas!

    https://www.youtube.com/watch?v=7k1ehaE0bdU
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  • Harry Amend
    Dann sollte man aber auch Facebook und Co. verlassen denn da zeichnet sich das selbige an, zumindest erst einmal in den USA. Man hat sich seit Jahrzehnten völlig abhängig gemacht von den Amerikanern, man denke da nur an Microsoft, Apple oder Google und jetzt jammert man. Dabei hat man mit Linux ein eigenes deutsches System, dass man aber links liegen lässt. Es ist eigentlich beschämend was aus Deutschland die letzten Jahrzehnte geworden ist.
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  • Stefan Flessa
    Stimmt Linux ist mit seinen „Erfinder“ Linus Torvalds urdeutsch ;-) - definitiv keine deutsche, sondern international getragene Sache.

    Und was „das Linux“ und Open Source Alternativen angeht: in München hat man schon Erfahrung damit gesammelt (es ging hin und her, aber inzwischen ist man zumindest teilweise wieder in Richtung Einsatz von Open Source Produkten unterwegs) und auch in Schleswig Holstein ist man bereit, sich nicht allein von Microsoft abhängig zu machen. Und das ist wichtig.

    Zum Thema X: nun ja, da war genug Zeit, zu sehen, wohin der Zug fährt… Wer Rückgrat hat, der stellt sein Fähnchen jetzt nicht in den Staaten in den Wind. Apple scheint da (noch?) Mut zu haben:

    https://www.golem.de/news/gegen-investorenforderung-apple-will-inklusive-firmenpolitik-beibehalten-2501-192342.html
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  • Andreas Graf
    wenn man konsequent wäre würde man die dienste von meta, microsoft und google die noch genutzt werden links liegen lassen, tut man aber nicht.

    alternativen gibt es die man nutzen könnte, oder aber man entwickelt an der uni selbst etwas neues, facebook wurde ja auch von einem studenten entwickelt.

    der ausstieg bei X wird wohl die wenigsten jucken, etwas anderes wäre es, wenn man die dienste mit der größten reichweite stillegen würde, also denen von meta: facebook, instagram und whatsapp.

    die wenigsten würden einen konsequenten umstieg bei social-media, messenger oder betriebssystem durchziehen, auch wenn die alternativen vergleichbar oder um längen besser sind.
    linux z.b. ist heutzutage kein hexenwerk mehr, und ich hab den umstieg nicht bereut.
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  • Stefan Flessa
    Dazu muss man die Möglichkeit schaffen, die Dienste nicht zu nutzen. Das erfordert Planung und Weitsicht.

    Nicht überall ist diese Weitsicht da….
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