Nach 25 Jahren, die er nach eigener Aussage nie als Belastung empfunden hat, scheidet Albert Friedrich als Vorstand der Würzburger Sektkellerei J. Oppmann AG aus. Sein Nachfolger ist Christian Meier, dessen Familie seit sechs Jahren die Aktienmehrheit der Sektkellerei hält. Der Diplomkaufmann ist 2015 als Vertriebsdirektor in das mittelständische Unternehmen eingestiegen mit dem Ziel, die Verantwortung nach der Ära von Albert Friedrich zu übernehmen.
Berufliche Tätigkeit begann in der Brauereiwirtschaft
Mit dem 1. August hat Albert Friedrich seine genau 50-jährige Berufskarriere beendet, die eine Hälfte davon hatte mit bayerischem Bier zu tun, die andere mit Würzburger Sekt. Der Oberpfälzer hat Industriekaufmann gelernt und dann in verschiedenen bayerischen Brauereien gearbeitet. Die Verbindung nach Würzburg kam über seinen Landsmann Reinhard Meier zustande, dem früheren Direktor der Würzburger Hofbräu. Beide hatten ihre berufliche Laufbahn in derselben Brauerei in der Oberpfalz begonnen.
In 25 Jahren hat Albert Friedrich die Weichen für die Neuausrichtung der 1865 vom Würzburger Winzersohn Josef Oppmann gegründeten Sektkellerei gestellt. Zu Beginn seiner Tätigkeit in Würzburg habe es noch keine Konkurrenz aus Italien und Spanien auf dem deutschen Sektmarkt gegeben, berichtet er. Die Marktverschiebung und der Verdrängungswettbewerb durch große Billigmarken ist dann aber zur Herausforderung geworden, der Albert Friedrich durch die Einführung neuer Marken, wie Franken-Cuvée und Chardonnay-Sekt, sowie neuer Produkte, wie Perlwein oder Mischgetränke, begegnet ist. Inzwischen prägen 15 Marken das Angebot der Kellerei.
Wichtig war Friedrich dabei immer, auf Qualität statt auf Quantität zu setzen. Dazu gehörte neben der Auswahl guter Winzer auch die Einführung der traditionellen Flaschengärung für die Top-Produkte des Hauses.
Über drei Millionen Euro in neue Sektkellerei investiert
In die Ära Friedrich fielen auch Planung und Bau der neuen Sektkellerei, die 2014 vom ehemaligen Standort an der Martin-Luther-Straße ins Gewerbegebiet Ost umgezogen ist. Über drei Millionen Euro hat das Unternehmen dafür investiert.
Auch Friedrichs Nachfolger Christian Meier (Jahrgang 1978) hat den in Wandlung begriffenen Markt im Blick. Weil wie beim Bier und anderen alkoholischen Getränken auch beim Sekt der Gesamtumsatz in Westeuropa sinkt, richtet Meier den Blick nun verstärkt auch auf den Export. So hat er inzwischen Kunden in den USA und in Indien gefunden und für Russland eine eigene Marke kreiert.