Es prickelt an neuem Ort. Der Betrieb in der neuen Sektkellerei J. Oppmann läuft zwar schon sein ein paar Wochen, doch am Mittwoch hat nun der Vorstand Albert Friedrich die Presse zur offiziellen Neueröffnung von Frankens ältester Sektkellerei ins Gewerbegebiet Würzburg-Ost eingeladen.
20 Mitarbeiter sorgen in dem neuen Komplex nach den Plänen des Architekten Jens Geisendörfer für die Produktion und Auslieferung von 14 Sektspezialitäten. „Wir sind mit 1,5 Millionen Flaschen ein kleines Unternehmen in einem großen Haifischbecken“, meinte Albert Friedrich beim Pressetermin angesichts der großen Konkurrenz, die mit Dumpingpreisen den Mittelstand kaputt machen wolle.
3,2 Millionen Euro investiert
Dass J. Oppmann in seine Zukunft glaubt, zeigt die Investition von 3,2 Millionen Euro in den neuen Standort. Viele Maschinen sind aus dem alten Gebäude in der Martin-Luther-Straße mit umgezogen, wo J. Oppmann vor fast 150 Jahren gegründet worden war. Um sich in dem hart umkämpften Markt zu behaupten, setzt Oppmann auf Qualität. So fährt Albert Friedrich, der seit 21 Jahren Vorstand der Sektkellerei ist, mit seinem Kellermeister jedes Jahr zu den Winzern nach Spanien, Italien und Deutschland, um die Weine auszusuchen, darunter sind so renommierte Betriebe wie Schloss Vollrads im Rheingau oder der Staatliche Hofkeller in Würzburg.
Aktienmehrheit erworben
Anno 1865 war die Kellerei vom Winzersohn Josef Oppmann – nach seiner Studienzeit in der Champagne – gegründet worden. Vor zwei Jahren haben dann eine Reihe von Personen, die mit der Kellerei verbunden sind, die Aktienmehrheit vom Münchner Bankier August von Finck jr. erworben. Mit dabei sind neben Albert Friedrich der frühere Chef der Würzburger Hofbräu Reinhard Meier als Aufsichtsratsvorsitzender und als sein Stellvertreter der Würzburger Rechtsanwalt Wolfgang Kunz.
Weil mit der Neuordnung der Aktienmehrheit auch der Betrieb und der Grundbesitz getrennt wurden, blieb den neuen Kellerei-Besitzern nichts anderes übrig, als neu zu bauen. Am alten Standort soll hochwertiger Wohnungsbau entstehen, wozu die Stadt bereits Zustimmung signalisiert hat.