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Würzburg
Frustrierte Anwohner: Warum seit sieben Jahren ein verlassenes Auto am Heuchelhof steht und nichts unternommen wurde
Seit sieben Jahren steht das grüne Auto in der Dr.-Johanna-Stahl-Straße in Würzburg, mittlerweile ist es eingewachsen. Wofür die Anwohner die Stadtverwaltung kritisieren.
Ein Skoda mit polnischem Kennzeichen steht laut Anwohnern seit sieben Jahren im Würzburger Gewerbegebiet Heuchelhof. Es ist bereits von Unkraut eingewachsen.
Foto: Patty Varasano | Ein Skoda mit polnischem Kennzeichen steht laut Anwohnern seit sieben Jahren im Würzburger Gewerbegebiet Heuchelhof. Es ist bereits von Unkraut eingewachsen.
Autorenköpfe Volos       -  Nargis Silva
Nargis Silva
 |  aktualisiert: 17.11.2024 02:30 Uhr

Offenbar seit sieben Jahren rostet ein grün lackierter Skoda Fabia mit polnischem Kennzeichen in der Dr.-Johanna-Stahl-Straße am Heuchelhof vor sich hin. Bei den Anwohnern sorgt das für Unmut. Gerald Huter, ehemaliger Beamter und ansässiger Unternehmer, kritisiert, dass das Fahrzeug direkt vor seinem Firmengebäude nicht abgeschleppt wird: "Das wirft kein gutes Licht auf meinen Betrieb". Seit 2021 hätten er und ein Nachbar das verlassene Auto mehrfach bei der Stadtverwaltung gemeldet – bislang ohne Reaktion.

Huter sagt, er habe damals das Ordnungsamt und Straßenreinigungsamt kontaktiert: "Ich habe auch einen Abdruck an die Nachbarschaft geschickt. Mein unmittelbarer Nachbar hat sich daraufhin gemeldet und gesagt, dass das Auto bereits seit mehr als drei Jahren dort steht". Auch Huters Hinweis an die Verkehrsüberwachung der Stadt Würzburg vom Juli 2024 sei unbeantwortet geblieben. Erst kürzlich sei ein "roter Punkt" – eine Aufforderung an den Fahrzeughalter, das Fahrzeug innerhalb einer bestimmten Frist zu entfernen – auf dem Auto angebracht worden. 

Über die Jahre ist Unkraut um den Skoda gewachsen. Huter ärgert sich, dass die Straße an der Stelle nicht gereinigt werde. Für ihn zeige die Stadtverwaltung damit, dass sie Bürgern zwar strenge Regeln vorgibt, sich aber selbst nicht an ihre eigenen Pflichten hält: "Die Bürger zahlen hohe Gebühren und werden bei kleinsten Verstößen bestraft, aber die Verwaltung ist nachlässig". Er sei enttäuscht von der Kommunikation mit der Stadt. Huter und einige seiner Nachbarn würden nun sogar erwägen, die Gebühren für die Straßenreinigung zurückzufordern.

Pressestelle der Stadt Würzburg: Erstmeldung erfolgte am 8. August 2024

Die Pressestelle der Stadt Würzburg teilte auf Anfrage mit, dass nach einer Meldung am 8. August 2024 ein "roter Punkt" am Skoda Fabia angebracht wurde. Nach einer Frist von vier Wochen stand das Fahrzeug jedoch weiterhin dort, der Besitzer konnte nicht ermittelt werden. "Deshalb wurde entschieden, den Wagen nach Rücksprache mit der Polizei abzuschleppen und zu verwerten", erklärte Petra Steinbach von der Pressestelle. Je nach Fall könne dieser Prozess allerdings einige Tagen bis zu mehreren Monaten dauern.

Am Heuchelhof ist bislang noch nichts passiert. Stand Freitag, 8. November, steht der Skoda laut Anwohnern noch immer in der Dr.-Johanna-Stahl-Straße. 

Auf die Frage der Redaktion, warum die Stadt im Falle des Skoda Fabia seit Jahren nichts unternommen hat, hieß es, dass keine Meldungen über das verlassene Auto unter dem Namen Huter oder dessen Nachbar vorlägen. Für das Entfernen von Autos ohne Zulassung oder Versicherung im öffentlichen Raum gäbe es einen festen Ablauf: Zuerst wird ein roter Punkt zur Eigenentfernung angebracht, dann wird der Halter gesucht, und wenn niemand reagiert oder gefunden wird, wird das Auto abgeschleppt. Insgesamt registrierte die Stadt heuer rund 120 Verdachtsfälle, die meisten davon Motorroller. In der Regel ließen sich die Fälle durch Eigeninitiative der Fahrzeughalter klären. Nur fünf Mal seien Fahrzeuge dieses Jahr tatsächlich abgeschleppt und entsorgt worden.

 
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Kommentare
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  • Gerald Huter
    an alle die es interessiert…das auto wurde nach 7 jahren nur einen tag nach der veröffentlichung abgeschleppt…!!! da kann man nur sagen danke main-post und gerne auch danke an die stadt würzburg…am ende wird alles gut und wenn nicht alles gut ist, ist es auch noch nicht das ende…(john lennon).
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  • Roland Rösch
    Es geht doch nur um die Kosten für die Stadt und um die mehr Arbeit im Ordnungsdienst. Wenn das so weitergeht wir nicht nur der auto Schrott zum Denkmalschutz anerkannt sondern auch Hochhaus Augustinerstrasse. Touristen haben mich auch schon gefragt ob das der alte Kranen wäre auf dem Hochhaus 😆
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  • Michael Appel
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Helmar Wiehl
    Interessante -Aussage von Offizieller Seite. Ich hatte mal einen Neuen (500km) 50 ccb Elektroroller gemeldet, ohne Zulassung. 3 x Telefonisch 3 x per Mail 1 x persönlich im Ordnungsamt. Immer hieß es es wird sich gekümmert. Bei nächster Nachfrage, war in den Akten aber immer noch kein Vermerk für diese Straße. Nach 18 Monaten war er dann weg. Es gab nie einen Roter Zettel. 50m weiter wurde regelmäßig ein abgestellter Wohnwagen (was natürlich auch nicht ok ist, dass er ewig Stand) aufgeschrieben. Hat wohl mehr Kohle und weniger arbeit gemacht.
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  • Christian Müller
    Gibt's denn wirklich nichts besseres zu berichten, als laufend diese "Dauerparker". Was macht die Mainpost denn, wenn die mal alle abgeholt sind?
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  • Klaus Kiesel
    Ich finde es nicht schlecht, wenn sowas öffentlich gemacht wird. Das erhöht die Arbeitsbereitschaft der Behörden, was diese manchmal einfach auch nötig haben.
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  • Enno Nöth
    Die Zeitung und die App muss doch mit Meldungen gefüllt werden. Und wenn sonst nichts wichtiges (in den Augen der Redaktion) passiert, wird eben so ein Käse geschrieben.
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  • Silvia Schülein
    Es sind eben mal Lokalnachrichten. Wenn Sie dies nicht lesen möchten, würde ich eine überregionale Zeitung empfehlen.
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