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Würzburg
"Fridays for Future" erhält Unterstützung von den Kirchen
Das Bistum Speyer zählt als erstes deutsches Bistum zum Unterstützerkreis von "Fridays for Future". Was die evangelische und die katholische Kirche in Bayern dazu sagen.
Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm wird am Freitag bei der Fridays for Future-Demonstration in München mitlaufen.
Foto: Patty Varasano | Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm wird am Freitag bei der Fridays for Future-Demonstration in München mitlaufen.
Nathalie Metzel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:59 Uhr

Wenn die Bewegung "Fridays for Future" am kommenden Freitag zum globalen Klimastreik auf die Straßen geht, werden nicht nur Kinder und Jugendliche an der Demonstration teilnehmen. Auch alle Erwachsenen weltweit sind zum Streik aufgerufen. Mit dem Internet-Hashtag #AlleFürsKlima haben sich viele deutsche Organisationen zu einem zivilgesellschaftlichen Bündnis zusammengeschlossen. Dazu gehören unter anderem der Allgemeine Deutsche Fahrradclub und der Deutsche Alpenverein.

Als erstes deutsches Bistum ist vergangene Woche die Diözese Speyer dem Unterstützerkreis beigetreten. Einige evangelische Landeskirchen haben sich ebenfalls angeschlossen, darunter die evangelische Kirche im Rheinland und der Pfalz. Der bayerische Landesbischof und Vorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) Heinrich Bedford-Strohm hat nun angekündigt, an der Demonstration am Freitag teilzunehmen.

Der Speyerer Generalvikar Andreas Sturm ermutige Pfarreien, kirchliche Einrichtungen, Verbände und die Beschäftigten des Bischöflichen Ordinariats zur Teilnahme an den Demonstrationen, heißt es in der Pressemitteilung des Bistums. Im Anschluss an die Demonstration lädt der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) zu einem Dialog zum Thema ein. Zudem werden die BDKJ-Diözesanvorsitzenden bei der Fridays for Future-Kundgebung in Speyer mitlaufen.

Evangelische Kirche Bayern wird dem Aktionsbündnis vorerst nicht beitreten

Das Bistum Würzburg wollte sich zum Vorstoß aus Speyer nicht äußern. "Die Diözese Würzburg kommentiert Aktionen andere Bistümer nicht", heißt es auf Anfrage aus der Pressestelle. Man zeige sich dennoch mit dem Anliegen solidarisch, den Herausforderungen des Klimawandels mit Entschiedenheit zu begegnen und sich für eine Zukunft ohne Klimakrise einzusetzen, so Sprecher Bernhard Schweßinger.

Die Diözese versuche schon seit längerem, dem Klimawandel mit konkreten Maßnahmen zu begegnen: Einige kirchliche Einrichtungen in der Diözese tragen seit Jahresbeginn ein EU-Siegel, das ein nachhaltiges Umweltmanagement zertifiziert. Dazu gehören zum Beispiel das Jugendhaus Sankt Kilian in Miltenberg und das Burkardushaus in Würzburg. Außerdem engagiert sich das Bistum in den beiden Partnerdiözesen Óbidos im brasilianischen Regenwald und Mbinga in Tansania.

Die evangelisch-lutherische Kirche in Bayern werde dem Aktionsbündnis nach aktuellem Stand nicht beitreten, sagt Pressesprecher Johannes Minkus. Der Landesbischof stehe aber voll und ganz hinter der Bewegung Fridays for Future. Er plant ebenfalls, am Freitag an der Fridays for Future-Demonstration in München teilzunehmen. "Ich begrüße es ausdrücklich, dass am 20. September viele junge und alte Menschen für eine lebenswerte Zukunft demonstrieren", so Bedford-Strohm in einer Pressemitteilung.

Die bayerische Landeskirche setzt einige Forderungen bereits konkret um

Die Bewahrung der Schöpfung sei für die Kirchen seit langem ein Herzensanliegen. Bedford-Strohm hatte 2015 bei der Pariser Klimakonferenz 1,7 Millionen Unterschriften für beherzte Klimaschutzmaßnahmen an die damalige Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen überreicht. Einige der Forderungen, die Fridays for Future an die Kirchen gestellt hatte, setze man in der bayerischen Landeskirche bereits konkret um. Unter anderem bieten die evangelischen Tagungshäuser in Bayern immer häufiger eine fleischreduzierte und bio-regional-saisonale ausgerichtete Küche an. Zudem verzichten die Beschäftigten der Landeskirche auf Inlandsflüge und zahlen bei nicht vermeidbaren Flüge eine CO2-Kompensation. 

Auch der bayerische Jugendverband der protestantischen Kirche, die Evangelische Jugend Bayern (EJB), zeigt sich solidarisch mit der Fridays for Future-Bewegung. Die Vorsitzenden der Landesjugendkammer und des Landesjugendkonvent der EJB, Paula Tiggemann und Marlene Altenmüller, werden ebenfalls am Weltklimastreik am Freitag teilnehmen. "Wenn junge Menschen für eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten einstehen, sehen wir uns in der Pflicht, sie zu unterstützen", so die beiden Frauen in einer Pressemitteilung. Die evangelische Jugend Würzburg wird sich auch an der Aktion beteiligen.

 
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  • mppthi
    Die Deutschen rannten auch schon mal sinnlos einen Ausländer hinterher!!!
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  • martin-dobat@t-online.de
    Liebe Leser, die Bibel ist das perfekte Fachbuch für Gottes Schöpfung und das Klima! Die Kirchenführer haben den Bezug zu Gottes Wort scheinbar völlig verloren! Unsere Nation braucht „Beter for Umkehr“, anstatt „Friday for Future“! Die biblische Geschichte von König Ahab und Elia, als es mehr als 3 Jahre nicht regnete, solange bis das Volk zu seinem Gott Jahwe umkehrte! Ein Modell auch für unsere Stadt Würzburg! L. G. Martin Dobat
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  • peter.lelowski@web.de
    Jesus Christus hat sich mit den Sündern an einen Tisch gesetzt. Denen, die Gelder veruntreut haben, z.B. dem Evangelisten Matthäus. Insofern ist die Solidaritätserklärung mit FfF nur ein erster Schritt hin zu den eigentlich Verantwortlichen. Wenn Kirche Wohlfühlverein für die die von Kindsbeinen dabei sind bleiben würde wäre Kirche ein Pharisäerclub nach Matth. 9. 9 - 13.
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  • gowell70@yahoo.de
    Menschen !
    Kommt einfach damit Klar, das Kohle und Schulpflicht
    NI🙃CHT
    der gesamte Lebensinhalt ist.

    Erbärmlich ist allerdings, daß diese Erde erst auf ein verhaltensauffälliges schwedisches Gör warten musste ( sorry Greta, aber Du verstehst mich!)
    , um endlich einmal genau darüber nachzudenken.
    Eigentlich hat Yeshuha, besser bekannt als Jesus Christus, vor einigen(ca.2000)
    Jahren ja schon das selbe erzählt, aber der wird heute mit Bernd, dem Brot gleichgesetzt....
    Sorry Christentum,
    Nix habt ihr gecheckt....
    Krasse sch..... !
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  • robert.erhard@gmx.de
    Aber auch nicht diese „Göre“! Denn langsam verliert jeder das Maß und rennt blindlings in einen unnötigen Wettbewerb um den Klimagott!
    Wer Maybritt Illner diese Woche gesehen hat (was ich eigentlich wegen der gesteuerten Gesprächsrunde, der politischen Einflussnahme und indiskutabele Gesprächsführung nicht mache) dem müsste eigentlich klar geworden sein, dass man nicht den Aktivisten nachrennen darf denn dann werden wir im Chaos landen, alle daheim arbeiten, und nichts mehr leisten können und nicht mal auf einem Feuer kochen dürfen!
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  • thomashemmerich@web.de
    Verstehe ich so langsam alles nicht mehr. Erst überlegt die evangelische Kirche, ob sie ein Schiff kaufen soll um Flüchtlinge zu retten. Nun laufen die Kirchenfürsten auch noch den Grünen und Okömoralaposteln nach.
    Wann hat von denen das letzte mal einer ein Altenheim besucht und sich mal Gedannken gemacht, wie es den Leuten dort geht. Sorry, aber so langsam wird mir die Kirche immer mehr suspekt.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Die Kirche ist da völlig deplatziert! Geht gar nicht dass die Kirche zu einer Spaltung beiträgt!

    Über den Inhalt und den Teilnehmerkreis kann jeder denken was er will!
    Anbiedern und Augen vor Realitäten verschließen! Merkt keiner dass Existenzen und Ganze Industriezweige dadurch bedroht werden, die letztendlich auch die einzigen sind die etwas gegen den Klimawandel tun können? War bei Maybritt Illner gestern sehr informativ (außer der Schmarrn der Velo, die weltfremd und arrogant ist)

    Und die Kids haben am Freitag die Schule zu besuchen und können in ihrer Freizeit machen was sie wollen!
    Die Schulpflicht muss durchgesetzt werden! Vor einem Jahr haben alle über den vielen Stoff gestöhnt! Offensichtlich war das entweder Quatsch oder die Lehrpläne sind zu lasch und sollten gestrafft werden!
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  • Helmut_Faul_HF2017
    Greta und die Fridays-for-future-Bewegung gleichen eigentlich einer Sekte:

    Wie bei vielen Sekten bleiben die Organisation und die tatsächlich mächtigen Kräfte im Hintergrund und wie bei vielen Sekten wird der kommende Weltuntergang („Klimakatastrophe“) vorausgesagt. Ebenso glaubt man sich wie bei jeder Sekte im alleinigen Besitz der Wahrheit und abweichende Meinungen werden diffamiert („Klimaleugner“). Sektenähnlichen Charakter haben auch die blinde Gefolgschaft vieler junger Menschen und ihr Aufblicken zu einer alles überstrahlenden Prophetin (Greta).

    Warum also sollten die Kirchen eine Sekte unterstützen ?
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  • fuchsastefan@web.de
    Ich war damals in Wackersdorf. Spiele seit 40 Jahren Kirchenmusik. Anscheinend bin ich in ihrer Ansicht auch ein linker Maoist.
    Bin Stolz auf dieser Jugend, und der Aussage unserer Kirche!

    Schönen Gruß an den AfD Stammtisch!
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  • harryamend@outlook.de
    Haha die Kirchen wieder, sie betteln aber auch um jedes Schäflein in der Hoffnung die Kirchen wieder füllen zu können. da kommt denen wohl jedes Mittel recht?
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  • Einwohner
    Wieder ein Grund mehr auszutreten
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  • l.saubert@web.de
    Leider gibt die Überschrift des Artikels in keinster Weise den Inhalt wieder. Das, was nach dem Sommer von fff übrig geblieben ist, ist ein radikaler Rest, der einer bestimmten politischen Richtung entspringt. Spätestens seit der Sommertagung und der Solidarisierung mit " Ende Gelände" hat die " Bewegung"die Mitte der Gesellschaft verlassen und ist bei der undemokratischen radikalen Linken hängen geblieben.
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