So richtig Stimmung will nicht aufkommen bei der Wahlparty der Freien Wähler (FW) aus dem Stimmkreis Würzburg-Land in Johanns Brauhaus in Ochsenfurt. Dabei gäbe es einiges zu feiern. Die Partei hat bei der Landtagswahl deutlich zugelegt. Doch für Direktkandidat Felix von Zobel wird es voraussichtlich erst spät in der Nacht wirklich spannend. Dann nämlich, wenn feststeht, ob die Freien Wähler in Unterfranken ein drittes Landtagsmandat erreichen, und ob von Zobel genügend Zweitstimmen außerhalb seines Stimmkreises einsammeln kann, um von Listenplatz sechs auf den dritten Platz vorzurücken.
von Zobel: "Es tut weh, hinter der AfD zu sein"
Politische Weggefährten des jungen Bewerbers sind gekommen, der FW-Fraktionschef im Kreistag Hans Fiederling, Ernst Joßberger, Altbürgermeister aus Güntersleben und Vater Heinrich von Zobel, Vorgänger seines Sohnes als FW-Kreisvorsitzender. "Ich freue mich über das gute Ergebnis der Freien Wähler, aber es tut weh, hinter der AfD zu sein", meint Felix von Zobel, als die erste Hochrechnung über die provisorische Leinwand flimmert.
"Ich hätte etwas mehr erhofft, aber zufrieden bin ich schon", sagt Hans Fiederling. Auf die Frage, welche Rolle die Flugblattaffäre des Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger gespielt hat, sagt er: "Geschadet hat's nicht, aber man hätte eleganter damit umgehen können."
Entsetzt ist Fiederling vom Abschneiden des AfD-Kandidaten Wolfgang von Eyb. "Den kennt kein Mensch, wieso wird so jemand gewählt?", fragt er sich. Heinrich von Zobel ist nicht überrascht vom vorläufigen Wahlergebnis. "Es kam so, wie wir es erwartet haben", sagt er. Auch ihn habe das Ergebnis der AfD entsetzt, sagt Heinrich von Zobel. "Nur draufhauen, keine Lösungen bieten, wer wählt so etwas", meint er.