Der Landkreis Würzburg hat sich entschieden, in Gaukönigshofen eine Förderschule zu bauen. Dort werden in Zukunft die Schüler:innen der Förderschulen Sommerhausen und Gelchsheim unterrichtet. Bei der Suche nach einem optimalen Standort für diese Schule wurde man in Gaukönigshofen fündig. Die Gemeinde arbeitete intensiv und positiv mit dem Landkreis zusammen, so dass der Baugrund problemlos erworben werden konnte.
Das vorgesehene Grundstück liegt in der Natur, direkt neben der Mittelschule. Artenschutz stellt bei dem zur Zeit noch blühenden Rapsfeld kein Problem dar, da es auf dem Gelände keine Feldhamster und auch keine schützenswerten Vögel gibt. Doch aufgrund von Scherbenfunden, die bereits in der Gegend von Gaukönigshofen gemacht wurden, war es notwendig für das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, eine Expertise zu erstellen. Die Zeugnisse der Vergangenheit müssen laut Denkmalschutzgesetz freigelegt und dokumentiert werden.
Bei dem Erdaushub wurden Reste von Pfahlbauten entdeckt
Beauftragt wurde das Büro für Ausgrabungen und Dokumentation Heyse, das sich mit bauvorgreifenden archäologischen Untersuchungen beschäftigt. Auf dem etwa 3500 Quadratmeter großen Baugebiet wurden bei zwei Streifen die oberste Lössschicht abgetragen, um somit exakte Grabungen zu ermöglichen. Bei dem quadratischen Aushub stieß man auf Reste von Pfahlbauten. Aufgrund der Anordnung der Bauten stellte man fest, dass es sich um eine Siedlung aus der Hallstatt-Zeit (800 bis etwa 400 v. Chr.) handelt.
Landrat Thomas Eberth informierte sich vor Ort bei Büroinhaber Dieter Heyse und Grabungsleiter Ulrich Müller über die Ergebnisse. Das Grabungsteam hatte einige Scherben gefunden. Die Scherben konnten der Karolingerzeit (8. Jahrhundert) zugeordnet werden. Dies entsprach auch anderen Funden in der Gegend. Der Archäologe Dieter Heyse erklärte die Bauweise der Holzpfahlhäuser. Bei der Grabung konnte auch fossile Schwarzerde festgestellt werden. Diese erklärt die frühe dichte Besiedelung im Gebiet Gaukönigshofen, denn die Menschen ließen sich dort nieder, wo sie sich ernähren konnten, was aufgrund der guten Bodenqualität gegeben war.
"Die naturnahe Umgebung ist für die geplante Förderschule ideal", stellte Landrat Thomas Eberth fest. Und stellvertretende Bürgermeisterin Ester Pfeuffer und Christina Brandel (Geschäftsleiterin Gemeinde Gaukönigshofen) konnten dem nur zustimmen. Sie freuten sich, dass der Landkreis sich für diesen Standort entschieden hat. Es soll eine Schule für fast 100 Schüler entstehen. Unterrichtet werden die Klassen eins bis neun, wobei für jede Jahrgangsstufe zwei Klassen geplant sind.
Die archäologischen Grabungen und somit die bauvorgreifenden archäologischen Untersuchungen im Zuge eines Neubaus werden nächste Woche abgeschlossen sein. Es ist geplant, den Oberboden im kommenden Jahr abzutragen. Wenn die genaue Planung abgeschlossen wird, dann wird vom Landesamt für Denkmalpflege entschieden, wie der Bau der Förderschule weitergeht. Wahrscheinlich ist eine archäologische Begleitung, die parallel und zeitgleich stattfindet. Dieter Heyse betonte, dass aufgrund der rechtzeitigen, vorausschauenden Planung nicht mit einer Bauverzögerung zu rechnen sei.
ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor.
"Es soll eine Schule für fast 100 Schüler entstehen. Unterrichtet werden die Klassen eins bis neun, wobei für jede Jahrgangsstufe zwei Klassen geplant sind."
Wenn man mit einbezieht, dass es an der Schule auch eine Jahrgangsstufe 1A gibt, dann sollen in 10 Jahrgangsstufen je 2 Klassen unterrichtet werden und das zusammen fast 100 Schüler sein. Das wären rechnerisch nicht einmal 5 Schüler pro Klasse. Die Regel sind an dieser Schulart mehr als das Doppelte.