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WÜRZBURG
Firmengeschichte seit 100 Jahren:„Haas Das Sanitätshaus“
1951 zieht das Sanitätshaus Adolf Haas in die Semmelstraße um.
Foto: Archiv Haas | 1951 zieht das Sanitätshaus Adolf Haas in die Semmelstraße um.
Ernst Jerg
Ernst Jerg
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:20 Uhr
„Wir können unsere Kunden in Estenfeld besser betreuen.“
Jürgen Czalla, Geschäftsführer

In den vergangenen vier Jahren hat das Unternehmen Haas GmbH den größten Wandel in seiner Firmengeschichte erlebt, sagt Geschäftsführer Jürgen Czalla. Und meint damit unter anderem den Umzug der Firmenzentrale in das Gewerbegebiet Estenfeld.

Dennoch bleibt das Traditionsunternehmen eine echte Würzburger Firma mit Niederlassungen in der Plattner- und Semmelstraße sowie am Berliner Platz als Hauptsitz.

Geschichte beginnt 1917

Die Geschichte von „Haas Das Sanitätshaus“ beginnt 1917. Damals gründete Andreas Haas eine orthopädische Werkstatt in der Domerschulstraße. Und der 100. Geburtstag des Unternehmens wurde vor wenigen Tagen mit einem Festakt groß gefeiert.

1952 übernimmt Wilhelm Haas die Firma. 1971 verlässt man dann das Würzburger Notquartier – der Laden war am 16. März ausgebombt worden und in das heutige Röntgen-Gymnasium umgezogen – und eröffnet im Stadtteil Grombühl in die Brücknerstraße einen neuen Laden. 1978 übernimmt dann Wolfgang Haas die Firma.

Adolf Haas startet mit einer Wetrkstatt

1936 eröffnete Adolf Haas ebenfalls eine Orthopädie-Werkstatt in der Schönbornstraße. Andreas Haas und er sind nicht verwandt. Bei den Firmen stand damals die Versorgung von Kriegsversehrten im Mittelpunkt.

Adolf Haas stirbt 1971 und Werner Haas führt die Geschäfte bis 1994 weiter, bevor er die Firma an Christof Glasmacher verkauft. Und 1996 kommt dann die Fusion der bisher parallel und unabhängig voneinander agierenden Firmen zustande.

Geschäftsführer der neuen Haas GmbH sind Glasmacher und Wolfgang Haas. Die beiden übernehmen im Jahr 2013 das Sanitätshaus Strätz.

Das Unternehmen als Zusammenschluss mehrerer Firmen ist im Jahr 2017 auf mittlerweile 150 Mitarbeiter angewachsen an zehn Standorten. In Würzburg sind das die Geschäfte am Berliner Platz, in der Plattnerstraße und in der Semmelstraße.

Weitere Filialen gibt es in Aschaffenburg, Karlstadt, Wertheim, Bad Kissingen, Bad Neustadt und Gerolzhofen.

Seit 37 Jahren arbeitet Czalla nun schon für Haas. In der Zeit hat er viel erlebt. Eine der wichtigsten Entscheidungen war wohl der Neubau in Estenfeld. Dorthin wurden die Logistik verlagert, die Verwaltung und die Werkstätten.

Eine Rollator-Teststrecke

Aber wichtig für die Menschen, die Hilfe brauchen, ist die große Angebotspalette des Sanitätshauses, die von Teststrecken für Rollatoren und Elektro-Scooter für Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, bis zu einem Badezimmer reicht, das die möglichen Hilfsmittel aufzeigt.

Auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück stehen 60 Parkplätze zur Verfügung.

„Wir können unsere Kunden in Estenfeld besser betreuen, als herkömmliche Häuser“, sagt Czalla und nennt Beispiele. „Wir haben hier die Werkstatt für Prothesen und die Techniker zum Anpassen.“

Wer Unterstützung bei der Homecare braucht, wie Angehörige, die einen Verwandten zu Hause pflegen, bekommt bei Haas eine Krankenschwester als Beraterin.

Also ist der Geschäftsführer mit dem Umzug zufrieden? „Natürlich. Wir sind nur drei Monate zu früh umgezogen. Es war am Anfang so einiges noch nicht fertig.“

Unternehmen verkauft

Zu Beginn des Jahres 2017 haben Glasmacher und Andreas Haas das Unternehmen verkauft. Die neuen Eigentümer sind Jan Henrik Schmitz und Wendelin und Christoph Lauxen vom Aschaffenburger Unternehmen Vena Vital.

Ist Haas weiterhin auf Expansionskurs? „Wir wollten die Region Unterfranken mit unseren Filialen abdecken. Das ist uns ganz gut gelungen. Nun wollen wir unsere Standorte weiter ausbauen und etablieren.“

Nadia Schumacher lässt sich von ihrem Kollegen Christian Graber ihre Prothesen beim Sanitätshaus Haas in Estenfeld justieren. Die passionierte Handbikerin nimmt an internationalen Wettbewerben teil und testet sehr kritisch den Sitz.
Foto: Thomas Obermeier | Nadia Schumacher lässt sich von ihrem Kollegen Christian Graber ihre Prothesen beim Sanitätshaus Haas in Estenfeld justieren.
 
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