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REGION WÜRZBURG
Nach Porsche und Jaguar zieht auch Haas raus aus der Stadt
Alles behindertengerecht: Gesundheitszentrum Haas in Estenfeld.
| Alles behindertengerecht: Gesundheitszentrum Haas in Estenfeld.
Ernst Jerg
Ernst Jerg
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:10 Uhr

Landkreisgemeinden mit Autobahnanschluss sind äußerst beliebt. Das erleben gerade Estenfeld und Kürnach. Beide Kommunen haben attraktive Gewerbegebiete ausgewiesen und sogar Traditionsbetriebe aus Würzburg nehmen diese Angebote dankend an: das Porsche Autohaus, Jaguar Landrover und das Sanitätshaus Haas sind schon umgezogen.

Ab sofort können die Kunden von Haas den neuen Bau besuchen und dort ihre Wünsche äußern. Die Adresse: Porschestraße 4 im Gewerbegebiet Estenfeld. Genau daneben ist der Namensgeber für die Straße angesiedelt: das Porsche Zentrum der Spindler-Gruppe.

Haas wird Würzburg nicht komplett verlassen. Die Ohmstraße mit ihren Werkstätten ist geschlossen und die Hauptfiliale – über 60 Jahre in der Semmelstraße beheimatet – soll ebenfalls zu gemacht werden, sagt Constantin Carl, Geschäftsführer der Haas Holding GmbH. Dafür bleibt die Plattnerstraße bestehen, speziell ausgerichtet neben dem klassischen Gesundheitsbedarf auf Spezial-Mieder für Frauen mit Brustprothesen.

Viel behindertengerechter Platz

Und ein völlig neues Sanitätshaus entsteht gerade am Berliner Platz 11. Ein Mietvertrag mit der KHF-Unternehmensgruppe ist abgeschlossen und Haas wartet seit vier Monaten auf den Einzug. „Wir konnten bisher nicht in unsere Räume“, sagt Carl. Die Enge der drei Häuser in der Semmelstraße und die verwinkelten Strukturen sollen aber bald der Vergangenheit angehören, wenn die Räume am Berliner Platz fertig sind.

Doch die Zeit drängt ein wenig, denn wegen der Baustellen in der Semmelstraße – die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH verlegt dort neue Rohre für Heizwasser – kommen immer weniger Kunden in die Filiale. Nach dem Umzug an den Berliner Platz sollen die leer stehenden Häuser erst einmal saniert werden, weiß Carl.

Die Zahlen der neuen Haas-Filiale am Berliner Platz: 500 Quadratmeter auf einer Ebene und Parkplätze vor dem Eingang. Dort ist der Schwerpunkt Sport-, Fuß- und Rückengesundheit, Lauf- und Körperstatik-Analyse aber auch die Behandlung von lymphologischen Erkrankungen. In Estenfeld erwartet den Besucher auf dem 6000 Quadratmeter-Grundstück klare Strukturen und viel behindertengerechter Platz. Das Haas-Gesundheitszentrum beherbergt neben Sanitätshausbedarf und Homecare alle Werkstätten des Unternehmens, Orthopädie- und Rehatechnik und Testparcours für Rollstuhlfahrer und Rollatoren im Freien und im Gebäude. „Bei uns wird alles für Menschen mit Einschränkungen genau angepasst“, sagt Geschäftsführer Carl.

2500 Quadratmeter Lagerfläche

Im ersten Stock findet der Besucher große, lichte Seminarräume. „Wir hatten schon vorher Schulungen für Fachkräfte angeboten. Nun sind sie hier gebündelt in unserem Gesundheitszentrum. Wir denken auch an Hausmessen“, sagt der Geschäftsführer, der neue Wege gehen will. Da sind Gedanken über Vernissagen im Gesundheitszentrum. Erster Termin voraussichtlich im April.

Das Herzstück ist ein gigantisches Hochlager auf mehreren Ebenen. 2500 Quadratmeter Lagerfläche mit bisher 10 000 Produkten, die ganz schnell im Verkaufraum des neuen Hauses sein können. „Es ist doch ätzend, wenn ein Kunde auf seine Ware warten muss“, sagt Carl. Bis auf wenige Mitarbeiter zogen alle Haas-Angestellten beim Umzug begeistert mit und packten an. Von 150 Leuten arbeiten künftig 50 fest in Estenfeld, 30 Außendienstler sind ebenfalls dort angesiedelt.

Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr macht noch ein wenig Probleme. „Wir haben auch Teilzeitkräfte und gerade um die Mittagszeit fahren kaum Busse“, sagt Carl. Dafür ist Kantinenfrage geregelt: Einer der ersten Mieter im Gewerbepark – das Hightech-Unternehmen eResearch Technology – versorgt die Haas-Angestellten mit Essen. Synergie á la Estenfeld. Die Haas-Gruppe investiert in der Porschestraße 6,5 Millionen Euro.

Das neue Jaguar Landrover Autohaus Brückner und Hofmann ist auch auf der Zielgeraden. Dort können Kunden ab sofort vorbeifahren. Die Automarke war vorher im Gewerbegebiet Ost in der Nürnberger Straße angesiedelt. Nun sind sie auf die andere Seite des neuen Kreisels ins Kürnacher Gewerbegebiet Wachtelberg 33 gezogen.

ONLINE-TIPP

Mehr Bilder unter www.mainpost.de/landkreiswuerzburg

Nach Porsche und Jaguar zieht auch Haas raus aus der Stadt
10 000 Artikel auf Abruf: Die Firma Haas GmbH für Sanitätsbedarf hat in Estenfeld neu gebaut. Dank des Hochlagers muss kein Kunde länger warten.
Foto: Theresa Müller | 10 000 Artikel auf Abruf: Die Firma Haas GmbH für Sanitätsbedarf hat in Estenfeld neu gebaut. Dank des Hochlagers muss kein Kunde länger warten.
 
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    Es ist nicht verwunderlich, dass in WÜ nichts Vernünftiges entsteht. Die Strukturen der Verantwortlichen sind einfach zu bieder. Auch kann man eine Professionalität in Sachen Stadtplanung anmahmen. Mögliche freie Flächen gibt es in WÜ zu hauf. Da muss halt mal eine vernünftige Planwirtschaft her, eine gute Infrastruktur aufbauen und ein bisschen Geld in die Hand genommen werden. Eventuell mal Richtung SW sehen. Dort geht es ja auch voran.
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    ... da die eigenen Flächen an „Ein-Mann“ Firmen mit Lagerhallen, Imbissbuden und Bürogebäuden verschleudert wurden.
    Die Zukunftsprognose, dass in fünfzehn Jahren die Flächen links und rechts der B19 durchgehend von Würzburg bis Unterpleichfeld versiegelt sind, ist daher sehr realistisch.
    Würzburg schafft es nicht Industrie- und Militärbrachen in Gewerbegebiete umzuwandeln und so attraktive Flächen zu gewinnen. Erschwert wird das ganze noch, wie bereits erwähnt, wenn Luftlinie 1000 m die Grundstücke billiger angeboten werden und Hebesätzen günstiger sind.
    Alle Bürgermeister der Nördlichen Gemeinden freuen sich über die Infrastruktur von Würzburg, wollen neue Schwimmbäder, ein renoviertes Theater usw. Wie soll das funktionieren wenn die Steuern zahlreicher Würzburger Traditionsfirmen zukünftig auf den Dörfern beglichen werden …
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  • R. M.
    ..zu den umliegenden "Landbäuerlie" ist : unsere Rathausbesetzer die planen,planen,planen und des kann dauern, aber wenn garnix mehr geht, ja dann machen wir halt nach gefühlten 100Jahren eine Abstimmung wo der Bürger sagen soll was er möchte. Vorausgesetzt der Bürger kann sich noch erinnern um was es überhaupt mal ging... Klingt wirr ist aber so bei uns in WÜ. Wir bräuchten vielleicht weniger studierte im Rat - ein paar mit Bauernschläue
    könnten der Stadt vll. guttun... grinsen
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    da die eigenen Flächen an „Ein-Mann“ Firmen mit Lagerhallen, Imbissbuden und Bürogebäuden verschleudert wurden.

    Da haben Sie vollkommen Recht! Wir hätten schon in den 80er Jahren wesentlich größere Firmen in Unterpleichfeld ansiedeln können. Auch diese Zeitung hier hatte damals Interesse, das ganze Werk, das jetzt am Heuchelhof steht, nach Unterpleichfeld zu bauen.

    Und wer hat´s vergeigt? Die Bäuerli....

    Der Durchgangsverkehr durch den Ort, bei einer Neuausweisung des geplanten Gewerbegebietes, dürfte sich in Grenzen halten. Das meiste Verkehrsaufkommen kommt und geht von/zu der A7.
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  • A. F.
    Da liegen sie mit dem Durchgangsverkehr über die A7 aber völlig falsch , wie man es täglich in Kürnach beobachten kann. Sie werden doch nicht denken das die Logistiker mit ihren Lkw erst Richtung Würzburg fahren um dann in Estenfeld auf die A 7 Richtung Wernecker Kreuz und dann weiter nach Fulda oder Schweinfurt die A 70 zu fahren. Die nehmen alle die B 19 über Unterpl. Bergtheim Opferbaum und Eßleben und dann in Werneck auf die Autobahn.
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    Unterpleichfeld und die folgenden Ortschaften an der B19 leiden eher unter dem Durchgangsverkehr der Pendler, die ihre Arbeitsplätze in Würzburg und Schweinfurt erreichen müssen, bzw. dem Ausweichverkehr der A7. So viele LKW sind das gar nicht mehr, seitdem das Durchfahrtsverbot besteht.
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  • A. F.
    Durchfahrtsverbot gilt nicht für Lieferverkehr im Umkreis 80 Km.
    Kürnach - Bad Neustadt oder Kürnach - Bamberg näher 80 Km.
    Autobahn kostet Maut die Bundesstrassen sind Mautfrei , ab Autobahnabfahrt Estenfeld.
    Verkehrzählung in Bergtheim an der B19: 14 000 Pkw und 800 LKW in 24 Std.
    Ich glaube nicht das Sie wissen von was sie reden, ich schon bin direkt betroffen.
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    Ich weiß sehr wohl, von was ich rede, weil ich auch direkt betroffen bin. Es ist Tatsache, dass das Durchfahrtsverbot eine gewisse Entlastung gebracht hat.

    Die Gemeinden müssen immer mehr Leistungen für ihre Bürger erbringen, das Geld muss auch irgendwie verdient werden.
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    Wie auch in der heutigen Ausgabe der MP zu lesen ist, plant Kürnach bereits die Ausweisung eines weiteren Gewebegebietes. Diese Fläche von 15 Hektar liegt ohne Anschluss an die bestehenden Gebiete im Bereich der Kreuzung St2260/ B19 alt in Richtung Unterpleichfeld. Ein Plan für eine eventuelle, zukünftige Erweiterung dieses NEUEN Gewerbegebietes liegt natürlich auch bereits in der Gemeindeschublade! Das hat meiner Meinung nichts mehr mit vernünftiger Ortsentwicklung zu tun, sondern ist einzig und allein dem blinden Ehrgeiz bestimmter Kommunalpolitiker geschuldet.
    @ MariaWard wie sie sicherlich Wissen, ist die Gemeinde Unterpleichfeld ebenfalls nicht untätig. Hier soll ein weiteres Gewerbegebiet in der Größenordnung von 24 Hektar entstehen. Gerade Unterpleichfeld sollte sich hinterfragen ob sie zukünftig noch mehr Durchgangsverkehr haben möchten und was sie aus ihrem bestehenden Gewerbegebiet gemacht haben. Ortsansässige Firmen erweitern sich mit Neubauten in Kürnach und Erbshausen ..
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  • N. K.
    um das schöne Ackerland. Beste Bonität wird einfach zugepflastert
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    in Kürnach und Estenfeld? Wäre mir neu. 3km weiter, ab Unterpleichfeld ja.

    Deutschland besteht nicht nur aus Landwirtschaft, die Industrie und das Gewerbe müssen sich eben auch weiter entwickeln.

    Und da bei uns in der Region Würzburg so attraktiv wie ein Stück Holz für Gewerbetreibende ist und diesen gerne von der Stadt auch mal massive Steine in den Weg gelegt werden (Bsp. Brose in der Nbg-Straße), wendet man sich halt von dieser Stadt als Gewerbetreibender gerne ab.

    Würzburg hat einfach kein schlüssiges Verkehrskonzept, alles zusammengemurkst und vielleicht, kapazitiv gesehen, auf dem Stand von 1980.
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  • A. F.
    Die versiegelten Flächen hatten in Estenfeld die beste Bonität. Da ist zu Unterpleichfeld kein grosser unterschied, außer das die Flächen halt hügelig ist.
    Der Hohn an der Geschichte ist, das im alten Gewerbegebiet Kürnach am Wachtelberg ja schon große Gewerbeflächen seit Jahren im Leerstand sind, z. B. alter Standort GLS Spedition.
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  • R. M.
    ..auf den schönen Äckern wächst, des verbrennen wir "Energiewendehysterie" traurig
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    Ein sehr wichtiger Punkt dürften die Grundstückspreise und Gewerbesteuer gewesen sein, der Autobahnanschluss alleine ist kein ausreichendes Kriterium, auch Würzburger Gewerbegebiete liegen nahe bei Autobahnanschlüssen. Laut Aussagen von Beteiligten ist die Gemeinde Estenfeld sehr kooperativ bei der Bereitstellung günstiger Gewerbegrundstücke. Der Hebesatz für die Gewerbesteuer beträgt in Estenfeld (laut Internet) 330 %, in Würzburg 420 %. Da kommen schnell und jährlich nicht unerhebliche Summen zustande, die sich die Firmen sparen. Der Stadt Würzburg gehen durch diese Politik Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verloren. Die Beschäftigten dieser Firmen müssen weitere und unbequeme Anfahrtswege oft quer durch die Stadt in Kauf nehmen, der Stadtring ist ein Nadelöhr durch das sich zu Hauptverkehrszeiten alles zwängt, zum Nachteil der Anwohner UND der Pendler.
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  • A. F.
    Schön für Estenfeld und Kürnach, die haben Umgehungsstrassen. Der Verkehr , der durch diese Gewerbebetriebe entsteht der dann Richtung Schweinfurt/Bamberg läuft, der rollt dann schön über die Ortschaften an B19. Da benutzt da keiner die A7 die vor der Tür liegt weil die Bundesstrasse halt direkter ist.
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    und ein gewisser CSU-Landtagsabgeordneter und früherer Bürgermeister von Kürnach verweigert die Unterstützung der betroffenen Gemeinden an der B19.
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