In sieben Landkreisgemeinden will die Sparkasse Mainfranken Filialen schließen. Betroffen sind Frickenhausen, Gaukönigshofen, Theilheim, Thüngersheim, Waldbrunn, Leinach und Winterhausen. Landrat Thomas Eberth (CSU) und zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, bedauert diese Entscheidung. "Das tut weh", sagte er am Montag in der Sitzung des Kreisausschusses, erkannte aber zugleich auch an, dass es notwendig sei, die Außenstellen zu schließen.
Kritik kommt von der SPD-Kreistagsfraktion. "Die Sparkasse lässt Gemeinden, Bürger und Kunden im Regen stehen", äußerte sich SPD-Fraktionsvorsitzender Stefan Wolfshörndl in einer Pressemitteilung unmittelbar nachdem die Sparkasse bekanntgab, Filialen schließen zu wollen. Noch am gleichen Tag beantragte Wolfshörndl, dass der Kreisausschuss eine Resolution zur "Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit in den betroffenen Gemeinden" verabschieden solle. In der Sitzung am Montag war davon nicht mehr die Rede.
Warum hat sich die SPD in der Debatte zurückgehalten?
Wolfshörndl, der sich in Pressemitteilungen sehr kritisch äußerte, meldete sich im Kreisausschuss bei diesem Thema gar nicht zu Wort. Von seiner Fraktion äußerten sich nur stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer und Kreisrat Peter Stichler. Haupt-Kreutzer wollte vom Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Mainfranken, wissen, ob der Einsatz eines Beratungsautos geprüft wurde. "Das ist leider keine Alternative", erläuterte Sparkassenchef Bernd Fröhlich, weil es zu teuer sei. Und Stichler merkte an, dass er die Schließungen nicht nachvollziehen kann. "Die Bürger verstehen das nicht. Auf der einen Seite betriebswirtschaftliche Nöte, auf der anderen Seite fällt die massive Werbung und der riesen Neubau in der Hofstraße auf." Fröhlich erwiderte: "Das ist eine Anlage der Kundengelder. Aus den Gewinnen könnten wir das gar nicht bezahlen."
Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte Wolfshörndl die Zurückhaltung der SPD. "Wir verschließen uns nicht gänzlich den Argumenten der Sparkassenführung und erwarten weiterhin intelligente Lösungen zum Wohle der Bürger."
Ausführlich erklärte der Sparkassenvorsitzende den Kreisräten, warum die Bank Filialen schließen muss. Vor allem seien es gesellschaftspolitische Hintergründe. Wie beispielsweise die Digitalisierung des Bankgeschäfts. Im Durchschnitt besuche der Kunde nur noch ein Mal im Jahr eine Filiale, so Fröhlich. Dafür würde der telefonische Service viel mehr genutzt. Es fiele der Bank auch immer schwerer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Auch, weil die Zahl der Bewerber zurück ginge.
Kritik an der Kommunikation der Sparkasse
"Wir müssen trotz unseres öffentlichen Auftrages auch Geld verdienen", sagte Fröhlich weiter. Und räumte ein, dass die Veränderungen im Kreditgeschäft dies schier unmöglich machen. "Mit Einlagen verdienen wir kein Geld mehr. Wenn wir Geld anlegen, müssen wir welches mitbringen und verdienen nichts mehr." So ließe sich auch der Ertragsrückgang von 108 Millionen Euro in der Bilanz der Sparkasse Mainfranken für das Jahr 2019 erklären.
Um diese Lücken zu schließen, seien Filialschließungen notwendig, erklärte Fröhlich. Dabei seien alle Außenstellen gleich behandelt worden. Bei der Entscheidung spielte der Bindungsindex eine Rolle. Immer mehr Kunden würden Geld nicht an ihrem Wohnort, sondern in anderen Filialen abheben. In Gaukönigshofen sind es 49 Prozent, in Leinach 54 Prozent, in Waldbrunn 60 Prozent und in Winterhausen 44 Prozent.
Kritik von den Kreisräten gab es an der Kommunikation der Sparkasse. "Wäre gut gewesen, die Entscheidung den Bürgermeistern im Vorfeld zu erklären", sagte CSU-Fraktionschef Björn Jungbauer. Er regte auch an, eine Bargeldversorgung vor Ort, eventuell über den örtlichen Metzger oder Bäcker und eine Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken zu prüfen. "Das geht nur, wenn beide wollen", so Fröhlich.
In der Bilanz 2019 der Sparkasse Mainfranken schlägt ein Ertragsverlust von 108 Millionen Euro zu Buche, nicht von 108 Milliarden Euro, wie es in einer früheren Version des Textes hieß. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.
unter seiner Führung wurde die Raiba Höchberg noch der Volksbank WÜ einverleibt. Filialen wurden von den Höchbergern schon vor Jahren geschlossen....
diese eine Kasse zur Verfügung stand, bei uns wurde diese schon vor 2 Jahren geschlossen.
Auch die Raiba kürzt überall, waren früher fast in jeder Gemeinde Raibastellen,
so bluten die kleineren Gemeinden auch hier aus. Vielerorts ist nur noch ein Bankomat aufgestellt, was aber ist mit älteren Menschen, die sich an solchen Bankdingern nicht auskennen. Es gibt auch viele alleinstehende, die kein Auto im
Alter zur Verfügung haben, wie kommen diese an ihr Geld. Will man hier den Landkreis oder allgemein das flache Land ausbluten lassen? Kein Wunder, wenn man
keiner Bank mehr Vertrauen schenken kann.