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VEITSHÖCHHEIM
Fastnacht in Franken: „Auftritt hat polarisiert“
Fastnacht in Franken: „Auftritt hat polarisiert“       -  Die „Altneihauser Feierwehrkapell'n“ bei „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim.
Foto: dpa | Die „Altneihauser Feierwehrkapell'n“ bei „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim.
Achim Muth
 |  aktualisiert: 09.02.2018 02:41 Uhr

Künstlerische Freiheit oder Zensur? Der umstrittene Auftritt der „Altneihauser Feierwehrkapell'n“ in der Live-Prunksitzung „Fastnacht in Franken“ sorgt weiter für Diskussionen. Die Musikanten aus der Oberpfalz hatten mit einer sexistischen Nummer über die französische Präsidentengattin Brigitte Macron die Gemüter erregt, zahlreiche Ehrengäste in Veitshöchheim sowie viele Zuschauer fanden den Vortrag „unterste Schublade“.

Schlereth: „Wo beginnt die Zensur?“

Bernhard Schlereth, Präsident des Fastnacht-Verbandes Franken, bestätigte auf Anfrage dieser Redaktion, dass es nach der Generalprobe Gespräche mit „Feierwehr“-Chef Norbert Neugirg gegeben habe. Der Text sei leicht verändert worden, „aber nicht so, wie es sich manche erhofft hatten“. Ein Eingriff von außen in einen Vortrag sei immer auch ein Spagat: „Wo endet die künstlerische Freiheit und wo beginnt die Zensur“, fragt Schlereth.

Degmair: „Künstlerische Freiheit überwiegt“

Ähnlich äußert sich Kathrin Degmair, Leiterin Studio Franken des Bayerischen Rundfunks. „Die Zuspitzung ist das künstlerische Prinzip der Feierwehrkapell'n“, so Degmair. „Der Auftritt hat polarisiert und wurde unterschiedlich wahrgenommen. Wenn dadurch bei Zuschauern Irritationen ausgelöst worden sind, dann bedauern wir das.“ Es sei immer auch eine Geschmacksfrage, die jeder unterschiedlich beantworte. „Wir haben gemeinsam mit dem Fastnacht-Verband Franken entschieden, dass die künstlerische Freiheit überwiegt. Es geht dabei auch um Meinungsfreiheit im weitesten Sinne.“

Kulturwissenschaftler: „Übles Foul“

Der Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder indes hat den Auftritt der „Feierwehrkapell'n“ gegenüber der Nachrichtenagentur dpa als Grenzüberschreitung kritisiert: „Das war mutig und dumm. Das ist ein übles Foul“, sagt der Professor von der Universität Regensburg. Der Angriff auf Macrons Ehefrau sei eine „Ehrverletzung und kein politischer Diskurs“.

 
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  • K. K.
    Als vor einigen Jahren Berlusconi in ähnlicher Weise Berlusconi auf die Schippe genommen wurde hat alles Beifall geklatscht. Bei Frau Macron ist das anscheinend etwas anderes. Es lebe der Feminismus.
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  • H. B.
    Sind Büttenreden "Kunst"? Das mag vielleicht für Peter Kuhn gelten, alles andere sind mehr oder weniger geistreiche "Spässli" zur Faschingszeit. Wenn man also jetzt von der "künstlerischen Freiheit" spricht und den unsäglichen Missgriff der Oberpfälzer Feuerwehrkapelln rechtfertigen will - die sich auf ziemlich dümmliche Weise ins Abseits manövriert hat - dann ist das leicht durchschaubar und wenig überzeugend. Da der schlüpfrige Text von der hochgelobten Festleitung offenkundig abgesegnet war - wo bleibt die Kritik an dem allmächtigen und so erfolgreichen Präsidenten Schlereth? Er duckt sich weg, kein Wort der Entschuldigung oder des Zugeständnisses, dass seine "Künstler" und er selber etwas falsch gemacht haben. Ein Zeichen von Souveränität ist das mit Sicherheit nicht. Normalerweise verantwortet der Chef solche Missgriffe mit und tritt zurück - sollte er dem mit seinem tränenreichen Rückzug zuvorgekommen sein? Franken wird ihn vermissen!
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  • J. S.
    Die beste Reklame deutschlandweit!
    Sogar in Focus Online war der Beitrag der Feuerwehr. Das Publikum muss "bedient" werden, hier wie dort. Und bei jedem Auftritt dieses Ehepaares geht es doch weniger um den Präsidenten als um seine Frau. Da war so als Trump in Paris war. Was sagte er denn da. Etwas was die "Feierwehr" aufgriff? Wie ist und wie wird das werden mit der Verbindung aus dem Englischen Königshaus mit dem amerikanischen Modell?
    Normalerweise hätte mit diesem Beitrag, "geschützt" durch die Meinungs- und künstlerische Freiheit" alles Gerede ein "Happy-End" haben müssen. Es sind wieder die gleichen "Kritiker" wie im Beitrag zu vor. Übrigens das gleiche "The same Procedure as Every Year" wie das mit dem 3. Nationalpark. Einige wollen immer noch reden und reden, obwohl das Thema definitiv vom Tisch ist. Schreiben kann jeder. Der eine oder andere könnte sich ja mal selbst einen Beitrrag für die Faschingssitzung ausdenken und sich dafür ins Zeug legen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ich habe die Oberpfälzer nicht gesehen. Seit vielen Jahren schaue ich mir diese Sendung gerne an. Wenn die Oberpfälzer auftreten, dann schalte ich den Fernseher auf stumm und schaue erst dann weiter, wenn diese Gruppe von der Bühne geht. Ich bin schon immer der Meinung sie sollen in der Oberpfalz bleiben und sich selbst beleidigen.
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  • R. G.
    und das ist keinem vorher bei den proben aufgefallen? das war der ein tiefpunkt der sonst brillianten sendung.
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  • B. S.
    Herr Neugirg sollte abgesetzt,ersetzt werden.
    Und -Die Texte der Altneihauser Feierwehrkapelln sollten sowohl völlig verändert und wenn sowas in der Generalprobe bereits hörbar wird,als auch sofort unterbunden werden.

    Irgendwann ist genug mal genug und das hatte die Grenze des Zumutbaren überschritten.
    Mögen viele den grossen Altersunterschied des Ehepaar Macron anstössig finden,die beiden sind verheiratet und offensichtlich recht glücklich.
    Zudem ist Mme Macron eine sehr stilvolle Dame und man kann nur hoffen,dass niemand ihr in Paris diese unterirdischen Auftritt in Süddeutschland übersetzt oder /und vorlegt.

    Herr Neugirg sollte sich bei Mme Macron schriftlich entschuldigen,das war total daneben gewesen.

    Und für das was M.Macron versucht politisch zu implementieren-mehr Europa,mehr Toleranz- ist sowas noch dreimal mehr inakzeptabel gewesen.
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  • A. S.
    Der ganze Fasching ist halt eine Männergesellschaft , Frauen und Mädchen dienen wohl nur als Augenweide!
    Künstlerische Freiheit und Meinungsfreiheit, dahinter kann sich jede Frechheit verstecken!
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  • S. C.
    Lächerlich. Solange die primitiven Beleidigungs-Orgien von einem gewissen Herrn Böhmermann noch als Kunst gelten, ist diese Diskussion mehr als unsinnig.
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  • S. B.
    Würde mich doch sehr wundern, wenn diese oberpfälzische Komikertruppe noch einmal eine Einladung zu einer fränkischen Karnevalssitzung bekommt.
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  • H. M.
    Vor vielen Jahren gab es mal einen Sitzungspräsidenten bei Fastnacht in Franken, der wegen seiner Witze das Handtuch nehmen musste. Damals war man konsequent. Da aber der Chef der Feuerwerhkapelle ja auch noch an anderen Sendungen des BR mitwirkt, ist man da wohl mittlerweile "flexibler" in der Auslegung und verschont den Künstler. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.
    Alles hat seine Grenzen, und es ist immerhin Fastnacht in Franken und hier haben Beleidigungen keinen Platz. Fasching und Fastnacht feiern soll Spaß machen und nicht auf Kosten anderer erfolgen.
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  • R. D.
    Und wieviele Artikel zu diesem hoch wichtigen Thema wird es nun noch geben?
    Vielleicht hätte die Menschen in der Gegend der sexuelle Übergriff auf ein Mädchen in einem Kitzinger Schwimmbad in den letzten Tagen mehr interessiert. Dieser Artikel hat es jedoch nie auf die Titelseite geschafft sondern findet sich nur irgendwo in den Kitzinger Lokalnachrichten.
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  • E. B.
    Es war trotzdem unterste Schublade. Aber wenn die Herren bzw. Damen selbst angegriffen werden, dann sehen sie es anders.
    Es gibt für solche Sprüche eine Grenze - dann könnte ich Sie ja hier auch mit irgendwelchen Worten titulieren, was ich nicht darf.
    Netiquette nennt sich das.
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  • K. R.
    Netiquette ist ein wohlklingendes Wort. Wird sie erzwungen, ist das jedoch zwangsläufig immer eine Form der Zensur. So übrigens auch in diesem Forum.

    Man kann darüber streiten, ob es ein guter oder ein schlechter, ein origineller oder ein langweiliger, meinetwegen auch ein geschmackloser Auftritt war.

    Aber wer zieht die Grenze, von der Sie schreiben? Und welche Konsequenzen hätte eine Übertretung?

    Wir sollten uns über die Freiheit freuen, über den Beitrag in der Sendung selbst urteilen zu können, anstatt dies einem Zensor überlassen zu müssen.

    Die Freiheit des schlechten Geschmacks ist nicht immer schön. Aber lieber nehme ich den schlechten Geschmack in Kauf, als die Freiheit der Rede dafür aufzugeben – im Fall der Satire noch umso mehr!

    Frei nach Evelyn Beatrice Hall: „Ich verachte Ihre Darbietung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie auftreten dürfen.“
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  • B. S.
    unüberlegt und dumm und selbst für Fasching unangemessen.

    Sollte dringend nachgebessert und verändert werden für die Folgejahre oder - auftritte.
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  • G. K.
    @cimb 24

    Wieso Folgejahre? Dieser Altmännerverein (schenkelklopf, harr, harr) hat sein Verfallsdatum erkennbar erreicht. Ab in die Tonne!
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  • H. A.
    @christel2
    Dann beschweren Sie sich bitte beim BR aber nicht bei den Künstlern. Es wird nämlich zigfach geprobt und dann gibt es noch als Abschluss die Generalprobe und bei allem gibt der BR vor, wie lange was gehen darf und was nicht. Würden die Künstler Narrenfreiheit haben würde den Politikern nämlich noch viel heftiger eingeschenkt werden. Heutzutage haben wir viel zu viel Moralapostel die ständig nur den Finger heben, dabei liegt genügend Schmutz vor der eigenen Türe. Diese Diskussion hierüber zeigt aber mal wieder überdeutlich dass betroffen Hunde immer bellen.
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  • R. S.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • R. S.
    Faschingsmuffel aller Länder: "Vereinigt euch!!!"
    In ihrer politisch, moralisch korrekten Welt möchte ich nicht leben!!!
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  • K. R.
    Wie groß will man die Geschichte eigentlich noch aufblasen?

    Liebe Mainpost, das waren ein paar zotige Sprüche in der Schlussnummer einer Faschingsveranstaltung.

    Wem so etwas nicht gefällt, der soll es halt bitte nicht anschauen und auf Arte umschalten.

    Frei nach Rolf Miller: „Die Diskussion ist so nützlich wie ein Messer ohne Klinge, dem der Griff fehlt.“
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  • B. L.
    Oberpfälzer macht so weiter, ihr seit Spitze.
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