
Zahllose Kondensstreifen streiften in den vergangenen Tagen den Abendhimmel über Unterfranken, leuchteten dabei teilweise orange-rot. Im Internet wurden viele Fotos von dem Himmelsspektakel gepostet. Doch wie kam es dazu?

"Kondensstreifen sind an manchen Tagen häufiger oder länger sichtbar als an anderen, was auf verschiedene atmosphärische Bedingungen zurückzuführen ist", erklärt Wetterexperte Guido Wolz vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Die Luftfeuchtigkeit in den oberen Luftschichten spiele dabei eine entscheidende Rolle: Ist sie hoch, könnten sich die Eiskristalle, die sich an den Abgaspartikeln der Flugzeuge bilden, länger halten und seien dadurch besser sichtbar. Auch herannahende Wetterfronten könnten Feuchtigkeit in höhere Luftschichten befördern und so die Bildung langlebiger Kondensstreifen begünstigen, sagt der Experte.
Wie Kondensstreifen entstehen
Einen großen Einfluss haben auch der Sonnenstand und die Lichtverhältnisse. Bei klarem Himmel seien Kondensstreifen oft besonders gut zu sehen. Und während des Sonnenuntergangs würden sie so angestrahlt, dass sie oft orange oder gelb leuchteten.
Kondensstreifen entstehen laut Wolz, wenn die heißen, wasserdampf- und rußhaltigen Abgase der Flugzeugtriebwerke auf kalte Luft in großer Höhe treffen. In der Regel entstehen Kondensstreifen in einer Höhe von 8000 bis 12.000 Metern, wo die Temperaturen oft unter minus 40 Grad Celsius liegen, was dazu führt, dass die kondensierten Wassertropfen sofort zu Eiskristallen gefrieren.
https://www.wienerzeitung.at/a/chemtrails-verbieten-die-dummen-ideen-eines-kennedy