Nein, das sei keine Einbildung: "Der Fluglärm geht 24 Stunden sieben Tage die Woche." Als Beweis schickt ein Würzburger Leser dieser Zeitung ein Handyfoto, das er aktuell gemacht hat: Der Himmel ist übersät mit Kondensstreifen, fast schon ein Kunstwerk. Schön findet der Würzburger daran allerdings gar nichts. Denn, so seine Beobachtung: In den vergangenen Wochen habe der Flugverkehr über der Region deutlich zugenommen. Und damit auch der Lärm.
"Man sieht es und hört es beim Spazierengehen oder bei der Gartenarbeit", sagt er. Teils würden auch größere Passagierjets in geringerer Flughöhe über Unterfranken donnern. Das sei ungewohnt - und befremdlich. Und er sei mit dieser Beobachtung nicht allein.
Was steckt dahinter?
Deutliche Zunahme des Flugverkehrs nach der Corona-Pandemie
Fakt ist: Mit dem Abklingen der Corona-Pandemie hat das Flugaufkommen im deutschen Luftraum wieder massiv zugelegt. Von einer "Erholungsphase" spricht das Bundesverkehrsministerium und bestätigt eine Verkehrszunahme. Allerdings lägen bundesweit die Zahlen noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) beziffert das aktuelle Aufkommen mit rund 75 Prozent im Vergleich zu 2019.
Die Zunahme des Flugverkehrs nach der Pandemiepause werde von vielen Bürgern als "neu" und "noch nie dagewesen" wahrgenommen, sagt DFS-Sprecherin Ute Otterbein. Und Unterfranken ist insofern betroffen, als stark frequentierte Routen über die Region führen. Verantwortlich dafür ist vor allem der Flughafen Frankfurt. Im Anflug durchqueren viele Maschinen den Luftraum "Spessart" westlich von Würzburg, bestätigt die Flugsicherung. Dies sei allerdings keine neue Situation.
Unverändert seien auch Flüge aus München zu beobachten, die Richtung Norden und Nordwesten über Unterfranken führen, sagt Otterbein. Und zudem seien über dem mainfränkischen Luftraum auch Flugzeuge unterwegs, die nicht in Deutschland starten oder landen. Diese Überflüge machen laut Flugsicherung immerhin ein Drittel des gesamten Verkehrs in der Region aus. "Auch diese Situation ist seit vielen Jahren unverändert", sagt die DFS-Sprecherin.
Ukraine-Krieg als Ursache: Flugzeuge müssen Umwege in Kauf nehmen
Was sich dagegen verändert hat: Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine ist dort und in Russland der Luftraum gesperrt. Dies hat zu Verlagerungen geführt, so dass Flüge teilweise nicht mehr den direkten und kürzesten Weg nehmen können. Fluggesellschaften müssen mit Umwegen planen, insbesondere bei Verbindungen nach Asien, heißt es von der Deutschen Flugsicherung.
Eine Aufnahme des Flugüberwachungsportals "Flightradar24" zeigt deutlich, wie sich um die Ukraine herum der Flugverkehr auf der Route von der Türkei über den Balkan und Österreich nach Deutschland drängt. Mainfranken liegt genau auf dieser Achse Richtung Frankfurt. Dies spricht dafür, dass kriegsbedingt mehr Maschinen über der Region unterwegs sind – auch wenn das Bundesverkehrsministerium dies auf Anfrage nicht bestätigen will.
Bei der Deutschen Flugsicherung schließt man dagegen nicht aus, dass vereinzelt nun zusätzlich Flugzeuge den mainfränkischen Korridor passieren. Die große Masse sei dies aber nicht.
Woher kommen die vielen Kondensstreifen?
Bleibt die Frage der vielen Kondensstreifen. Sie entstehen durch Wasserdampf bei der Verbrennung von Kerosin, sind wetterabhängig und werden bei bestimmten Bedingungen verstärkt sichtbar. Voraussetzung sind Temperaturen von minus 40 Grad und darunter. Im Sommer treten die Streifen deshalb erst in größerer Höhe ab 10.000 Meter und damit seltener auf. Im Winter sind sie laut Deutschem Wetterdienst schon in Höhen ab 8000 Metern zu sehen. Was die aktuell beobachtete Häufung betrifft, kann also die Jahreszeit eine Rolle spielen.
Kondensstreifen bilden sich in so genannten eisgesättigten Luftschichten. Je nach Windstärke werden sie schnell verweht oder bleiben lange sichtbar am Himmel. Die Streifen gelten als klimarelevant, weil sie als künstliche Bewölkung den Treibhauseffekt verstärken. "Daher werden sie in der Luftverkehrsbranche durchaus beachtet", erläutert DFS-Sprecherin Ute Otterbein. Es gebe Forschungsprojekte zur Vermeidung von Kondensstreifen, indem besonders eisgesättigte Schichten umflogen werden.
Was man auch weiß, dass Leute, die gegen das Fliegen meckern meisten noch nie geflogen sind, weil sie Flugangst haben oder irgendwelche Verschwörungstheoretiker sind. Solche Leute sind nicht ernst zu nehmen ebenso wenig wie die Aktivisten, die wie heute sogar mit dem eigenen PKW in Berlin vorgefahren sind. Sowas kann man nicht für ernst nehmen.
Die Verhaltensänderung jeder/jedes Einzelnen ist die einzige Chance, die uns verbleibt, das Ruder noch herumzureißen und damit das Schlimmste zu verhindern. Staaten, Politik und Wirtschaft reagieren viel zu träge.
Wenn ich schon lese das im ersten Halbjahr (Januar-Juni) diesen Jahres alleine unsere Politiker 4668 Tickets für Flüge von Berlin nach Bonn und zurück gebucht haben (die nebenbei den Steuerzahler mehr als 1 Mio € gekostet haben) vergeht mir schon jedes Verständnis für die CO2 Abgabe.
In Zeiten von Zoom, Microsoft Teams... verstehe ich es erst recht nicht warum Politiker und Geschäftsleute vor Ort sein müssen.
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Berlin-Bonn-Pendler-buchen-fleissig-Tickets-article23552380.html
Diese Maßnahme würde erheblich zum Schutz unseres Planeten beitragen.
Für mich ist völlig unverständlich, wieso
- die Menschen in Zeiten des Klimawandels / Umweltzerstörung weiterhin in so hoher Anzahl kreuz und quer durch die ganze Welt reisen.
- auf den Flugzeugtreibstoff Kerosin keine Steuern erhoben werden.
... weil sie ideenlos sind, Urlaub "buchen", keine Individualreisen mehr planen können, die vielen näheren, unglaublichen Ziele, die (Mittel)Europa, insbesondere im Osten, bietet nicht kennen und nicht mal in der Lage sind einen Wochenendausflug selber zu planen - weil sie keine Landkarten mehr lesen können und zu geografischen Analphabeten wurden - dank der bayerischen Staatsregierung, die Heimatkunde abschaffte, wo man das Kartenlesen lernt und nur so Bezug und Einstieg in die Geografie bekommt.
Fliegen ist Luxus? Für mich auch, nur wenn ich meine Freunde treffen möchte und das nicht jedes Jahr, dann muss ich halt mal fliegen
A - Der Flugverkehr bestimmt 20-30km Endanflug auf die Piste hat und somit ihren Wohnort nicht kreuzt
B - Die Kontrollzone und der Luftraum vom BER andere kreuzende Flieger daran hindert in tieferen Höhen in der Nähe vom BER zu fliegen
C - Der BER in Sachen Flugbewegungen deutlich kleiner und weniger frequentiert ist als Berlin
D - Berlin wegen des Ukraine-Kriegs aktuell weniger von Flüge in Richtung Asien überflogen wird