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Veitshöchheim
Essen To-Go: In Veitshöchheim türmt sich der Verpackungsmüll
An den Wochenenden genießen die Menschen den Aufenthalt im Freien und nutzen auch das gastronomische Angebot. Die Kehrseite: Der zurückbleibende Müll nimmt überhand.
Lange Warteschlange bildeten sich am Sonntagnachmittag unter anderem vor der Eisdiele in der Bahnhofstraße.
Foto: Dieter Gürz | Lange Warteschlange bildeten sich am Sonntagnachmittag unter anderem vor der Eisdiele in der Bahnhofstraße.
Dieter Gürz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:57 Uhr

Veitshöchheim ist schon immer an schönen Wochenenden unter anderem durch seinen Rokokogarten und seine Eisverkaufsstellen ein beliebtes Ausflugsziel. Nicht zuletzt durch die To-Go-Angebote der Gastronomie entsteht eine zusätzliche Menge an Einweg-Verpackungen, werden in Veitshöchheim die Grünanlagen zum Picknick im Freien intensiv genutzt. Neben den Unmengen von Eisbechern führen so auch To-Go-Kaffeebecher und To-Go-Essensverpackungen dazu, dass die Fremdenverkehrsgemeinde immer mehr unter einer Flut von Verpackungsmüll vor allem im Altort leidet.

So waren auch am Samstagabend um 18 Uhr im rund 180 Meter langen Abschnitt zwischen Oberer und Unterer Maingasse alle sechs in der Mainuferpromenade von der Gemeinde aufgestellten Abfallkörbe überfüllt.

Gemeinde leert auch sonntags die Mülleimer

Bürgermeister Jürgen Götz teilte auf Anfrage mit, dass die Gemeinde seit Jahren auch an Sonn- und Feiertagen die Mülleimer an den stark frequentierten Stellen wie Mainpromenade, Rathausinnenhof, Altort kontrolliere und leere, so  auch am Sonntagmorgen um elf Uhr. Götz: "Wir können dem Problem nur durch weitere Abfallbehälter, noch stärkere Frequenz bei der Leerung und durch Appelle begegnen. Das Problem ist oft auch, dass der Abfall überall weggeworfen wird und oft eben nicht in den entsprechenden Behältnissen landet."

Eine Stichprobe am Sonntagnachmittag ergab in der Mainlände ähnliche Verhältnisse wie am Vortag. Auch im Hofgarten quollen am Sonntag um 18 Uhr alle Papierkörbe vor allem durch Eisbecher über. Das ist auch kein Wunder, denn an den Eisverkaufsstellen im Veitshöchheimer Altort hatten sich über Stunden lange Schlangen gebildet.

Ein überquellender Müllbehälter am Samstagabend gegen 18 Uhr.
Foto: Dieter Gürz | Ein überquellender Müllbehälter am Samstagabend gegen 18 Uhr.

Eine Anwohnerin der Mainlände bestätigte, dass am letzten Wochenende wieder extrem viel los gewesen sei. Jetzt in Corona-Zeiten habe die Vermüllung deutlich zugenommen, weil wesentlich mehr Leute hier verkehren würden.

Manche würden schon mit Bier- und Weinflaschen hierherkommen und oft würden Leute, wenn es nachts noch warm sei, um zwei Uhr an den Tischgarnituren in der Promenade sitzen und die Nachtruhe stören, teilweise sogar bis früh um halb sechs. Ihr Vorgarten sei Gottseidank bislang, außer einigen Zigarettenkippen, von Abfällen  verschont geblieben.

Anwohner wünschen sich mehr Abfallbehälter

Eine andere Anwohnerin findet die Verhältnisse in der Mainlände am Wochenende so schlimm, dass sie mit ihrem Mann häufig das Weite sucht. Den aus den Abfallbehältern herausquellenden Müll würden die Krähen in der Nacht herauspicken, so dass es am Morgen in den Pflanzbeeten oft noch schlimmer aussehen und der Abfall mitunter, so wie in Nacht zum Sonntag, vom Wind auch in ihre Einfahrt geweht würde. Für sie sind definitiv zu wenige Müllbehälter da. Sie fragt deshalb: "Warum kann man die Gastronomen, die Speisen To -Go anbieten, nicht verpflichten, selbstständig Ersatzbehälter im Umkreis aufzustellen?"

Das Vermüllungsproblem im Ort  wurde auch in einer Facebbook-Gruppe ausgiebig diskutiert. Ein Mitglied empfahl den Eisgenießern: "Tragt doch die leeren Becher wieder dahin zurück, wo ihr sie bekommen habt." Der Schreiber fragt sich, wie lange es dann dauern werde, bis die Eisdielen dafür sorgten, dass die bei ihnen verkauften Becher richtig entsorgt würden. Schließlich gab es noch einen Rat für die Eisverkäufer, Eis nur noch in Waffeln zu verkaufen.

 
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Kommentare
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  • stotch
    Das zweite Bild zeigt ja, dass die Leute durchaus gewillt sind ihren Müll richtig zu entsorgen. Die Abfallbehälter sind schlicht zu klein oder zu wenige.

    Generell sollte man darüber nachdenken, ob Einweg-Verpackungen nicht einfach teurer sein sollten. Beim Coffee To Go ist es ja schon zum Teil der Fall, dass er bei mitgebrachten Bechern günstiger ist. Warum nicht z.B. auf ein Eis im Becher 50 Cent Aufschlag gegenüber der Waffel?
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  • Zeitgsfan
    Ob Groß- oder Kleinstadt, viele Menschen können sich überall immer weniger benehmen. Es sollte wirklich ein Pfandsystem überlegt werden. Jede Mitnahmeverpackung kostet 5,00 Euro, Automaten, in die man evtl. auch seine EC-Karte zur Gutschrift einschieben kann, damit sie nicht Anlass zum Raub geben, sollten mit Hilfe der ausgebenden Gastronomie in einem Umkreis daran beteiligt werden. Es wird immer schlimmer. Auch Ausgangssperren werden ja lt. Ihres Artikels nicht eingehalten. Man müsste allmählich Eintritt für Grünanlagen verlangen, denn die Städte und Gemeinden haben immer mehr Kosten, oft auch durch fremde Besucher. (Die Ironie selbst herauslesen) Da gibt es viele junge Menschen, welche den Planeten retten wollen, hoffentlich sind diese nicht auch an der täglichen Vermüllung beteiligt. Es wird Pocking empfohlen, den Müll andrer beim Joggen aufzuheben. Ja geht es noch? Diejenigen, die alles wegschmeißen halsen ihre Probleme einfach anderen auf. Den Müll zu Hause entsorgen? Unbekannt.
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