
Auch wenn viele Menschen es vielleicht noch nicht wahrhaben wollen: Künstliche Intelligenz (KI) kommt bereits in vielen Bereichen des Alltags zum Einsatz und wird künftig auch in der Berufswelt für starke Veränderungen sorgen. In Würzburg startet an diesem Montag die erste "AI Week Mainfranken" mit 25 Veranstaltungen rund um Möglichkeiten und Chancen, aber auch Risiken der KI.
AI steht für "Artificial Intelligence" und ist das englische Äquivalent von KI. Die "AI Week Mainfranken" ist ein kleinerer Ableger der "Würzburg Web Week" mit dem Fokus auf ein echtes Trendthema: "KI hat ein spannendes Zukunftspotenzial und wird irgendwann mit überwältigender Wucht über uns hereinbrechen", sagt Benedikt Stegmayer, der im Würzburger Rathaus als Referent für die Bereiche Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft zuständig ist.
Main-Post Chefredakteur Ivo Knahn stellt Chancen und Risiken des KI-Assistenten vor
Eine größere und dezentrale Veranstaltungsreihe zum Thema KI sei bayernweit bisher einzigartig, so Stegmayer: "Ich freue mich darüber, dass wir zum Vorreiter werden können, weil andere etwas verschlafen." Die meisten der insgesamt 25 Veranstaltungen sind kostenfrei zugänglich, 18 davon finden online statt. Beteiligt haben sich kleinere Start-ups aus der Region, aber auch große Unternehmen wie die s.Oliver Group und Garmin.
Für die Mediengruppe Main-Post stellt Chefredakteur Ivo Knahn bei einem Online-Vortrag am Mittwoch um 9 Uhr die Arbeit der Redaktionen mit einem KI-Assistenten vor und spricht über Chancen und Risiken.
Viele Menschen haben Angst, vom digitalen Fortschritt abgehängt zu werden
Organisiert wird die fünftägige Veranstaltungsreihe von Ute Mündlein, Mitgründerin der Würzburger Web Week. Sie hat bereits im Juni ein "AI Camp" zu den zahlreichen Facetten von künstlicher Intelligenz an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) veranstaltet, das zum Abschluss der AI Week Mainfranken am kommenden Freitag mit neuen Themen wiederholt wird.
"Künstliche Intelligenz kennt keine Grenzen, im positiven wie im negativen Sinn", betont Mündlein. Bei zahlreichen Gesprächen habe sie erfahren, dass viele Menschen Angst haben, vom digitalen Fortschritt abgehängt zu werden. Dabei stehe KI vielen Menschen offen: "Oft scheitert die Nutzung nicht am Geld, sondern an der Idee", so Mündlein. Als einen der problematischen Punkte nennt sie den hohen und immer weiter wachsenden Energieverbrauch. Einen Einblick in die technische Infrastruktur gibt die Universität Würzburg bei einem Rundgang durch ihr Rechenzentrum auf dem Hubland-Campus am Montag um 17.30 Uhr.
Ethische Fragen zum Einsatz von KI thematisiert die THWS
Die bisher bekannteste KI-Anwendung ChatGPT darf im Veranstaltungsprogramm der AI Week natürlich nicht fehlen. Zweimal wird es auch sportlich: Der KI-Experte Jürgen Walther erläutert die Nutzung von künstlicher Intelligenz im Fußball. Die Firma Garmin zeigt, wie sich sportbegeisterte Menschen mit Hilfe von KI optimale persönliche Fitnesspläne auf Grundlage ihrer Tagesform erstellen können. "Wir wollen zeigen, dass KI viel mehr ist als nur ChatGPT. Gerade im Bereich Gesundheit kann man damit wahnsinnig viel machen", sagt Johannes Angenvoort. Geschäftsführer der Garmin Würzburg GmbH und stellvertretender Vorsitzender des IT-Verbands Mainfranken.
Immer in der Mittagszeit von 12 bis 13 Uhr präsentieren von Montag bis Donnerstag im Rahmen der AI Week Mainfranken jeweils drei KI-Startups aus der Region ihre Projekte und Geschäftsideen. Dabei werden unter anderem die Erstellung von Trainingsplänen für Nachwuchs-Fußballmannschaften mit KI-Unterstützung und eine Mentaltrainings-App für Profisportler vorgestellt.
Ethische Fragen zum Einsatz von KI thematisiert die Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik der THWS im Workshop "KI ethisch gestalten!" am Dienstag um 9.30 Uhr in ihrem Gebäude am Sanderheinrichsleitenweg.
Das komplette Programm der AI Week Mainfranken ist online unter www.ai-week.de/ zu finden.