Für den Urlaub daheim - so wie es die politischen Verantwortlichen in der derzeitigen Corona-Krise propagieren - ist das Naherholungsgelände der Erlabrunner Badeseen geradezu prädestiniert. Doch auch hier verhindert die Corona-Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen einen Betrieb. Dabei würde es an ausreichend Platz für die Besucher nicht mangeln auf dem insgesamt 19 Hektar umfassenden Areal.
"Der Platz gehört aber seit der am 16. März erlassenen Allgemeinverfügung ausschließlich den Nil- und Wildgänsen. Wie grundsätzlich alle Freizeiteinrichtungen, ist auch der gesamte Betrieb des Badesees bis auf weiteres geschlossen. Dies gilt trotz der mittlerweile geltenden Lockerungen auch für den Kiosk und die zugehörige Außengastronomie", erklärt Michael Dröse, Geschäftsleiter des Zweckverbandes Wander- und Erholungsgebiet Würzburg auf Anfrage der Redaktion.
Betreiber sind bereit zu starten
Freilich war auch am Naherholungsgelände im zurückliegenden Winter und Frühjahr auf die üblicherweise im Mai beginnende neue Badesaison intensiv hingearbeitet worden. "Im Hintergrund liefen die Vorbereitungen konsequent weiter, um das Erholungsgelände für die neue Saison zu ertüchtigen", berichtet der Geschäftsleiter. Somit sind trotz des derzeit untersagten Betriebs alle Vorbereitungen getroffen, um von heute auf morgen starten zu können. Das Freizeitgelände befindet sich quasi aktuell im Standby-Modus.
Unterdessen würde sich auch Geschäftsleiter Michael Dröse für die Besucher eine Öffnung des Geländes wünschen. Die grundsätzliche Problematik bestehe jedoch darin, dass das Gelände durch die Mischnutzung mit Spielplatz, Volleyballfeld, Grillplätze und Bademöglichkeiten in viele Bereiche der erlassenen Einschränkungen oder gar Untersagungen fällt. Deshalb sei eine ständige Kontrolle notwendig, die aber in der Praxis nicht leistbar sei. "Bei einer Öffnung, die sich an den Regeln für Freibäder orientieren wird, werden wir die vorgegebenen Maßnahmen aber gerne umsetzen", bestätigt Dröse.
Spielschiff wurde renoviert
Der Kioskbetreiber hatte ebenfalls einige Neuerungen für die Gäste vorgesehen. Auch an die kleinsten Gäste hatte der Zweckverband bei den Saison-Vorbereitungen gedacht: das große Sandfeld wurde erneuert, das Spielschiff auf dem Spielplatz war etwas in die Jahre gekommen und erstrahlt nun auch wieder in neuem Glanz", zieht Geschäftsleiter Michael Dröse eine Bilanz der bisherigen Arbeiten. Nach den seit 18. Mai geltenden Lockerungen wäre sogar wieder eine Außengastronomie für den Kiosk-Bereich zulässig. Allerdings: "In der Praxis vor Ort erscheint dies dem Zweckverband nicht handlebar - ebenso wie die Nutzung der Liegewiese. Dazu müsste das weitläufige Gelände abgetrennt werden, was wegen der Größe aber einfach unmöglich ist", bedauert Dröse.
Unbehelligt von den weitreichenden Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Badegäste fühlen sich dort, ungestört von Menschen, die Gänse offensichtlich pudelwohl. Sowohl der zuständige Jagdpächter als auch Geschäftsleiter Michael Dröse registrierten auf dem Gelände und der sieben Hektar großen Wasserfläche beider Seen eine stark gestiegene Population, vor allem von Wildgänsen. In den Vorjahren waren es vorrangig noch überwiegend Nilgänse gewesen, die sich mit den Badegästen das Territorium teilten.