
Im Alter von 87 Jahren ist der bekannte Würzburger Konditormeister und frühere Stadtrat Walter Rösner am vergangenen Samstag gestorben. Dies bestätigte auf Anfrage sein Sohn Ralf Rösner. Walter hinterlässt seine Frau Ursula, drei Töchter, einen Sohn, elf Enkel und sieben Urenkel.
Geboren wurde Walter Rösner 1934 in Prosselsheim. Im gleichen Jahr gründete dort sein Vater Otto Rösner seine erste Bäckerei. Zwei Jahre später zog die Familie nach Würzburg und übernahm dort den Ursulinenbäck. Als junger Bub diente Walter Rösner als Ministrant im Würzburger Dom. Nach der Schule absolvierte er seine Lehre als Konditor im elterlichen Betrieb.
Mit 22 Jahren übernahm Rösner mit seinem Bruder den Betrieb
Bereits 1956 musste Walter Rösner mit 22 Jahren zusammen mit seinem Bruder Erich, der Bäcker war, den Konditor- und Bäckereibetrieb übernehmen, weil Vater Otto mit nur 44 Jahren gestorben war. 1957 erwarb Walter Rösner den Meistertitel im Konditorenhandwerk. Ein Jahr später heiratete er seine Frau Ursula, die ihn ein Leben lang liebend begleitete.
1962 siedelte Rösner seine Backstube in die Friedrich-Spee-Straße in der Sanderau um. Damals bestanden bereits acht Verkaufsfilialen. Wegen der Enge zog der Betrieb 1974 in das neue Gewerbegebiet Lengfeld-Ost in der Hertzstraße. 1992 übergaben die Brüder den Betrieb an ihre Söhne Ralf und Steffen Rösner weiter. Mittlerweile besteht die Firma aus 80 Filialen im Umkreis von 100 Kilometern und mit rund 600 Mitarbeitern.

Walter Rösner war aber weiterhin bis kurz vor seinem Tod noch in der Firma als gute Seele aktiv und bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr beliebt. Auch bei den Kundinnen und Kunden war Rösner bekannt. Oft und gern plauderte er in seiner Bäckerkluft mit ihnen in den Filialen. Sein berufsständischer Einsatz brachte Walter Rösner in den 1980-er Jahren für einige Jahre auch das Amt des stellvertretenden Obermeisters der Konditoren-Innung Würzburg ein.
Mit dem Einzug in den Stadtrat hatte sich Rösner einen Traum erfüllt
1996 kam Walter Rösner über die Würzburger Liste in den Würzburger Stadtrat und erfüllte sich damit einen lang gehegten Traum. Zwölf Jahre war er als Stadtrat aktiv.
Als begeisterter Fußballer war er in den 1950er- und 1960er-Jahren bei den Würzburger Kickers aktiv. Später war er über Jahrzehnte ehrenamtlich im Vorstand und im Verwaltungsrat der Kickers tätig und hat bis vor Corona jedes Heimspiel besucht. Bis zum Schluss fieberte er mit seinen Kickers am Fernseher.
Als weiteres Hobby pflegte der Konditormeister in seinem 1974 erbauten Anwesen in der Frankenstraße die Haltung von Tauben, Hühnern, Zwergziegen, Fischen und Fasanen. Seine größte Freude waren und blieben jedoch immer seine Frau Ursula, seine Kinder, Enkel und Urenkel.
Das Requiem für Walter Rösner findet am 2. März um 12 Uhr im Würzburger Dom statt. 3G-Regeln sind einzuhalten. Die Beisetzung findet auf Wunsch seiner Frau im engsten Familienkreis statt.