
Um 14.15 Uhr kam die Entwarnung: "Es ist keine Bombe!", verkündete der Pressesprecher der Stadt Würzburg Christian Weiß auf dem Parkplatz der BASF-Niederlassung in der Paradiesstraße im Würzburger Neuen Hafen vor einem großen Presseaufgebot. Wie bereits berichtet, war man im Neuen Hafen am vergangenen Mittwoch bei bei Sondierungsbohrungen, die zur Vorbereitung von Baumaßnahmen durchgeführt wurden,auf einen "großen metallischen Gegenstand" gestoßen. Weil vermutet werden musste, dass es sich um einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handeln könnte, wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Denn die Bahnanlagen in diesem Bereich waren während des Zweiten Weltkrieges mehrfach stark bombardiert worden.
Worum es sich genau handelte, erläuterte Andreas Heil von der Firma Tauber Kampfmittelbeseitigung aus Nürnberg. Sie war mit der Bergung des möglicherweise brisanten Fundes beauftragt worden und hatte sich seit Freitagmorgen langsam und vorsichtig in die Tiefe gegraben. "Bei der Messung sah es aus, wie ein großes Metallteil, letztendlich waren es Industrieabfall und einige Brocken stark mineralhaltigen Gesteins, die, wenn sie aus ihrer ursprünglichen Lage verrückt werden, bei Messungen das Magnetfeld der Erde so stark stören können, wie es eine Bombe tun würde", so der Fachmann. Was der Fachmann "Industrieabfall" nannte, entpuppte sich übrigens als alter Blecheimer.

Heil lobte das Vorgehen der Verantwortlichen der Firma BASF, die wegen anstehender Baumaßnahmen auf ihrem Gelände eine Kampfmittelsondierung beauftragt hatten. "Sie haben alles richtig gemacht", sagte er. Bei der Luftbildauswertung hatte sich nach seinen Worten ein Verdacht auf einen Blindgänger in diesem Bereich ergeben, eine anschließende Messung ergab eine deutliche Störung des Erdmagnetfeldes. "Da muss man aufmachen, das ist eine Frage der Sicherheit", sagt er.

Bei der Stadt, der Polizei und den Hilfsdiensten hatte man sich bereits auf den schlimmsten Fall vorbereitet. Im Falle, dass sich der Verdacht auf ein Weltkriegsbombe bestätigt hätte, sollte sie an Sonntagvormittag entschärft werden. Das ist nun überflüssig, ein erleichterter Stadtsprecher Weiß, der den Eimer noch einmal für die Presse in die Höhe hielt, dankte allen Beteiligten. "Wir haben aus diesem Falle gelernt und nehmen die Erfahrungen mit", zog er sein Resümee.