Zwei wegen ihrer Größe umstrittene Wohnbauprojekte standen zuletzt auf der Tagesordnung des Bau- und Ordnungssausschusses (BOA) – mit unterschiedlichen Ergebnissen: Während für ein Mehrfamilienwohnhaus mit 16 Wohneinheiten im Leutfresserweg die Baugenehmigung erteilt wurde, fiel der Plan für zwei Einfamilienhäuser auf dem Grundstück Steinbachtal 55 im Ausschuss glatt durch.
In der Sitzung am 21. Oktober versuchte Baureferent Benjamin Schneider das Gremium davon zu überzeugen, dass die Baugenehmigung im Steinbachtal rechtens ist, obwohl der Stadtrat im Jahr 2015 festgelegt hat, dass die dortige Bebauung ein gewisses Ausmaß nicht überschreiten darf. In einer "Klarstellungssatzung" sind unter anderem Obergrenzen für Grundfläche und Geschossflächenzahl festgelegt, die das Projekt überschreiten würde.
Das Baureferat wollte eine Ausnahme zulassen, der Ausschuss hielt sich aber an die Leitlinien und lehnte die Baugenehmigung ohne Diskussion mit 15:1 Stimmen ab – lediglich Wolfgang von Eyb (AfD) stimmte dafür.
Ausnahme im Leutfresserweg
In der BOA-Sitzung davor, am 16. September, ging es ebenfalls um ein wegen seines Volumens umstrittenes Projekt: Der Bau eines Mehrfamilienhauses mit 16 Wohnungen, zwei Dreifach-Parksystemen, fünf zusätzlichen PKW-Stellplätzen und einem Kinderspielplatz im Leutfresserweg wurde knapp mit 9:8 Stimmen genehmigt.
In der Baugenehmigung sind mehrere Ausnahmen von den Festsetzungen des Bebauungsplans enthalten, unter anderem werden drei Vollgeschosse auf der Hangseite gestattet. Die Eigentümer der benachbarten Grundstücke haben dem Projekt nicht zugestimmt.
In der Berichterstattung hätte ich mir gewünscht, daß das Bauvorhaben im Leutfresserweg doch etwas näher bezeichnet wird, mich hätte es z. B. sehr interessierrt, ob es sich um das Grundstück handelt, bei dem vor ein paar Jahren in einer Nacht- und Nebel-Aktion der gesamte Obstbaumbestand vernichtet wurde, sicherlich in der Vorausschau auf eine Bauabsicht. Wenn dem so wäre, wäre das ein fatales Signal...