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Würzburg
Emotionale Kundgebung auf dem Würzburger Marktplatz: Demo für Solidarität mit Israel und gegen Antisemitismus
Gut 100 Leute wohnten der jüngsten Kundgebung der DIG Würzburg bei. Die Rednerinnen und Redner vermitteln Betroffenheit und mahnen vor antisemitischem Gedankengut.
Ihre Solidarität mit Israel haben in Würzburg am Sonntag Menschen bei einer Kundgebung am Unteren Markt bekundet. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hatte unter dem Motto 'Solidarität mit Israel und gegen Antisemitismus' zu der Kundgebung aufgerufen.
Foto: Patty Varasano | Ihre Solidarität mit Israel haben in Würzburg am Sonntag Menschen bei einer Kundgebung am Unteren Markt bekundet.
Julian Bandorf       -  Julian Bandorf wuchs im Landkreis Schweinfurt auf und absolvierte zunächst eine Berufsausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Danach machte er Abitur am Schweinfurter Bayernkolleg und studierte Germanistik und Political and Social Studies an der Uni Würzburg. 2021 begann er seine freie Mitarbeit bei der Main-Post, seit April 2024 ist er Redaktionsvolontär.
Julian Bandorf
 |  aktualisiert: 15.07.2024 16:49 Uhr

Seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Angriffs der Hamas auf Israel, sieht man auf dem Unteren Marktplatz in Würzburg regelmäßig israelische Flaggen und Solidaritätsbekundungen auf Bannern und Plakaten. Auch an diesem Sonntag rief die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Würzburg wieder mit einer Kundgebung zur Solidarität mit Israel und zu einer klaren Haltung gegen jede Form von Antisemitismus auf. Gut 100 Leute waren anwesend.

Der Vorsitzende der DIG Würzburg und Stadtrat Konstantin Mack bezog sich in seiner Ansprache auf die Befreiung des Konzentrationslager Auschwitz, die sich am Vortag jährte. Mack warnte davor, dass das Gedenken nicht zur reinen Routine und "Nie wieder" nicht zu einer leeren Floskel werden darf.

Stadtrat Konstantin Mack von der Deutsch-Israelische Gesellschaft.
Foto: Patty Varasano | Stadtrat Konstantin Mack von der Deutsch-Israelische Gesellschaft.

"Ja, die extreme Rechte ist eine Bedrohung für unsere Demokratie. Aber es ist unanständig den Antisemitismus der AfD anzuprangern, während man antisemitische Personen in den eigenen Reihen duldet", mahnte Mack. Er zeigte sich von den jüngsten Demonstrationen in ganz Deutschland beeindruckt, fragte sich aber dennoch, wo die ganzen Menschen nach dem Angriff der Hamas, dem größten antisemitischen Massaker nach der Shoa, waren.

Abschluss der Würzburger Kundgebung mit der Nationalhymne des Staates Israel

Ähnliche Worte fand Annette Taigel, die Geschäftsführerin der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Würzburg. Sie sagte, sie beobachte seit der Eskalation des Konflikts eine verstörende israelfeindliche Aggression auf den Straßen. Taigel prangerte vor allem den Ausruf "Free Palestine!" an, den sie als "unerträglich" empfinde. Sie bezeichnete das Vorgehen der Hamas als abstoßend und sieht darin eine Verschleierung des totalitären Islamismus der Terrororganisation.

Unter den Sprecherinnen und Sprechern der Kundgebung war auch die Ochsenfurter SPD-Politikerin Simone Barrientos. Sie trug unter betroffenem Schweigen der Menge ein Gedicht vor, dass die Schrecken der Shoa versinnbildlichte. Die Vergleiche der Hamas, die das israelische Vorgehen in Gaza auf eine Stufe mit den Verbrechen des NS-Regimes stellt, empfinde sie als "abscheulich". Emotional rief sie dazu auf, auf der Seite des Humanismus und nicht auf der des Hasses zu stehen. "Hass wird keinen Frieden gebären, man wird aufeinander zugehen müssen, aber das müssen die Menschen vor Ort tun. Unsere Aufgabe ist es hier, Antisemitismus aufzudecken, ihn zu entlarven."

Abgesehen von wenigen israelfeindlichen Zwischenrufen von vorbeilaufenden Passanten verlief die Kundgebung ruhig, beinahe andächtig. Mit einem hebräischen Gebet und dem Singen der Nationalhymne Israels schloss man die Veranstaltung.

 
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  • Klaus B. Fiederling
    ich hätte mir im Traum nie vorstellen können, dass es jetzt wieder so weit ist, dass sich jüdische und palestinsische Bürger in Israel wieder bekämpfen. Ich war bereits 2 mal in Israel, ein wunderschönes Land, von Bergen und fruchtbarem Land bis hin zur Wüste. Die heiligen Stätten aller Christen und Muslime, das alles gehört jetzt erst einmal der Vergangenheit an und liegt in ferner Zukunft, solange dort nicht endlich wieder Frieden einkehrt. Liebe Leute,
    lasst doch die Waffen schweigen, es bringt nichts, gegenseitig sich die Köpfe einzuschlagen.
    Die Touristenströme werden lange ausbleiben und das Geld kann euer wunderschönes Land doch gut gebrauchen. Macht nicht alles kaputt, denkt an eure Kinder, an die Zukunft des Landes. Armes Israel!
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  • Helga Scherendorn
    "Ja, die extreme Rechte ist eine Bedrohung für unsere Demokratie. Aber es ist unanständig den Antisemitismus der AfD anzuprangern, während man antisemitische Personen in den eigenen Reihen duldet", mahnte Mack.

    diese Wahrheit ist nicht erwünscht, die richtige grüne Wahrheit wäre der Michl in Springerstiefel?
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  • Hans-Georg Heim
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