zurück
Würzburg
"Eltern stehen auf": Würzburger Gegendemo geht online durch die Decke
In Würzburg gibt es vermehrt Anwohner-Proteste gegen die Corona-Leugner-Gruppe "Eltern stehen auf". Ein Video davon wurde bei TikTok und Instagram hundertausendfach geklickt.
Simon Niedermeyer aus Würzburg hat mit seinem Bluetooth-Lautsprecher spontan gegen die Corona-Leugner-Gruppe 'Eltern stehen auf' demonstriert – ein Video davon ging viral.
Foto: Patty Varasano | Simon Niedermeyer aus Würzburg hat mit seinem Bluetooth-Lautsprecher spontan gegen die Corona-Leugner-Gruppe "Eltern stehen auf" demonstriert – ein Video davon ging viral.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:14 Uhr

Eine gefilmte Protestaktion gegen die Würzburger Corona-Leugner-Gruppe "Eltern stehen auf" (ESA) hat sich in den sozialen Netzwerken Instagram und TikTok rasant verbreitet. Ein Video zeigt, wie Anwohner des alternativ geprägten Würzburger Stadtteils Grombühl eine ESA-Demonstration mit lautstarker Musik und Zwischenrufen stören. Aufgenommen wurde das Video von Simon Niedermeyer, einem 22-jährigen Informatik-Azubi.

Eigentlich interessiert sich Niedermeyer vor allem für Fahrzeuge. Auf Instagram und TikTok postet er oft mit poppiger Musik unterlegte Videos von Zügen. Erst seit Kurzem befasst der Informatiker sich dort mit der Würzburger Corona-Leugner-Gruppe "Eltern stehen auf". Weil er deren lautstarke Versammlungen in Würzburg als störend empfindet. Und "weil ich nicht okay finde, dass die Hass und Hetze verbreiten." Damit hat er offenbar einen Nerv getroffen: Eines seiner Videos wurde online hunderttausendfach aufgerufen.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Hinweis: Aus technischen Gründen lässt sich das ursprüngliche TikTok-Video hier nicht anzeigen. Wir haben stattdessen eine Kopie des Videos auf der Plattform Instagram eingebunden.

Anwohner in Grombühl haben Lärm gegen Gruppe gemacht

Doch was war passiert? Am Dienstag der vergangenen Woche hatte ESA in Grombühl demonstriert. Seit Monaten veranstaltet die Gruppe fast täglich sogenannte "Spaziergänge" in Würzburg. Rund 50 Personen leugnen dort meist die Gefahr der Pandemie und die Legitimität der Corona-Politik. Nachdem Recherchen dieser Redaktion kürzlich antisemitische und gewaltverherrlichende Aussagen der Gruppe aufgedeckt hatten, gibt es nun vermehrt Proteste gegen die Gruppe. So auch in Grombühl.

"Alles hat damit angefangen, dass diese Gruppe auf ihren Spaziergängen sehr laut ist", sagt Simon Niedermeyer. "Das hat keinem in Grombühl gefallen." Als anhand des öffentlich einsehbaren Terminkalenders der Gruppe klar wurde, dass in Grombühl demonstriert werden sollte, habe der Stadtteil sich über eine lokale Instagram-Seite vernetzt und abgesprochen, die Demonstration mit lautstarker Musik zu stören. Anwohner hätten auf Töpfe geklopft, Lautsprecher aus den Fenstern gehalten und der Gruppe ablehnende Aussagen entgegengebrüllt. 

Anwohner-Proteste auch in Würzburger Stadteil Zellerau

Niedermeyer selbst war direkt auf der Straße und begleitete die Gruppe mit lautstarker Zirkusmusik aus einem mobilen Lautsprecher. Sein Video davon sorgt im Internet für Begeisterung: "Zu geil, werde ich das nächste Mal in Wien machen", schreibt ein Nutzer. Ein anderer schreibt: "Meinung und Gegenmeinung sind durch die Meinungsfreiheit geschützt." Diesen Aspekt betont auch Simon Niedermeyer. Er sagt: "Das war friedlicher Gegenprotest. Wir sind nicht deren Feinde." Auch stehe er in keiner Verbindung zur Würzburger Antifa-Szene.

Anzeige für den Anbieter Facebook Video über den Consent-Anbieter verweigert

Protest gegen ESA gab es auch vergangenen Freitag im Würzburger Stadtteil Zellerau. Ein Video zeigt eine Demo der Gruppe, die von lauten "Raus aus der Zellerau"-Rufen begleitet wird. Im ESA-Umfeld werden die protestierenden Anwohner als "hasserfüllt" und als "Krawalltouristen" bezeichnet.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Aaron Niemeyer
Coronavirus
Demonstrationen
Fahrzeuge und Verkehrsmittel
Gegendemonstrationen
Hass
Hetze
Lärm
Meinungsfreiheit
Soziale Netzwerke
Züge
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • dbuettner0815@gmail.com
    Glücklicherweise breitet sich das dämliche Gedankengut der ESA Bewegung weitaus langsamer aus wie Covid 19. Es handelt sich um eine winzige Minderheit. Also bitte keine Beachtung mehr schenken. Die haben es nicht verdient. Mitleid wäre eher angebracht!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • letsgo101
    Es ist schon sehr Verwunderlich das eine Gruppe auf die Strasse geht, wie gedopt herumhüpft und kreischt. Doch niemand hat verstanden was sie eigentlich bezwecken wollen. Ein paar Tage später wieder der gleiche Aufzug, doch dann kam die Stimme am Mikrophon "Wir wollen unsere Grundrechte zurück" ! Da frage ich mich doch, hat denen jemand die Grundrechte genommen ? Mir hat niemand die Grundrechte genommen, höchsten falls eingeschränkt. Hätten die keine Grundrechte mehr gäbe es diese Aufmärsche auch nicht. Weil die Aktion in Grombühl als Gegendemonstration betitelt wurde, darf ich einmal darauf hinweisen das Aktionen von einzelnen Personen keine Demonstration ist ! Eine Demonstration ist politischen Sinne ist eine in der Öffentlichkeit stattfindende Versammlung mehrerer Personen zum Zwecke der Meinungsäußerung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • SimonNiedermeyer
    Halb Grombühl hat mitgemacht. Reicht das nicht?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • thomashemmerich@web.de
    Wenn ich den Bericht sowie einige Kommentare hier lese, dann verstehe ich so einiges nicht.

    Das beginnt schon damit, dass Hr. Niedermeyer als erstes den Lärm der Gruppe / Demo als störend empfindet, erst als zweiten Punkt nennt er deren Verbreitung von Hass und Hetze.

    Ich vergleiche das jetzt mal mit einer Zutatenliste, bei der der Haupbestandteil immer zuerst genannt wird. Wie gesagt, war das der Lärm. Seltsam. Jemand, der in Grombühl wohnt, der Züge filmt, hat was gegen Lärm und erzeugt mit seiner "lustigen" Musik nur noch mehr. Schon seltsam.

    Bleibt "Hass und Hetze". Wenn er sich daran stört, dann sollte er sich zum einen mal mit einigen Teilnehmern unterhalten und deren Argumente sich anhören, evtl. bekommt er dann einen anderen Eindruck dessen, was die Demonstranten eigentlich wollen, nämlich eine Rücknahme von teils unsinnigen Einschränkungen. Die Pandemie wird keinesfalls geleugnet.

    Ich / Wir müssen diesen Forderungen / Behauptungen nicht zustimmen, aber tolerieren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • 4650246
    Also ich muss gar nichts und schon gar nicht diese Menschengruppe tolerieren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • thomashemmerich@web.de
    @4650246
    Warum bitte soll ich dann ihre Meinung tolerieren?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt. Bitte vermeiden Sie Verunglimpfungen von den Teilnehmern der ESA-Demos.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • info@softrie.de
    Die Gesellschaft spaltet sich - und die Politik sollte eigentlich alles tun, um die Gesellschaft zu einen. Komischerweise haben Corona-Leugner tatsächlich einen rechten Sprachgebrauch. Man kann ja die Maßnahmen ablehnen, aber niemand sich sich ein Bein, das im vernünftigen Rahmen zu tun.

    Eine Gruppe, die leider immer viel zu selten beleuchtet wird, ist die der Realos. Neben den "Merkel Gläubigen", die blind alles auf den Staat setzen, gibt es inzwischen eine breite Masse der Gesellschaft, die zwar ihre Maske tragen, nicht streiken gehen, aber auch nicht alles für richtig halten. Wer braucht im tiefsten Winter eine Ausgangssperre? Warum sollte das Konsumieren von Alkohol zur Verbreitung von Corona führen, wenn man ohnehin sich nur zu zweit treffen darf.

    Auch die Strafen sind sinnlos. Wenn ich mich mit zwei Freunden treffe und werde mit Corona angesteckt, bin ich straffrei. Wer ist denn bitteschön so bescheuert und gibt an, dass ein dritter im Spiel war? Jeweils 500€ strafe.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • lausdeandl@yahoo.de
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Ironic
    Der ganze Hass hin und her geht mir auf den Senkel.
    Ich selbst halte mich, manchmal auch zähneknirschend, und manchmal vielleicht auch nicht 100% konform, aber grundsätzlich recht zuverlässig an die Regeln, weil ich diesen ganzen Corona-Scheiß einfach bald als "Teil der Geschichte" sehen will.
    Den ganze Demonstrationen und Gegendemonstrationen und Vorwürfe hin und her (mit festgefahrenen Argumenten) wird meiner Meinung nach viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt.
    Sollen sie halt demonstrieren - ist ihr gutes Recht. Es sind nicht alles Nazis.
    Sollen sie halt Gegen-demonstrieren - auch ein gutes Recht. Es sind nicht alles AntiFa´s.
    Insgesamt sind das doch immer nur ein paar Hansel.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • maczeug
    Bester Mann!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Walger14591609
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Albatros
    Herr Niedermeyer, ich denke Sie haben noch sehr viel Nachholbedarf wenn es darum geht, was Demokratie bedeutet. Die Argumente von "ESA" müssen Ihnen und mir nicht gefallen, aber jeder Bürger in diesem Land darf friedlich seine Meinung kund tun, und sei diese noch so schräg. Ich hoffe doch Herr Niedermeyer dass Sie sich an den Inhalten von ESA gestört haben und nicht daran, dass diese zu laut waren. Zumindest würde mir dann Ihre Maßnahme mit lautstarker Musik und mit Töpfen schlagen eher kontraproduktiv erscheinen. Sie behaupten, ESA würde Hass und Hetze verbreiten, dies kenne ich bisher nur von RECHTEN und LINKEN. Auch schreibt die Redaktion, Sie hätte kürzlich antisemitische und gewaltverherrlichende Aussagen der Gruppe aufgedeckt. Wenn Sie so etwas behaupten, dann nennen Sie Roß und Reiter, ansonsten unterlassen Sie derartige Behauptungen, welche nämlich außschließlich dazu dienen, diesen Leuten ein braunes Mäntelchen überzustreifen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • suedbahnhof
    Sie können die ausführliche Recherche der Main-Post über diese Gruppe hier selbst in Artikeln nachlesen.

    Ihre Kritik an Herrn Niedermeyer läuft ins Leere. Auch er darf seine Meinung ungefragt ins Angesicht dieser Demonstranten brüllen, genauso wir diese Demonstration sie ungefragt in Nebenstraßen von Wohngebieten durch die Fenster brüllen dürfen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • kleinhenz_philipp@web.de
    Sie haben doch sicher den Artikel über die braunen Inhalte der Telegram-Gruppe gelesen und bestimmt auch kommentiert. Wieso tun Sie jetzt so ahnungslos?
    Im übrigen haben auch Herr Niedermeyer und andere Anwohner das Recht, ihre Meinung friedlich kundzutun.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Albatros
    @trevor......, habe ich Herr Niedermeyer das Recht auf freie Meinungsäußerung abgesprochen? Trevor...., ich kenne keinen Artikel über braune Inhalte einer Telegram-Gruppe. Was sind denn braune Inhalte? Heute ist man schon "braun", wenn man pünktlich zur Arbeit erscheint. Wenn Sie einen Nachweis für rechtsradikale Inhalte haben, dann legen Sie diese auf den Tisch. Wenn Sie dies nicht können, dann hören Sie mit diesen wachsweichen Behauptungen auf, dass ist seit Jahren genau die Masch der angeblich "Anständigen" in diesem Land, welche ihre rechten Schubladen bedienen. Leider ist es heute schon beinahe normal, alles was einem nicht passt braun anzumalen, nach dem Motto, a` bisserl Dreck bleibt immer hängen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • suedbahnhof
    Nochmal für Sie: Die MP hat das alles nachvollziehbar dokumentiert, der entsprechende Artikel ist hier im Artikel ebenfalls verlinkt.

    Es muss sich also kein Kommentator nur für Sie die Mühe machen, das alles nochmal aufzuschreiben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • nichtleser
    Kleine Hilfestellung, nachdem Sie den Link auf den von Ihnen vermissten Artikel in obigem Beitrag offensichtlich übersehen haben:
    https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/eltern-stehen-auf-so-gefaehrlich-sind-wuerzburger-corona-leugner-art-10561668#commentsAreaAnchor
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Albatros
    @nichtleser, danke, ich habe den Link tatsächlich übersehen. Dass sich Extremisten im Dunstkreis derartiger Gruppen tummeln, das ist nicht neu. Aber es darf und kann nicht sein, dass man alle Demonstranten deshalb in eine rechte Ecke stellt. Ich habe in zahlreichen Kommentaren zu ESA meine Meinung sehr deutlich zum Ausdruck gebracht und ich kann deren Argumente und Thesen nicht im Ansatz teilen. Aber, und mag die Meinung dieser Leute noch so schwachsinnig sein, solange diese Leute friedlich ihre Meinung kund tun, so lange haben sie einen Anspruch auf Meinungsfreiheit. Diese Diskussion erinnert sehr stark an die PEGIDA-Demos vor ein paar Jahren, als die gleichen Foristen diesen Leuten das Demonstrationsrecht verweigern wollten. Auch hier haben viele Rechtsextremisten Unterschupf gesucht und sofort wurden alle PEGIDA-Befürworter als Nazis abgestempelt. Und genau diese Pauschalierung prangere ich an.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • kleinhenz_philipp@web.de
    Die Pegida-Demos in Würzburg wurden von einem Rechtsextremisten organisiert. Insofern mussten Nazis dort keinen Unterschlupf suchen, denn sie waren von Anfang an in die Organisationsstruktur eingebunden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten