Eine gefilmte Protestaktion gegen die Würzburger Corona-Leugner-Gruppe "Eltern stehen auf" (ESA) hat sich in den sozialen Netzwerken Instagram und TikTok rasant verbreitet. Ein Video zeigt, wie Anwohner des alternativ geprägten Würzburger Stadtteils Grombühl eine ESA-Demonstration mit lautstarker Musik und Zwischenrufen stören. Aufgenommen wurde das Video von Simon Niedermeyer, einem 22-jährigen Informatik-Azubi.
Eigentlich interessiert sich Niedermeyer vor allem für Fahrzeuge. Auf Instagram und TikTok postet er oft mit poppiger Musik unterlegte Videos von Zügen. Erst seit Kurzem befasst der Informatiker sich dort mit der Würzburger Corona-Leugner-Gruppe "Eltern stehen auf". Weil er deren lautstarke Versammlungen in Würzburg als störend empfindet. Und "weil ich nicht okay finde, dass die Hass und Hetze verbreiten." Damit hat er offenbar einen Nerv getroffen: Eines seiner Videos wurde online hunderttausendfach aufgerufen.
Hinweis: Aus technischen Gründen lässt sich das ursprüngliche TikTok-Video hier nicht anzeigen. Wir haben stattdessen eine Kopie des Videos auf der Plattform Instagram eingebunden.
Anwohner in Grombühl haben Lärm gegen Gruppe gemacht
Doch was war passiert? Am Dienstag der vergangenen Woche hatte ESA in Grombühl demonstriert. Seit Monaten veranstaltet die Gruppe fast täglich sogenannte "Spaziergänge" in Würzburg. Rund 50 Personen leugnen dort meist die Gefahr der Pandemie und die Legitimität der Corona-Politik. Nachdem Recherchen dieser Redaktion kürzlich antisemitische und gewaltverherrlichende Aussagen der Gruppe aufgedeckt hatten, gibt es nun vermehrt Proteste gegen die Gruppe. So auch in Grombühl.
"Alles hat damit angefangen, dass diese Gruppe auf ihren Spaziergängen sehr laut ist", sagt Simon Niedermeyer. "Das hat keinem in Grombühl gefallen." Als anhand des öffentlich einsehbaren Terminkalenders der Gruppe klar wurde, dass in Grombühl demonstriert werden sollte, habe der Stadtteil sich über eine lokale Instagram-Seite vernetzt und abgesprochen, die Demonstration mit lautstarker Musik zu stören. Anwohner hätten auf Töpfe geklopft, Lautsprecher aus den Fenstern gehalten und der Gruppe ablehnende Aussagen entgegengebrüllt.
Anwohner-Proteste auch in Würzburger Stadteil Zellerau
Niedermeyer selbst war direkt auf der Straße und begleitete die Gruppe mit lautstarker Zirkusmusik aus einem mobilen Lautsprecher. Sein Video davon sorgt im Internet für Begeisterung: "Zu geil, werde ich das nächste Mal in Wien machen", schreibt ein Nutzer. Ein anderer schreibt: "Meinung und Gegenmeinung sind durch die Meinungsfreiheit geschützt." Diesen Aspekt betont auch Simon Niedermeyer. Er sagt: "Das war friedlicher Gegenprotest. Wir sind nicht deren Feinde." Auch stehe er in keiner Verbindung zur Würzburger Antifa-Szene.
Protest gegen ESA gab es auch vergangenen Freitag im Würzburger Stadtteil Zellerau. Ein Video zeigt eine Demo der Gruppe, die von lauten "Raus aus der Zellerau"-Rufen begleitet wird. Im ESA-Umfeld werden die protestierenden Anwohner als "hasserfüllt" und als "Krawalltouristen" bezeichnet.
Das beginnt schon damit, dass Hr. Niedermeyer als erstes den Lärm der Gruppe / Demo als störend empfindet, erst als zweiten Punkt nennt er deren Verbreitung von Hass und Hetze.
Ich vergleiche das jetzt mal mit einer Zutatenliste, bei der der Haupbestandteil immer zuerst genannt wird. Wie gesagt, war das der Lärm. Seltsam. Jemand, der in Grombühl wohnt, der Züge filmt, hat was gegen Lärm und erzeugt mit seiner "lustigen" Musik nur noch mehr. Schon seltsam.
Bleibt "Hass und Hetze". Wenn er sich daran stört, dann sollte er sich zum einen mal mit einigen Teilnehmern unterhalten und deren Argumente sich anhören, evtl. bekommt er dann einen anderen Eindruck dessen, was die Demonstranten eigentlich wollen, nämlich eine Rücknahme von teils unsinnigen Einschränkungen. Die Pandemie wird keinesfalls geleugnet.
Ich / Wir müssen diesen Forderungen / Behauptungen nicht zustimmen, aber tolerieren.
Warum bitte soll ich dann ihre Meinung tolerieren?
Eine Gruppe, die leider immer viel zu selten beleuchtet wird, ist die der Realos. Neben den "Merkel Gläubigen", die blind alles auf den Staat setzen, gibt es inzwischen eine breite Masse der Gesellschaft, die zwar ihre Maske tragen, nicht streiken gehen, aber auch nicht alles für richtig halten. Wer braucht im tiefsten Winter eine Ausgangssperre? Warum sollte das Konsumieren von Alkohol zur Verbreitung von Corona führen, wenn man ohnehin sich nur zu zweit treffen darf.
Auch die Strafen sind sinnlos. Wenn ich mich mit zwei Freunden treffe und werde mit Corona angesteckt, bin ich straffrei. Wer ist denn bitteschön so bescheuert und gibt an, dass ein dritter im Spiel war? Jeweils 500€ strafe.
Ich selbst halte mich, manchmal auch zähneknirschend, und manchmal vielleicht auch nicht 100% konform, aber grundsätzlich recht zuverlässig an die Regeln, weil ich diesen ganzen Corona-Scheiß einfach bald als "Teil der Geschichte" sehen will.
Den ganze Demonstrationen und Gegendemonstrationen und Vorwürfe hin und her (mit festgefahrenen Argumenten) wird meiner Meinung nach viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Sollen sie halt demonstrieren - ist ihr gutes Recht. Es sind nicht alles Nazis.
Sollen sie halt Gegen-demonstrieren - auch ein gutes Recht. Es sind nicht alles AntiFa´s.
Insgesamt sind das doch immer nur ein paar Hansel.
Ihre Kritik an Herrn Niedermeyer läuft ins Leere. Auch er darf seine Meinung ungefragt ins Angesicht dieser Demonstranten brüllen, genauso wir diese Demonstration sie ungefragt in Nebenstraßen von Wohngebieten durch die Fenster brüllen dürfen
Im übrigen haben auch Herr Niedermeyer und andere Anwohner das Recht, ihre Meinung friedlich kundzutun.
Es muss sich also kein Kommentator nur für Sie die Mühe machen, das alles nochmal aufzuschreiben.
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/eltern-stehen-auf-so-gefaehrlich-sind-wuerzburger-corona-leugner-art-10561668#commentsAreaAnchor