Zu Fuß oder mit dem Rad sicher zur Schule: Gerade in der dunklen Jahreszeit ist das nicht immer selbstverständlich. Viel befahrene Straßen, schwer einsehbare Straßenübergänge oder schlechte Sicht aufgrund der Witterung sind Bedingungen, die vor allem für jüngere Schülerinnen und Schüler zur Gefahr auf dem Schulweg werden können.
Aktuell sind auch Eltern der Goethe-Kepler-Grundschule im Frauenland besorgt. Am Donnerstagmorgen traf sich diese Redaktion mit einer Gruppe von Eltern mit ihren Kindern, um gemeinsam den Weg von der Kittelstraße zur Goethe-Schule zu gehen. Am Zebrastreifen auf der morgens viel befahrenen Zeppelinstraße komme es besonders in der dunklen Jahreszeit immer wieder zu Gefahrensituationen, berichten die Eltern.
"Grundsätzlich ist es ein guter Schulweg, denn hier ist Tempo 30", erklärt Christian Purucker, Vater eines Schulkindes. "Aber gerade, wenn es morgens noch dunkel ist, haben wir schon die ein oder andere blöde Situation erlebt, wenn vereinzelt Autofahrer den Zebrastreifen mit deutlich höherer Geschwindigkeit überqueren." Grundsätzlich sei der Zebrastreifen an dieser Stelle eine gute Sache, allerdings müsse er in den Wintermonaten besser beleuchtet werden, um die Autofahrenden darauf aufmerksam zu machen, so der besorgte Vater.
Aufmerksamkeit und Bremsbereitschaft der Autofahrenden erhöhen
Auch an diesem Morgen herrscht an der Kreuzung oberhalb des Zebrastreifens reger Verkehr. "In der dunklen Jahreszeit lasse ich meine Tochter nicht allein zur Schule gehen", bestätigt Christine Bauer, Mutter einer Erstklässlerin. Eine erhöhte Aufmerksamkeit und Bremsbereitschaft der Autofahrenden sei nach Meinung der Eltern an dieser Stelle besonders wichtig, um Gefahren zu vermeiden. Vielleicht, so die Idee, könnte ein – eventuell blinkendes - Hinweisschild, Abhilfe schaffen.
Nach dem Überqueren des Zebrastreifens sind schon von Weitem die leuchtend gelb gekleideten Schülerlotsinnen und -lotsen vor dem Goethe-Schulhaus zu sehen. Die Lotsinnen und Lotsen stehen mit Warnschildern in den Händen am Zebrastreifen in der von-Luxburg-Straße, um die Grundschulkinder sicher über die Straße zu geleiten. Denn auch hier gab es laut Schilderungen der Eltern immer wieder Gefahrensituationen durch den regen Verkehr am Morgen, auch verursacht durch Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen.
"Um schwierige Verkehrssituationen vor der Schule zu vermeiden, sollten unsere dafür eingerichteten ‚Kuss und Los‘-Parkplätze vor der Schule genutzt und möglichst schnell wieder für nachfolgende Eltern freigegeben werden", erklärt die Rektorin der Schule, Gabriele Brohm-Schlosser. Wenn möglich, sollten die Kinder zu Fuß zur Schule gehen. Zur Sicherheit werden aktuell Schülerlotsinnen und -lotsen der Goethe-Mittelschule am Zebrastreifen in der von-Luxburg-Straße eingesetzt. Die Maßnahme scheint Wirkung zu zeigen, denn an diesem Morgen ist der Verkehr vor der Schule geordnet und die Überquerung der Straße für die Grundschulkinder durch die Lotsinnen und Lotsen gefahrenlos möglich.
Kinder in leuchtenden Farben kleiden - gut sichtbar für den Straßenverkehr
"Wir werden auch im Elternbeirat schauen, was wir als Eltern selbst tun können, um die Situation zu verbessern", sagt Jörg Reinshagen, Vorsitzender des Elternbeirats der Goethe-Kepler-Schule. "Die Kinder könnten beispielsweise in Gruppen von einzelnen Eltern begleitet werden, so dass nicht jedes Kind einzeln begleitet werden muss."
Wichtig sei auch, dass die Kinder "in der dunklen Jahreszeit gut sichtbar gekleidet sind", um für den Straßenverkehr klar erkennbar zu sein. "In Gesprächen mit der Stadt Würzburg werden wir außerdem überlegen, ob baulich etwas verändert werden kann, um den Schulweg sicherer zu machen", so Reinshagen. Auf Nachfrage dieser Redaktion hat die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) die Beleuchtung am Zebrastreifen in der Zeppelinstraße überprüft und eine kaputte Lampe ausgetauscht.
Der starke Verkehr vor Schulen am Morgen ist nicht nur an der Goethe-Kepler-Schule ein Problem. "Wir haben an fast allen Grundschulen in Würzburg den Fall, dass morgens ein hohes Verkehrsaufkommen herrscht, weil Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen", berichtet Judith Jörg, Würzburgs dritte Bürgermeisterin und Stadtschulrätin.
In Versbach wurde der Schulweg in den vergangenen Jahren sicherer gestaltet
Ähnliche Probleme habe es unter anderem bereits in Versbach und in Lengfeld gegeben. An vielen Schulen wurden daher die sogenannten "Kuss und Los"-Parkplätze eingeführt. Bei baulichen Gegebenheiten könne die Stadt unterstützen, so Jörg. So wurden in den vergangenen Jahren auch in Versbach einige Maßnahmen realisiert, um für mehr Sicherheit auf dem Schulweg der Grundschulkinder zu sorgen. Unter anderem wurde der Gehweg verbreitert, eine Straßenquerung verengt und für Beleuchtung gesorgt. Das Verkehrsaufkommen direkt vor den Schulen könne jedoch nur reduziert werden, wenn die Kinder möglichst zu Fuß zur Schule kämen.
Durch das Projekt "SpoSpiTo" (Sporteln, Spielen, Toben) will die Stadt auch in diesem Jahr wieder dafür sorgen, dass weniger Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Das Projekt, das zwischen den Oster- und Pfingstferien läuft, soll Schülerinnen und Schüler der Grundschulen dazu ermuntern, ihren Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Tretroller zurückzulegen, um mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren und Sicherheit im Straßenverkehr zu erlangen. Als Anreiz werden unter den Kindern Preise verlost.
Was ist denn so schwierig Schüler zu Schülerlotsen auszubilden die dann an Zebrastreifen präsent für Sicherheit sorgen.
So war es vor ein paar Jahren noch!!Und heute?
Vielleicht sollten Polizei u Schule zusammen ein Konzept erstellen
https://www.vcd.org/stelbststaendige-mobilitaet-kinder/ (Tippfehler ist im URL so)
Mehr Tempo 30, bauliche Umgestaltungen, u.a. auch Gehwege breiter machen (Richtlinien sehen eigentlich 2,5 m als Regel vor), Parken darauf verhindern und Aufklärungen der Autofahrenden sind prioritär.
Es gibt jedes Jahr Kampagnen "Zu Fuß zur Schule und in den Kindergarten" & "Fahr Rad", wo Kinder gemeinsam agieren & auch etwas gewinnen können:
https://www.zu-fuss-zur-schule.de/
https://www.klima-tour.de/
Zudem gibt es den "Laufbus", Kinder gehen von 1 Erwachsenen begleitet eine feste Route, wo sich an bestimmten "Haltestellen" Kinder dazu gesellen können.
https://www.vcd.org/artikel/vcd-laufbus-zusammen-sicher-zur-schule-gehen/
Aktiv selber in die Schule zu kommen ist nicht nur für die Gesundheit der Kinder und Aufmerksamkeit im Unterricht gut, sondern steigert auch deren motorische Entwicklung und kognitiven Fähigkeiten.
Es entsteht der Eindruck: "das ist halt so - da kann man halt nix machen" Deswegen muss der Zebrastreifen heller beleuchtet werden.
Nachhaltig helfen würden hingegen Geschwindigkeitskontrollen, Aufklärung durch die Polizei etc. - Schulwege müssen sicher sein! Verkehrsregeln gelten auch bei Dämmerung, Zeitdruck und schlechtem Wetter.