
Was vor 100 Jahren sozusagen als Zwei-Mann-Unternehmen an den Start ging, ist heute eine GmbH mit 88 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon 25 Auszubildende, und einer Kundenliste, die sich liest wie das Who-is-Who der Wirtschaft. Die Rede ist von Elektro Pixis in Gerbrunn, gegründet als "Ingenieur- und Handelsbüro Pixis" im September 1923 von Diplom-Ingenieur Heinrich Pixis und dessen Freund und Mitarbeiter Franz Brod. Heute wird die Elektro Pixis GmbH von den Geschäftsführern Tim Pixis und Rolf Pixis geleitet.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges brachte für das seinerzeit in der Würzburger Sterngasse beheimatete Unternehmen einen Umzug mit sich, und zwar in eine Ruine an der Rottendorfer Straße. Das Haus der Großeltern, dessen Kellergewölbe noch stand, wurde zum Betrieb umfunktioniert: Versehen mit einem Wellblechdach war das Firmengebäude komplett. Offizieller Start war am 16. Mai 1945, acht Jahre später folgte der Umzug an die Neubaustraße 20. 1963 stand ein Generationenwechsel auf dem Programm: Karl-Heinz Pixis übernahm nach dem Tod des Gründers Heinrich Pixis das Unternehmen.
Stetige Erweiterung führte zu einigen Umzügen
An der Würzburger Neubaustraße wurde es bald zu eng. Die Firma errichtete deshalb Am Kirschberg 4 in Gerbrunn ein neues Gebäude, und der komplette Betrieb zog dorthin um. Auf über 3600 Quadratmetern sind dort heute die Elektro Pixis GmbH und die Ingenieurbüro Pixis GmbH angesiedelt.

Anfang der 80er Jahre stiegen schließlich Bertram Pixis und Rolf Pixis (die Enkel des Gründers) ins Familienunternehmen ein. Tim Pixis ist seit Januar 2021 die vierte Generation im Unternehmen. Ob es eine fünfte geben wird, ist noch völlig offen. In Frage käme die Tochter von Tim Pixis, "aber die ist gerade mal zweieinhalb Jahre alt", sagt der stolze Papa. Und ob sie einen solchen Betrieb wird leiten können, hänge davon ab, "dass man es wollen und auch können muss". Doch zum Glück ist die derzeitige Generation noch so jung, dass sich über eine Nachfolge niemand ernsthafte Gedanken machen will.
Rein grundsätzlich, sagt Tim Pixis, "sind wir ein traditionelles und bodenständiges Unternehmen mit der klassischen Elektroinstallation". Dabei stehen weniger Privatkunden als vielmehr große Firmen auf der Liste der Auftraggeber. Dazu gehören unter anderem die Spindler Gruppe, Duttenhofer, das Porsche-Zentrum, die Uniklinik Würzburg, Abele Optik und Aldi Süd. Das Kerngeschäft liegt bei Aufträgen aus der Region, "die meisten unserer Auftraggeber sind im Umkreis von 50 Kilometern zu finden". Das, so Tim Pixis weiter, sei vor allem für die Monteure ein großer Vorteil: Sie können nach Feierabend nach Hause fahren statt bundesweit auf Montage unterwegs zu sein.
Großer Wert wird auf Ausbildung gelegt
Im Laufe der vielen Jahre habe sich natürlich auch für Elektro Pixis eine Menge geändert, sagt Rolf Pixis. Insbesondere die Gebäudetechnik nehme einen immer größer werdenden Anteil an den Gewerken ein, "unser Anteil daran wird immer größer". Dort kümmere sich der Betrieb um die sogenannte Gebäudeleittechnik, ergänzt Rolf Pixis. Sie wird im Zuge der Digitalisierung vor allem für die Software verwendet, die zur Überwachung und Steuerung der verschiedenen automatisierten Systeme in modernen Gebäuden genutzt wird, etwa für die Heizung und die Lüftungsanlagen, aber auch die Verknüpfung ganzer Netzwerksysteme.

Eine weitere Herausforderung ist der Fachkräftemangel, weshalb Elektro Pixis viel Wert auf die Ausbildung legt. "Wir bilden nicht nur aus, sondern übernehmen bei Eignung auch unsere Auszubildenden", unterstreicht Tim Pixis. So seien auch die meisten der 63 ausgelernten Mitarbeitenden im Haus ausgebildet worden.