Mathilda Knorpp geht in die zwölfte Klasse und will nächstes Jahr Abitur machen. Am Freitag wird die Würzburgerin den Unterricht nach 11 Uhr nicht besuchen, denn sie demonstriert mit Schülern und Studenten für mehr Klimaschutz. Warum macht die 18-Jährige das und was sagen ihre Lehrer dazu?
Was wollen Schüler und Studierende mit der Demonstration am Freitag erreichen?
Mathilda Knorpp: Wir wollen zeigen, dass uns das Thema Klimaschutz wichtig ist. Die Politiker, die für uns große Entscheidungen treffen können, aber auch wir und jeder unserer Gesellschaft, müssen endlich alles was möglich ist tun, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Denn wir sind die letzte Generation, die das noch kann. Und unsere Generation ist die, deren Zukunft auf der Kippe steht.
Haben Sie Angst vor der Zukunft?
Knorpp: Ich habe Angst davor, was passieren könnte, wenn wir Menschen weiterhin unsere Erde behandeln als gäbe es eine zweite. Deshalb sollten wir alles tun, damit der vom Menschen verursachte Klimawandel gestoppt wird. Ohne Kompromisse und kleine Zwischenschritte für die wir keine Zeit mehr haben.
In Berlin, Hamburg oder München haben Schüler bereits im Dezember für den Klimawandel gestreikt. Wie ist das Thema nach Würzburg und zu Ihnen gekommen?
Knorpp: Als Schülervertreterin meiner Schule habe ich über den Nachrichtendienst WhatsApp davon erfahren. Schülersprecher und in der Schülermitverwaltung organisierte Schüler haben sich über WhatsApp kurzgeschlossen, eine Planungsgruppe erstellt und jeden eingeladen, der Interesse hatte mitzuhelfen. Die Rückmeldungen von vielen Schulen sind positiv, deshalb gehen wir davon aus, dass am Freitag auch viele Schüler kommen. Gemeinsam mit den Studenten hoffen wir auf 400 Teilnehmer.
Für den Protest lassen Sie Unterricht ausfallen. Gibt das Ärger?
Knorpp: Bei uns an der Waldorfschule wurde das Thema im Vorfeld diskutiert. Die Lehrerkonferenz findet es gut, dass die Demo stattfindet und uns werden am Freitag auch einige Lehrer begleiten. Auch meine Eltern finden es gut, dass ich mich engagiere.
An anderen Schulen könnte es durchaus Probleme geben. Streikenden Schülern drohen Ordnungsmaßnahmen wie Verweise oder Nachsitzen. Was raten Sie denen?
Knorpp: Ich würde ihnen raten, ihrer Überzeugung und ihrem Verstand zu folgen. Jeder sollte für sich entscheiden, was ihm wichtig. Sinnvoll wäre es auf jeden Fall, dass Schülersprecher im Vorfeld mit der Schulleitung sprechen, ob man eine gemeinsame Lösung findet. Dass Schüler Interesse an politischen Themen haben und ihre Meinung äußern, müssten Pädagogen doch eigentlich gut finden.