Wenn es nach dem Willen des Hauptausschusses geht, wird die Stadt Ochsenfurt für das im kommenden Jahr geplante Chorprojekt „Carmina Burana“ als Veranstalter auftreten und einen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro beisteuern – vorausgesetzt, die anderen Zuschussgeber erteilen bis zum 15. November ebenfalls verbindliche Zusagen. Am 28. September muss der Stadtrat über diesen Vorschlag entscheiden.
Den Antrag hatte die Stadträtin und Kulturreferentin Renate Lindner (UWG) gestellt, die das Projekt schon vor einiger Zeit angestoßen hatte. In der Ausschusssitzung erläuterte sie noch einmal, wie sie überhaupt auf diese Idee gekommen war. Viele Chöre schlagen sich mit dem Problem der Überalterung und des Nachwuchsmangels herum. Deshalb suchte sie nach einer Möglichkeit, jüngere Menschen für den Chorgesang zu begeistern. Das ebenso bekannte wie anspruchsvolle Werk Carl Orffs schien ihr und einer Runde Musikbegeisterter dafür geeignet.
Viele Chöre haben ihre Teilnahme zugesagt
Lindners Vorfühlen bei verschiedenen Chören in Ochsenfurt und Umgebung war von Erfolg gekrönt. Viele Chöre sagten ihre Teilnahme zu. Einen weiteren Schub erhielt der Plan durch die Zusage des renommierten Würzburger Dirigenten, Dozenten und Komponisten Wolfgang Kurz, der die musikalische Gesamtleitung übernehmen wird. Auch der frühere Allianzmanager Holger Becker brachte Renate Lindner auf ihrem Weg ein gutes Stück voran, da er viele Tipps zu Umsetzung und Fördermöglichkeiten geben konnte.
Bei aller Begeisterung hängt aber auch dieses Projekt an der Frage der Finanzierung. Renate Lindner hat Gesamtkosten in Höhe von etwa 35 000 Euro errechnet. Dazu zählen unter anderem das Honorar für das Würzburger Kammerorchester, das mit 18 000 Euro für 60 Musiker den größten Einzelposten ausmacht, sowie Kosten für Orchestermaterial, Instrumente, Bühne und Beleuchtung.
Aus Eintrittsgeldern werden 10 000 Euro erwartet
Finanziert werden soll das Ganze unter anderem mit Fördermitteln, hauptsächlich aus dem Kulturfonds Bayern, vom Landkreis Würzburg, dem Bezirk und der EU sowie über Sponsoren. Die Stadt würde unter den genannten Voraussetzungen 5000 Euro beisteuern, ebenso viel wie der Landkreis. Aus Eintrittsgeldern erwartet Renate Lindner rund 10 000 Euro. Sie rechnet mit 500 Besuchern, von denen jeder 20 Euro bezahlen soll.
Dass dieses Geld auch tatsächlich kommt, sei von größter Bedeutung, sagte Bürgermeister Peter Juks (UWG) in der Sitzung. Einen Ausfall in dieser Größenordnung könne die Stadt keinesfalls übernehmen, so der Bürgermeister. Deshalb sollen wetterbedingte Unwägbarkeiten unbedingt ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund hat Renate Lindner den ursprünglich bevorzugten Aufführungsort, den Platz vor dem Rathaus, wieder aufgegeben. Da noch nicht sicher ist, ob die als zweite Möglichkeit ins Auge gefasste überdachte Halle auf dem Festplatz bis zum nächsten Sommer fertig sein wird, musste sich Renate Lindner nach einer ganz anderen Möglichkeit umsehen.
Gewerbehalle mit genügend Parkmöglichkeiten
Sie wurde auch fündig, will allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten, wo die Aufführung stattfinden soll. Bekannt ist nur so viel: Es handelt sich um eine Gewerbehalle, an der es genügend Parkplätze gibt und Möglichkeiten zur Bewirtung im Freien. Den Tipp, einen außergewöhnlichen Veranstaltungsort zu wählen, hat Renate Lindner übrigens vom Regionalmanagement des Landkreises.
Die Aufführung soll am 7. Juli 2018 stattfinden. Es werden insgesamt 120 Sängerinnen und Sänger auftreten. Rund 20 von ihnen machen als Einzelpersonen mit, der überwiegende Anteil als Mitglied eines Chors. Im Einzelnen sind das der Männergesangverein Frickenhausen, der Liederkranz Ochsenfurt, die Sing- und Spielgemeinschaft Ochsenfurt, MainKlang Ochsenfurt, Chorklassen der Realschule am Maindreieck, der Kirchenchor Sommerhausen sowie die Klanglawine Lengfeld. Dazu werden noch drei Profis als Solisten engagiert. Außerdem soll das Projekt auch über die Grenzen Ochsenfurts hinaus beworben werden.