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Veitshöchheim
Ein Lebensretter und der Traum von Veitshöchheim
Weil er einem Mann das Leben rettete, verpasste Matthias Burger im letzten Jahr den langersehnten Besuch bei der "Fastnacht in Franken". Nun wurde ihm der Wunsch erfüllt.
Im vergangenen Jahr sollte für Matthias Burger der Traum in Erfüllung gehen, einmal bei der Generalprobe zur 'Fastnacht in Franken' dabei zu sein. Kurz vorher rettete er einen Mann aus dem Main und zog sich eine schwere Grippe zu. Jetzt wird er von BR und Fastnacht-Verband eingeladen.
Foto: Thomas Obermeier | Im vergangenen Jahr sollte für Matthias Burger der Traum in Erfüllung gehen, einmal bei der Generalprobe zur "Fastnacht in Franken" dabei zu sein.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 16.01.2024 15:06 Uhr

Matthias Burger aus Langenprozelten (Landkreis Main-Spessart) liebt und lebt den Fasching. Schon sein ganzes Leben lang. 25 Jahre lang tanzte er im Männerballett, zwei Mal war er sogar Tanzmariechen. Er ist ein so großer Fan, dass er 15 Jahre lang auf Tickets für die Generalprobe der "Fastnacht in Franken" in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen wartete. 2018 war es dann endlich so weit, er konnte zwei der begehrten Karten ergattern. Doch dann kam ihm etwas dazwischen: Er rettete einem Mann das Leben. 

Es ist der 11. Januar 2018. Bei einer Fahrt auf der B13 nahe Sommerhausen (Landkreis Würzburg) bemerkte der LKW-Fahrer ein Auto, das auf dem naheliegenden Radweg fuhr. "Die Scheinwerfer haben angefangen zu hoppeln, das hat mich dann stutzig gemacht", erinnert sich der 49-Jährige. Burger, nahm die nächste Abfahrt und fuhr den Radweg ab, um den PKW zu suchen. "Dann habe ich das Auto auch schon im Main schwimmen sehen." Er dachte nicht lange nach, sprang sofort aus seinem Sattelzug, setzte einen Notruf ab und rettete den völlig entkräfteten Fahrer, der offenbar gesundheitliche Probleme hatte, aus dem eiskalten Wasser. 

"Da bin ich vor Freude fast aus'm Fenster g'fallen."
Matthias Burger, als er von den Tickets erfuhr

Einige Tage später zeigten sich jedoch die Nachwirkungen des Sprungs ins kühle Nass: eine heftige und langwierige Grippe erwischte den Retter. Die Folge: er konnte nicht an der Fastnacht-Sendung teilnehmen, auf deren Tickets er doch so lange gewartet hatte. Doch trotz der Enttäuschung hatte er noch positive Gedanken und überließ die Karten seiner Frau. "Natürlich hätte ich mich gefreut, selber zu gehen, aber ich hab' mich auch für meine bessere Hälfte und ihre Freundin gefreut." Er gönnte es den beiden. "Vielleicht sollte es auch einfach so sein, wer weiß."

Matthias Burger freut sich über seine beiden Karten. Von link: Norbert Küber, Redaktionsleiter BR, Marco Anderlik, Präsident FVF, der Lebensretter Matthias Burger, Polizeivizepräsident Martin Wilhelm und Fastnacht-Ehrenpräsident Bernhard Schlereth.
Foto: Thomas Obermeier | Matthias Burger freut sich über seine beiden Karten. Von link: Norbert Küber, Redaktionsleiter BR, Marco Anderlik, Präsident FVF, der Lebensretter Matthias Burger, Polizeivizepräsident Martin Wilhelm und ...

Letzte Woche dann, also ein Jahr nach dem lebensrettenden Ereignis, erreichte ihn die Nachricht von der Polizei: Auf Initiative des Polizeipräsidiums Unterfranken möchten der Bayerische Rundfunk (BR) und der Fastnacht-Verband Franken dem Mann in diesem Jahr seinen Traum erfüllen und ihm zwei Karten für die Generalprobe schenken. "Da bin ich vor Freude fast aus dem Fenster gefallen", sagt er und lacht. Gerechnet habe er damit überhaupt nicht, "umso schöner ist es aber, dass es geklappt hat."

Die Beamten des Polizeipräsidiums Unterfranken erfuhren von der Geschichte, als Burger für seine Heldentat im Oktober 2018 mit der "Patrona Bavariae"-Medaille der Regierung von Unterfranken ausgezeichnet wurde.

Auf seine Gesundheit achtet der Lebensretter jetzt ganz besonders

Am Freitag kam es dann zur feierlichen Übergabe der beiden Karten in den Mainfrankensälen Veitshöchheim. "Das, was Sie letztes Jahr getan haben, ist ein wunderbares Beispiel für Zivilcourage und verdient Anerkennung und Respekt", bedankt sich Polizeivizepräsident Martin Wilhelm bei Matthias Burger. Im Winter und dazu noch im Dunkeln in den eiskalten Main zu springen, bedeute auch, das Leben und die Gesundheit zu riskieren. "Sie sind ein Lebensretter! Diese Auszeichnung wird Sie ein Leben lang begleiten."

Burger wird bei der Generalprobe in der vierten Reihe sitzen, "ganz prominente Plätze" also, wie  Bernhard Schlereth, Fastnacht-Ehrenpräsident sagt. Auf seine Gesundheit wird er in den wenigen Tagen bis zur Veranstaltung ganz besonders gut achten: "Ich werde einfach alles dafür tun, dass ich nicht wieder krank werde", sagt er und grinst. 

 
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Kommentare
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  • H. M.
    Meinen höchsten Respekt!!! Das hat er sich verdient. Noch schöner wäre es aber gewesen, hätte man ihm Karten nicht für die Generalprobe sondern für die Live-Sendung gegeben. Wahrscheinlich hätte er da nicht in der vierten Reihe sitzen können. Denn da sitzen ja die sogenannten Prominenten, obwohl die noch kein Leben gerettet haben.
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