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WÜRZBURG
Eichhornstraße: Die Infos liegen auf der Straße
Zeichensprache im Pflaster: Derzeit entsteht ein überdimensionaler QR-Code in der Fußgängerzone Eichhornstraße.
Foto: Thomas Obermeier | Zeichensprache im Pflaster: Derzeit entsteht ein überdimensionaler QR-Code in der Fußgängerzone Eichhornstraße.
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 27.04.2023 00:25 Uhr

Kurz vor der Winter(bau)pause bekommt die neue Fußgängerzone Eichhornstraße ihren Hingucker: einen überdimensionalen QR-Code. Am Kreuzungsbereich Eichhorn-/Spiegelstraße sind die Spezialisten der Würzburger Pflasterbau GmbH dabei, die farblich und größenmäßig unterschiedlichen Granitplatten zu verlegen – auf die imposante Größe von zwölf auf zwölf Metern.

Der gepflasterte Code beschert Würzburg nicht nur ein werbewirksames „Alleinstellungsmerkmal“, wie sich Stadträte und Geschäftsleute schon bei der Planung begeisterten. Das überdimensionale Pflasterwerk soll auch jede Menge Informationen liefern – über die Eichhornstraße, deren Umbau, die anliegenden Geschäfte und über die ganze Innenstadt. Wie das in etwa aussieht, kann man schon auf der städtischen Internetseite unter www.wuerzburg.de/Innenstadt erkennen: Dort ist über die „Erweiterung ,autofreie Zone' Eichhornstraße/Spiegelstraße – Projektziele der Neugestaltung“ zu lesen.

Ein QR-Code, das ist ein Viereck mit schwarz-weißen Quadrat- und Liniengebilden, die zu den Internet-Informationen führen. „Abgelesen“ wird er mit Hilfe eines Smartphones. Bei einer Größe von 144 Quadratmetern ist das ohne Drohne oder Hubschrauber eine etwas problematische Angelegenheit. Deshalb wird der Code auch an den vier Ecken des großen Codes im Kleinformat im Pflaster liegen, damit er auch vor Ort nutzbar ist. Der große Code soll zudem im Internet bei „google earth“ zu sehen und somit per Smartphone abzuscannen sein, kündigt Holger Döllein ein. Der städtische Projektleiter für die Großbaustelle Fußgängerzone Eichhornstraße sieht „in dem Code noch viel Potenzial“.


Stadtbaurat Christian Baumgart betont, dass das Pflasterquadrat, das auch eine beleuchtete Umrahmung bekommt, mehr als eine Spielerei oder ein Gag ist: „Das ist Stadtmarketing vom Feinsten.“

Joachim Drescher, Sprecher der anliegenden Geschäftsleute, die sich zur Interessengemeinschaft „Würzburgs Neue Mitte - die Eichhörnchen“ zusammengeschlossen haben, zeigt sich ebenfalls begeistert: „Das ist eine erfrischende Idee und eine charmante Lösung der Platzgestaltung, so Ton in Ton.“ Denn der Code wird nicht im üblichen Schwarz-Weiß gestaltet, sondern weitaus dezenter mit Platten in unterschiedlichen Grautönen.

Einen kleinen QR-Code gibt's bereits in der Eichhornstraße: Ein solcher weißt an der Ecke Martin-/Wilhelmstraße auf eine mittelalterliche Brunnenfassung unter dem Pflaster hin, die bei den Bauarbeiten entdeckt wurde.

Gegenüber der „normalen“ Pflasterung verursacht der neuen Riesen-Code „nur eine minimale Kostensteigerung“, erklärt Projektleiter Döllein. Der gesamte Umbau der Eichhorn- und der Spiegelstraße ist auf gut zehn Millionen Euro kalkuliert, 60 Prozent davon haben die Anlieger zu finanzieren. Der QR-Code soll in etwa drei Wochen fertig sein und bildet damit den Abschluss der diesjährigen Bauarbeiten.

Diese legen mit Rücksicht auf das Weihnachtsgeschäft der anliegenden Ladeninhaber ab 1.Dezember eine Pause ein. Im neuen Jahr – je nach Wetterlage – geht's dann mit der restlichen Neugestaltung des Platzes im Kreuzungsbereich Eichhorn-/Spiegelstraße weiter. Bis Ende nächsten Jahres soll dann die Fußgängerzone bis zur Theaterstraße umgestaltet sein, im Jahr darauf die Spiegelstraße.

Spätestens im Frühjahr 2018 – so wenigstens die Kalkulation – ist die Fußgängerzone fertig – mit einem wahrscheinlich offenen Ende: Geplant wurde sie nicht zuletzt als Verbindung vom Markt- zum Kardinal-Faulhaber-Platz mit einem attraktiven Einkaufszentrum. Was dort aber passiert, darüber dürfte auch der QR-Code „Innenstadt“ so schnell keine Information geben.

 
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Kommentare
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  • Hingucker
    ich würde auch noch die Kaiserstrasse, Juliuspromenade, Mainkai und den Mittleren Ring als Fußgängerzone ausweisen, dann ist endlich Ruhe in der Stadt.
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  • Laeufer61
    ...zur Fußgängerzone umgebaut. zwinkern

    Beim mittleren Ring sehe ich allerdings keinen Bedarf, da links und rechts keine Läden und Geschäfte grinsen

    MfG
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  • rebnik
    Das Konzept autogerechte Innenstadt ist total überholt, besonders in Städten mit so komplizierter Struktur der Verkehrswege wie Würzburg. Bamberg wäre ein weiteres gutes Beispiel. Lernen Sie einfach, ohne Auto zurecht zu kommen! Glauben Sie mir, das geht - wenn man nur will...
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  • Hingucker
    das ist nach der Sperrung der Hofstrasse, der absolut größste Schwachsinn der Stadt. Ihr schafft es schon, daß kein Mensch mehr in die Innenstadt kommt. Naja, vielleicht kurbelt es auch den Tourismus an, denn, wo sieht man so viel "Mist" in einer Stadt.
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  • Rolando-07
    ..man könnte ja auch ein Spiel d`raus machen, z.B. auf welche Platte schei.t die nächste Taube... der Gewinner bekommt `nen Rettich.... grinsen
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