Der Mann ist leidenschaftlicher Sammler – und die Frau muss damit leben. Bei Dürrnagels ist's wie in vielen Beziehungen. Allerdings, was Stadtrat Willi Dürrnagel im gemeinsamen Haus in der Sanderau zusammengetragen hat, sprengt jede Vorstellung wie Regale. Diese sind deckenhoch und genauso voll wie die daneben gestapelten Kartons. Das Zusammenleben ist eng. Das Überraschende: Trotzdem hat's deswegen noch nie einen Ehekrach gegeben. Ehefrau Margarete (Bild) nimmt die Sammelwut mit Gelassenheit und Humor.
Margarete Dürrnagel: Nein, da hat mein Mann noch nicht gesammelt. Damit fing er erst Mitte der Siebziger an. Wir lebten in einer Dreizimmerwohnung. Da kam dann erst ein Kartönchen, und dann noch eins . . . Richtig los ging's, als wir 1988 in unser Haus umzogen.
Margarete Dürrnagel: Ja schon, (lacht), na ja, nicht so ganz.
Margarete Dürrnagel: Nein, so ist das nicht. Aber ein Sammler sollte schon rechtzeitig die Zukunft seiner Schätze regeln. Ich hoffe, dass es da eine vernünftige Lösung mit der Stadt geben wird.
Margarete Dürrnagel: Nein, das hatten wir noch nicht. Allerdings nervt es mich, wenn ich die Fenster sauber machen will und dann immer drängen muss, bis mein Mann das Zeug beiseite räumt. Beim Putzen wird's generell schwierig. Das ist dann immer eine größere Aktion mit dem Durchkommen.
Margarete Dürrnagel: Sollte ich vielleicht. Ich habe mal überlegt, Puppen zu sammeln, habe ich mir aber abgeschminkt. Bei meinen Hobbies muss ich nichts aufheben.
Margarete Dürrnagel: Na sicher. Ich habe ein Nachtkästchen und einen Kleiderschrank.
Margarete Dürrnagel: Wer zu uns kommt, weiß, wie's aussieht. Und wir wissen: Bei uns darf keiner dicker werden.
Margarete Dürrnagel: Es heißt wohl nicht umsonst, der Mann ist ein Jäger und Sammler. Am besten lebt man damit, das zu akzeptieren.
Margarete Dürrnagel: Wir sind 45 Jahre verheiratet. Davon war er immerhin 35 Jahre daheim.
Ein Stück Stadtgeschichte sucht neuen Platz