Ein golden leuchtender Herbst – und kein Regen in Sicht. Was Spaziergänger und Café-Besitzer freut, bereitet nicht nur den Bauern Probleme. Nach Einschätzung des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Offenbach könnte 2018 eines der fünf trockensten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 130 Jahren werden. „1947 war bisher das Maß aller Dinge”, sagt DWD-Agrarmeteorologe Hans Helmut Schmitt. Auch 1921, 1976 und 1991 seien ungewöhnlich trockene Jahre gewesen. Wo sich 2018 tatsächlich einreiht, steht aber erst Ende des Jahres endgültig fest.
2018: Bislang ungewöhnlich trocken
Trocken ist es derzeit in ganz Bayern. „Am schlimmsten ist es aber in Mittel- und Unterfranken sowie in großen Teilen Niederbayerns“, sagt Markus Heilmann, Pressesprecher im Bayerischen Landwirtschaftsministerium. Nur im südlichen Schwaben und Oberbayern seien die Böden noch ausreichend feucht. „Es ist trockener als im Dürrejahr 1976“, sagt Leonhard Rosentritt vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen. „Bisher hatten wir nur 30 bis 40 Prozent des alljährlichen Niederschlagsdurchschnitts. Wenn jetzt kein Regen kommt, haben wir im nächsten Jahr Probleme.“
Richtige Nassjahre fehlen
In Unterfranken gibt es seit 2003 praktische keine richtigen Nassjahre mehr. Die Jahresniederschläge lagen in der Regel unter dem langjährigen Mittel. „Das wirkt sich auf die Grundwasserstände aus“, sagt Hubert Walter, Leiter des Wasserwirtschaftsamts in Aschaffenburg. Auf die Wasserversorgung habe das bislang noch keine Auswirkung, so Walter. Bislang. Nun bleibt abzuwarten, ob es demnächst Niederschläge gebe. Denn die Grundwasserneubildung findet vor allem im Winterhalbjahr von November bis April statt. Seit 2010 lag die Grundwasserneubildung zum Teil deutlich unter dem langjährigen Mittelwert.
Mehr Kreuzfahrtschiffe auf dem Main
Auf dem Rhein können Fährbetriebe und Binnenschiffer derzeit teils gar nicht mehr, teils nur noch eingeschränkt unterwegs sein. Der größte deutsche Strom führt an einigen Stellen so wenig Wasser wie seit langem nicht mehr. Indirekt sei laut dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Schweinfurt auch der Main betroffen. „Der Main ist gestaut und wir haben gleichbleibende Tiefen, aber da auf dem Rhein nichts mehr geht, kommen auch bei uns weniger Schiffe an“, sagt Heinrich Schoppmann, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Schweinfurt. Dafür hätten mehrere Kreuzfahrtschiffe ihre Route geändert und fuhren jetzt auf dem Main, weil auf Rhein und Donau derzeit keine Kreuzfahrten möglich wären.
„Wir säen gerade Dinkel und Weizen – und hoffen auf Regen“, sagt Alfons Baumann, Fachberater beim Bayerischen Bauernverband in Würzburg. In vielen Teilen der Region hatte es zuletzt im Juni ausgiebig geregnet. Seitdem warten die Bauern auf Niederschlag. „Ohne Regen geht die Saat nicht auf“, sagt Baumann. Ohnehin mussten in den vergangenen Wochen regional Rapsflächen wieder umgebrochen werden, weil das ausgesäte Getreide nicht oder nur spärlich angewachsen ist.
Trauben unter Trockenstress
Die Trockenheit wirke sich auch auf den Weinanbau aus. „Wir haben in diesem Jahr erfahren, was Klimawandel bedeutet“, sagt Daniel Heßdörfer zuständig für weinbauliche Versuche an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg). Für die Trauben bedeuten Hitze und wenig Niederschläge Trockenstress. Um diesen zu vermeiden, würden schon jetzt rund 20 Prozent der fränkischen Weinberge bewässert. Bei der LWG arbeite man an Konzepten gegen die Trockenheit: „An verschiedenen Weinbergen wie in Thüngersheim und Volkach (Projekt Vinaqua) wird bereits in den Wintermonaten Regenwasser gesammelt, das in den Trockenphasen zum Bewässern verwendet wird“, erklärt Heßdörfer.
Hoffnung in Sicht?
Dem Hochdruckeinerlei im bisherigen Herbst geht nun aber doch die Puste aus: Laut dem Deutschen Wetterdienst entwickelt sich ein Sturmtief namens Siglinde dessen Ausläufer bis Mittwoch auch Regen in die Region bringen könnten. Die Mengen bleiben laut dem DWD aber wohl „sehr übersichtlich“.
(Mitarbeit Johannes Schlereth)
FJS.
Diese Wasser Überleitung hätte man auch haben können ohne das Altmühltal zu zerstören, dazu hätte es der Fehlinvestition Rhein Main Donau Kanal nicht bedurft. Der Kanal rechnet sich jedenfalls nie. Die prognostizierten Frachtraten werden in 100 Jahren nicht eintreffen. Insoweit hat FJS nur Steuergelder verschleudert. Zum Glück hat er die WAA in Wackersdorf nicht mehr durchsetzen können.
und ich kanns nicht verstehen, dass man FJS noch heute für etwas lobt, dass nur zur Zerstörung wertvoller Lebensgrundlagen führte und volkswirtschaftlich gesehen eine gigantische Fehlinvestition war. Wo bleibt denn des Hirn?
Im übrigen trifft scheints auch hier mein Kommentar vom 23.10. zu
good luck - forever
Weil es eigentlich gar kein Fluss, sondern eine Reihe von Stauseen ist?! Oder verstehe ich da was falsch?
Nicht wirklich das, was man normalerweise als Fluss bezeichnen würde. Denn mit fließen ist da nicht mehr viel.