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WÜRZBURG
Dürre, Hitze, schlechte Ernte: Bauern spüren den Klimawandel
Kleine Zuckerrüben aufgrund der anhaltenden Trockenheit. Die extreme Dürre macht den Bauern zu schaffen.
Foto: Klaus Vogt | Kleine Zuckerrüben aufgrund der anhaltenden Trockenheit. Die extreme Dürre macht den Bauern zu schaffen.
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:07 Uhr

Ein golden leuchtender Herbst – und kein Regen in Sicht. Was Spaziergänger und Café-Besitzer freut, bereitet nicht nur den Bauern Probleme. Nach Einschätzung des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Offenbach könnte 2018 eines der fünf trockensten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 130 Jahren werden. „1947 war bisher das Maß aller Dinge”, sagt DWD-Agrarmeteorologe Hans Helmut Schmitt. Auch 1921, 1976 und 1991 seien ungewöhnlich trockene Jahre gewesen. Wo sich 2018 tatsächlich einreiht, steht aber erst Ende des Jahres endgültig fest.

2018: Bislang ungewöhnlich trocken

Trocken ist es derzeit in ganz Bayern. „Am schlimmsten ist es aber in Mittel- und Unterfranken sowie in großen Teilen Niederbayerns“, sagt Markus Heilmann, Pressesprecher im Bayerischen Landwirtschaftsministerium. Nur im südlichen Schwaben und Oberbayern seien die Böden noch ausreichend feucht. „Es ist trockener als im Dürrejahr 1976“, sagt Leonhard Rosentritt vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen. „Bisher hatten wir nur 30 bis 40 Prozent des alljährlichen Niederschlagsdurchschnitts. Wenn jetzt kein Regen kommt, haben wir im nächsten Jahr Probleme.“

Richtige Nassjahre fehlen

In Unterfranken gibt es seit 2003 praktische keine richtigen Nassjahre mehr. Die Jahresniederschläge lagen in der Regel unter dem langjährigen Mittel. „Das wirkt sich auf die Grundwasserstände aus“, sagt Hubert Walter, Leiter des Wasserwirtschaftsamts in Aschaffenburg. Auf die Wasserversorgung habe das bislang noch keine Auswirkung, so Walter. Bislang. Nun bleibt abzuwarten, ob es demnächst Niederschläge gebe. Denn die Grundwasserneubildung findet vor allem im Winterhalbjahr von November bis April statt. Seit 2010 lag die Grundwasserneubildung zum Teil deutlich unter dem langjährigen Mittelwert.

Mehr Kreuzfahrtschiffe auf dem Main

Auf dem Rhein können Fährbetriebe und Binnenschiffer derzeit teils gar nicht mehr, teils nur noch eingeschränkt unterwegs sein. Der größte deutsche Strom führt an einigen Stellen so wenig Wasser wie seit langem nicht mehr. Indirekt sei laut dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Schweinfurt auch der Main betroffen. „Der Main ist gestaut und wir haben gleichbleibende Tiefen, aber da auf dem Rhein nichts mehr geht, kommen auch bei uns weniger Schiffe an“, sagt Heinrich Schoppmann, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Schweinfurt. Dafür hätten mehrere Kreuzfahrtschiffe ihre Route geändert und fuhren jetzt auf dem Main, weil auf Rhein und Donau derzeit keine Kreuzfahrten möglich wären.

„Wir säen gerade Dinkel und Weizen – und hoffen auf Regen“, sagt Alfons Baumann, Fachberater beim Bayerischen Bauernverband in Würzburg. In vielen Teilen der Region hatte es zuletzt im Juni ausgiebig geregnet. Seitdem warten die Bauern auf Niederschlag. „Ohne Regen geht die Saat nicht auf“, sagt Baumann. Ohnehin mussten in den vergangenen Wochen regional Rapsflächen wieder umgebrochen werden, weil das ausgesäte Getreide nicht oder nur spärlich angewachsen ist.

Trauben unter Trockenstress

Die Trockenheit wirke sich auch auf den Weinanbau aus. „Wir haben in diesem Jahr erfahren, was Klimawandel bedeutet“, sagt Daniel Heßdörfer zuständig für weinbauliche Versuche an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg). Für die Trauben bedeuten Hitze und wenig Niederschläge Trockenstress. Um diesen zu vermeiden, würden schon jetzt rund 20 Prozent der fränkischen Weinberge bewässert. Bei der LWG arbeite man an Konzepten gegen die Trockenheit: „An verschiedenen Weinbergen wie in Thüngersheim und Volkach (Projekt Vinaqua) wird bereits in den Wintermonaten Regenwasser gesammelt, das in den Trockenphasen zum Bewässern verwendet wird“, erklärt Heßdörfer.

Hoffnung in Sicht?

Dem Hochdruckeinerlei im bisherigen Herbst geht nun aber doch die Puste aus: Laut dem Deutschen Wetterdienst entwickelt sich ein Sturmtief namens Siglinde dessen Ausläufer bis Mittwoch auch Regen in die Region bringen könnten. Die Mengen bleiben laut dem DWD aber wohl „sehr übersichtlich“.

(Mitarbeit Johannes Schlereth)

Dürre setzt Landwirtschaft zu       -  Ein Landwirt fährt mit seinem Traktor über ein Feld und zieht eine Staubwolke hinter sich her. Die Bauern haben wegen der Trockenheit Probleme bei Aussaat von Wintergetreide.
Foto: Silas Stein | Ein Landwirt fährt mit seinem Traktor über ein Feld und zieht eine Staubwolke hinter sich her. Die Bauern haben wegen der Trockenheit Probleme bei Aussaat von Wintergetreide.
 
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  • Michael Fischer
    Letztes Jahr Super Zuckenrübenernte. Heuer nur Jammern. Und vieles Obst vergammelt an den Bäumen. keiner will es es.
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  • Doedi.wue
    Sollte @ arcus mit seiner krankhaften CSU Phobie nicht endlich etwas unternehmen ? Es geht einem schon auf den Nerv!!!
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  • al-holler@t-online.de
    na ja, da muss man schon etwas Großmut und Verständnis aufbringen: Es muss schon bitter sein, wenn diese so bekämpfte CSU trotz aller Unkerei immer noch in der Lage ist, die bayer. maßgeblich Politik zu bestimmen - und das gottlob vsl. ohne die Grünen zu brauchen und es in Bayern weiterhin eine sichere bürgerliche Mehrheit gibt. Mit <20 % kann man halt nix fordern, zumal der linke Partner praktisch ausfällt.
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  • Arcus
    grinsen)
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  • Michael Fischer
    Der Main wird doch versorgt aus dem Altmühlgebiet, von den Niederschlägen alleine könnte er nicht leben.
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  • al-holler@t-online.de
    und wer hat den Kanal seinerzeit gegen größte Widerstände durchgesetzt?
    FJS.
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  • Lebenhan1965
    @ glaubt.............

    Diese Wasser Überleitung hätte man auch haben können ohne das Altmühltal zu zerstören, dazu hätte es der Fehlinvestition Rhein Main Donau Kanal nicht bedurft. Der Kanal rechnet sich jedenfalls nie. Die prognostizierten Frachtraten werden in 100 Jahren nicht eintreffen. Insoweit hat FJS nur Steuergelder verschleudert. Zum Glück hat er die WAA in Wackersdorf nicht mehr durchsetzen können.
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  • al-holler@t-online.de
    ich kanns ja sogar verstehen, dass es schmerzen muss, wenn nach lebenslangem Kampf (möglicherweise sogar noch im Alter) resümiert werden muss, dass im grnde alles vergebens war und die anderen immer noch am Ruder sind......
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  • Lebenhan1965
    @ glaubt....................

    und ich kanns nicht verstehen, dass man FJS noch heute für etwas lobt, dass nur zur Zerstörung wertvoller Lebensgrundlagen führte und volkswirtschaftlich gesehen eine gigantische Fehlinvestition war. Wo bleibt denn des Hirn?
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  • al-holler@t-online.de
    Dass Sie es nicht verstehen, kann ich sogar verstehen; aber der Schwenk auf das "Hirn" geht in eine bedenkliche Richtung bzw. uneri....es Niveau und bestärkt mich nur noch, ....... in Zukunft nicht mehr ernst zu nehmen.
    Im übrigen trifft scheints auch hier mein Kommentar vom 23.10. zu
    good luck - forever
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  • jebusara@web.de
    Es gab schon mehr trockene Jahre? Also doch kein neues Phänomen?
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  • stefan.behringer@web.de
    Nur zum Verständnis: wieso ist am Main kein Niedrigwasser?
    Weil es eigentlich gar kein Fluss, sondern eine Reihe von Stauseen ist?! Oder verstehe ich da was falsch?
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  • TLW-tu_W
    So könnte man das sagen.
    Nicht wirklich das, was man normalerweise als Fluss bezeichnen würde. Denn mit fließen ist da nicht mehr viel.
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  • Arcus
    Solche Meldungen kommen anscheinend bei den CSU Kreisräten und dem CSU Landrat nicht an. Da wird weitergewurstelt wie bisher. Auf Kosten der Natur.
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  • georg-ries@web.de
    Arcus hat Recht. Der Landrat ist an allem schuld. Klimawandel, Abgasskandal, Höfesterben usw.... Wie entrückt muss man sein?
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