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Würzburg
Dr. Helds Corona-Tagebuch: Ein Patient aus Rumänien und ein Appell
Am Freitag erreicht das Missio eine Anfrage aus Rumänien: Kann der Corona-Patient kommen? Matthias Held, Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte, berichtet exklusiv.
Dr. Matthias Held (links), Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte, steht mit einem Kollegen und Pflegepersonal in einem Eingriffsraum der Endoskopie am Missionsärztlichen Institut in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Dr. Matthias Held (links), Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte, steht mit einem Kollegen und Pflegepersonal in einem Eingriffsraum der Endoskopie am Missionsärztlichen Institut in Würzburg.
Bearbeitet von Christine Jeske
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

Aktuell verzeichnen wir im Gesamtklinikum Würzburg Mitte, also im Juliusspital und in der Missioklinik, steigende Zahlen bei den Corona-Patienten. Stand Freitagmorgen waren es zwölf, am Nachmittag wurde ein weiterer Patient auf die Intensivstation der Missioklinik übernommen. Zwei Patienten befinden sich auf der Intensivstation des Juliusspitals. Erfreulicherweise muss niemand beatmet werden. Einer der beiden Patienten wird heute noch auf die Normalstation verlegt. Auch das ist für uns immer eine gute Nachricht.

Seit Freitagnachmittag beschäftigt uns noch eine Anfrage zur Übernahme eines Patienten aus Rumänien. Wir sind momentan dabei, die möglichen medizinischen, technischen und organisatorischen Details abzuklären. Medizinisch sind wir natürlich für eine Unterstützung bereit. Wichtig ist jedoch zu recherchieren: Wie ist die Lage? Was ist sinnvoll? Was wird für die Versorgung des Patienten benötigt? Es handelt sich um eine intensiv-stationäre Aufnahme bei uns in der Missioklinik - in der Pneumologie, meinem Spezialgebiet.

Dr. Matthias Held, Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte.
Foto: Daniel Peter | Dr. Matthias Held, Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte.

Was wir generell immer im Fokus haben müssen, sind die Abläufe in der Ambulanz und in den internistischen Funktionsbereichen. Sie müssen anhand der Vorgaben der Fachgesellschaften auf die aktuelle Corona-Situation angepasst werden. Bereits im Frühjahr haben wir bei der ersten großen Corona-Welle die Abstände in den Besucherbereichen entsprechend gestaltet, ebenso die Abläufe in den Untersuchungsbereichen strukturiert und überall die Hygienemaßnahmen umgesetzt. 

Indikation für eine Untersuchung genau abwägen

Das bedeutet natürlich, dass wir die Indikation für eine Untersuchung genau abwägen. Wir nennen das "streng stellen". Das gilt vor allem, wenn ein erhöhtes Risiko erwartet wird, also, wenn sich Aerosole bilden. Das ist bei der Endoskopie, etwa bei einer Bronchialspiegelung, oder in der pneumologischen Funktionsdiagnostik, also bei Atemwegserkrankungen, der Fall. Diese Woche haben wir die Maßnahmen noch einmal aktualisiert. Dazu gehört auch, dass in diesen Bereichen so wenige Mitarbeiter wie möglich bei einer Untersuchung dabei sind. Ziel ist, das Risiko auf eine zusätzliche Infektion zu vermeiden.

Am Ende möchte ich noch einen Appell an unsere Patienten und deren Angehörige richten. Es kommt den von uns zu versorgenden Personen natürlich zugute, wenn sie alleine anreisen. Wir können in den Ambulanz- und Funktionsräumen aufgrund der Abstandsregeln nicht beliebig viele Menschen einen Platz anbieten. Wenn zu viele kommen, dann müssten wir die Zahl der Untersuchungen reduzieren. Ausnahmen sind natürlich immer schwer hilfsbedürftige Patienten, die von ihren Angehörigen unterstützt werden müssen. Wir hoffen sehr, dass wir mit dieser Maßgabe auf Verständnis bei den Angehörigen und auch bei den Patienten stoßen.

Dr. Matthias Held (50) ist Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte. Dort ist der Lungenspezialist auch für die Behandlung von Covid-19-Patienten zuständig. Per Tagebuch gibt er in den nächsten Wochen täglich Einblicke in den Klinikalltag unter: www.mainpost.de/corona-tagebuch

 
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