Die nüchternen Zahlen lauten so: 24 Stationen mit 580 Betten, davon 102 Intensivbetten. 37 000 Patienten, die hier jedes Jahr stationär behandelt werden, rund 84 000 ambulant versorgte Fälle. 46 000 Quadratmeter Nutzfläche – und insgesamt 2567 Mitarbeiter, die hier tätig sind. Wer noch nie an den Zentren für Operative und Innere Medizin der Würzburger Uniklinik war, am ZOM und ZIM, der ahnt schon angesichts der Zahlen, was für ein riesiger, weitläufiger Komplex das sein muss.
Zu wenige Betten für immer ältere Patienten
ZOM und ZIM, eröffnet 2004 und 2009, lösten im Stadtteil Grombühl die innen wie außen neubarocken Gebäude des Luitpoldkrankenhauses von 1922 ab. "Und sie vereinten Fächer, die in der modernen Medizin eng zusammenarbeiten müssen", sagt der heutige Ärztliche Direktor, Professor Dr. Georg Ertl. Zehn beziehungsweise 15 Jahre später seien die beiden Zentren noch immer "in allen Funktionen hochmodern", sagt Ertl. "Was die Richtwerte der 2000er Jahre lediglich nicht hergaben, war die zunehmende Alterung unserer Patienten, für die wir heute deutlich zu wenige Betten haben."
Dass die Patienten immer älter sind, immer vielfältigere gesundheitliche Probleme haben, deshalb komplexere Klinikaufenthalte nötig sind – "das plagt uns jeden Tag", sagt Ertl über die stationären Kapazitätsgrenzen, "und wir brauchen dringend Abhilfe". Andererseits seien heute "mehr und größere Ambulanzbereiche" nötig.
Was Ertl beim Bau heute anders machen würde
Im Zentrum für Operative Medizin wurde zuletzt der Schockraum neu konzipiertund mit spezieller mobiler Computertomografie ausgestattet, auf die zwei Notfallräume zugreifen können und die auch in der Routine-Diagnostik mitarbeiten kann. "Im ZIM haben wir die Notaufnahme umgestaltet, um dem Patientenansturm Herr zu werden", sagt der Ärztliche Direktor über die Entwicklung im ersten Jahrzehnt.
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"Wichtige kooperierende Fächer unter einem Dach und in einem zentralen OP" – das ist für Ertl das Entscheidende an den beiden großen Häusern. Für ihn das Beste: "Alles in architektonisch ansprechenden Gebäuden, die ihre Größe geschickt im Hang verbergen." Wenn er aus heutiger Sicht bei Bau und Planung etwas anders machen würde, dann dies: "Mehr Betten, größere Ambulanzbereiche."
Programm am Tag der offenen Tür
Für die Gesundheitsversorgung Mainfrankens – und, so Ertl, " in vielen Fällen weit darüber hinaus" – seien die medizinischen Leistungen, die ZIM und ZOM bieten, "von essentieller Bedeutung". Wer sich davon ein Bild machen will: An diesem Samstag lädt die Uniklinik zum großen Tag der offenen Tür mit Vorträgen, Gesundheitschecks und Aktionen für die ganze Familie. Wer sein Herz mal schlagen sehen will: Die Kardiologen führen Echokardiografie-Untersuchungen vor, die Nuklearmediziner bieten Schilddrüsenchecks per Sonografie an und bei den Spezialisten der Hepatologie kann man seine Leber untersuchen lassen. Wer mag, kann an Simulatoren Basismaßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung üben oder sein Geschick bei der virtuellen Bauchspiegelung beweisen. Besichtigt werden können unter anderem das Zentrallabor, der Hybrid-OP und die Zentrale Notaufnahme mit dem neuem Schockraum.
Tag der offenen Türe am ZIM und ZOM: Programm am Samstag, 22. Juni, von 9 bis 13 Uhr im Krankenhauskomplex an der Oberdürrbacher Straße in Würzburg. Unter anderem mit Vorträgen zu Radiologie, Stammzelltransplantation, Immunonkologie, Fettleber, Vorsorgekoloskopie, Hypertonie und Osteoporose. Das komplette Programm gibt es hier: www.ukw.de