zurück
Würzburg
Diskussion nach Randale von nacktem Mann in Würzburg: Was Videos zeigen und was die Polizei zum Einsatz sagt
Nach der Randale eines nackten Mannes in der Würzburger Zellerau wurde auf Facebook die Darstellung der Polizei angezweifelt. Was über den Einsatz jetzt bekannt ist.
Ein Polizeieinsatz in Würzburg sorgt auf Social Media für Diskussionen (Symbolbild).
Foto: Heiko Becker | Ein Polizeieinsatz in Würzburg sorgt auf Social Media für Diskussionen (Symbolbild).
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 06.08.2023 02:58 Uhr

Ein Vorfall in der Würzburger Zellerau vom Montagabend hat für Aufsehen gesorgt. Am Dienstag hatte die Polizei eine Mitteilung veröffentlicht, derzufolge ein Mann – möglicherweise unter Drogeneinfluss – nackt die Windschutzscheibe eines Fahrzeugs zertrümmert hatte. Laut Polizei verhielt sich der Mann bei der Festnahme aggressiv und musste mit Zwang zu Boden gebracht werden. Einige Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook zweifeln diese Darstellung nun an.

"Also im Video sieht man wie der Mann sich widerstandslos hat festnehmen lassen", kommentiert eine Nutzerin unter einem Beitrag der Facebook-Seite "Blaulicht Würzburg". Ein anderer schreibt: "Wo hat die Polizei ihn überwältigen müssen. Die Polizei ist eingetroffen und er hat sich die Handschellen anlegen lassen." Der Redaktion liegt ein mehrminütiges Video vor, das das Geschehen vor und teilweise während der Festnahme zeigt.

Polizei Würzburg: Videos zeigen nur einzelne Sequenzen

Den Aufnahmen ist zu entnehmen, dass die Beamtin und der Beamte, die als erstes vor Ort waren, ruhig auf den Mann zugehen und ihn ohne Widerstand fesseln. Nach etwa einer Minute bricht die Sequenz ab, dann zeigt das Video übergangslos, wie der Mann schreiend hinter einem Fahrzeug zu Boden gebracht wird. Warum zwischen beiden Sequenzen Ausschnitte fehlen, ist nicht bekannt.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

"Im Internet kursieren mehrere Videos, die veröffentlicht wurden. Diese zeigen jedoch lediglich einzelne Sequenzen des Sachverhalts", schreibt das Polizeipräsidium Unterfranken auf Facebook. "Richtig ist, dass der Mann sich zunächst widerstandslos Handfesseln anlegen ließ. Allerdings kam es im weiteren Verlauf, insbesondere im rückwärtigen Bereich eines größeren, geparkten Fahrzeugs, zu aggressiven Handlungen des Mannes, die weitere Anwendung von Zwangsmitteln (zu Boden bringen) notwendig gemacht haben."

Diabetes? Polizei Würzburg bekräftigt Hinweise auf Drogenkonsum

Dies wird von einem Nutzer, der nach eigenen Angaben vor Ort war, bestätigt. Er schreibt: "Ich stand etwa acht Meter daneben. Der Mann musste vom Notarzt ruhig gestellt werden, weil er sich selbst am Boden noch nicht beruhigen konnte." Angezweifelt wird auf Facebook jedoch auch eine Feststellung der Polizei, derzufolge bei dem Mann Hinweise auf Drogenkonsum festgestellt worden seien. Mehrere Nutzerinnen und Nutzer, die ihn nach eigenen Angaben kennen, verweisen darauf, dass der Mann schwer an Diabetes erkrankt und bislang nicht mit Drogenkonsum aufgefallen sei.

Die Redaktion hat die Polizei gefragt, ob sich dies bestätigt habe. Dazu die Polizei: "Wie bereits berichtet, gibt es Hinweise, dass der Tatverdächtige unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand." Zur möglichen Diabetes-Erkrankung äußert sich die Polizei nicht.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Aaron Niemeyer
Drogeneinfluss
Facebook
Instagram-Inhalte
Männer
Polizei
Polizeipräsidium Unterfranken
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Martin Plenk
    Leider war ich selbst schon Zeuge von Würzburger Polizeigewalt. Versuche der Dokumentation wurden mit Gewalt verhindert, meine Strafanzeige wegen gemeinschaftlicher und vorsätzlicher schwerer Körperverletzung im Amt nicht aufgenommen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Martin Plenk
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Martin Plenk
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Martin Plenk
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Harry Amend
    Eine Diskussion müsste viel mehr geführt werden warum immer wieder irgendwelche Leute Einsätze vielen müssen und dann irgendwelche Filmsequenzen veröffentlichen und dann mit mit erhobenen Zeigefinger immer andere verantwortlich machen? Am besten noch die Einsatzkräfte obendrauf bepöbeln etc.., obwohl diese nur ihre Pflicht tun.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Martin Plenk
    Hierfür bitte Quellen anfügen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Barbara Fersch
    will jetzt das Volk urteilen, wer wie was zu tun hat ?? Richtig makaber !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Harald Zierhut
    In dem einzigen Video welches ich sah, dachte ich schon "wo bleiben denn die Sheriffs endlich?". Aber, ich weiß ja nicht, wann da jemand dazu einen Notruf abgesetzt hat (der Videofilmer?) - und an jeder Straßenkreuzung steht üblicherweise keine Streife in Bereitschaft. Wäre es so, dann wäre wohl wieder der Ruf nach einem "Polizeistaat" aufgekommen. Die Beamtin und ihr Kollege haben für mich die Situation vorbildlich bereinigt. Wenn der Randalierer im weiteren Wegbringen durchdreht, wieso auch immer, geht das auf seine "Kappe". Was mich aber erschreckte, dass eine Frau mit (leeren) Kindersitz auf ihren Fahrrad da unbedingt noch knapp bei dem Nackten vorbei fahren musste. Unglaublich. Wenn sich der plötzlich umdreht und sie erfasst hätte...Na, dann gute Nacht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Matthias Kemmer
    Ich verstehe den Hinweis auf die Diabetes-Erkrankung nicht. Wie könnte das denn die Ursache dafür sein, sich nackt auszuziehen, Autos zu demolieren und sich dann bei der Festnahme zu wehren? Das wäre ja völlig untypisch.
    Dieses Verhalten an sich ist vielmehr ein Hinweis auf eine Manie - oder eben auf Drogenkonsum.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Susanne Orf
    Eine Hypoglykämie kann zu Verwirrtheit und Aggression führen, daher wahrscheinlich der Hinweis auf den Diabetes.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Alfons Seubert
    Ein Lob an unsere Polizei!
    Ich möchte kein Polizist sein, egal was die Polizei macht oder sagt es wird immer dagegen protestiert. Ich war nicht dabei, aber hätte der nackte Mann den Autofahrer oder die Autofahrerin verletzt, würden alle schreiben dass die Polizei zu langsam war oder nicht durchgegriffen hat. Ich möchte auch nicht in dem Moment in der Haut der Fahrerin oder des Fahrers gesteckt haben, da kommen Ängste und Panik hervor. Der nackte Mann hat in dieser Situation andere bedroht und den Straßenverkehr gefährdet. Die Polizei hat ihn festgenommen. Gut so. Da wird gefilmt und keiner hat der Fahrerin oder dem Fahrer geholfen. (Sollte man in dieser Situation auch überlegen, Selbstschutz geht vor). Aber dafür ist die Polizei da. (Dafür ist sie auch ausgebildet). Also warum die Aufregung. Ich möchte nur mal wissen ob einer von denen, die gefilmt haben, den Notruf abgesetzt hat!?

    Ulrich Endrich, Zellingen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten