Seit dem Bericht dieser Redaktion Ende April über eine illegale Dirtbike-Strecke im Staatswald bei Höchberg hat sich einiges getan. Wie Michael Grimm, stellvertretender Betriebsleiter der bayerischen Staatsforsten in Arnstein mitteilt, gab es erste Gespräche mit den Würzburg Riders. Der Verein ist eine Community für Mountainbiker und BMXer aus Würzburg und Umgebung. Ziel der Gespräche soll sein, eine Strecke legal nutzen zu können, also mit Erlaubnis der Staatsforsten und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), die hier den Grundstückseigentümer, den bayerischen Staat, vertreten.
Nach dem Erscheinen des Artikels gingen die Würzburg Riders auf den Forstbetrieb zu, um gemeinsam eine Lösung für die Zukunft zu erarbeiten. Der Kontakt zum Forstbetrieb besteht schon länger - wegen eines legalen "Dirtspots" in Oberdürrbach, der derzeit im Entstehen ist.
Auf ihrer Facebook-Seite haben die Vereinsmitglieder Folgendes veröffentlicht: "Wichtig ist, dass ihr in die Community tragt, dass wir gerne gemeinsam mit allen, die Lust haben, legale Strecken schaffen wollen. Unser Kooperationsverein TSV Eibelstadt (Flowtrail Eibelstadt) sitzt neben Michael Herbig vom Veloprotz-Laden schon mit im Boot. Bitte achtet darauf, dass an den Hotspots (Steige, Steinbruch) keine Sperrbänder abgerissen werden und keine neuen Baumaßnahmen vorgenommen werden. (...) Bitte tragt das in die breite Würzburger Bikewelt."
Community-Mitglieder bauen Schanzen zurück
Alle Seiten betonen, dass ihnen daran gelegen sei, legale Strecken zu schaffen, die illegalen seien ein Dorn im Auge. Eine solche illegale Strecke befand sich im Höchberger Steinbruch und etwas daneben auf Zeller Gemarkung. Beide Strecken wurden mittels Trassierband und Hinweisschildern offiziell gesperrt, was aber einige Dirtbiker nicht zu stören schien. Sie rissen wiederholt die Absperrbänder nieder und nutzten die Strecke weiterhin.
Damit ist jetzt Schluss. Die bayerischen Staatsforsten hatten Anzeige bei der Polizei erstattet, um die Erbauer und Nutzer der illegal gebauten Sprungschanzen – teilweise bis zu drei Meter Höhe künstlich aufgeschüttet – zu ermitteln und sie für den verursachten Schaden aufkommen zu lassen. Diese Anzeigen, so Grimm, wurden mittlerweile zurückgenommen, da die Schanzen von mehreren Mitgliedern der Community zurückgebaut worden waren. Unter anderem handelt es sich auch um die extra gebaute "Jumpline", die am Ende gut zehn Meter in den Hang abfiel.
Würzburg Riders bitten um Mithilfe
Gemeinsam wird nun bis Ende Juni geprüft, ob eine teilweise legale Nutzung inklusive der Jumps möglich ist. Mittelfristig sollen weitere Spots entstehen, die auch die anderen Nutzergruppen (Trail- und Endurobiker) ansprechen, kündigen die Würzburg Riders an. Michael Grimm zeigt sich froh, auf viele einsichtige Mountainbiker getroffen zu sein. Er berichtet von verständnisvollen Gesprächspartnern, wann immer er ihnen im Wald begegne und sie anspreche.
Neben dem Flowtrail in Eibelstadt und dem Dirtspot in Oberdürrbach wäre die Strecke in Höchberg die dritte legale Strecke durch einen Wald. Doch bis es soweit ist, bitten die Würzburg Riders auf Facebook und Instagram um Mithilfe: "Wer sich gerne an dem Projekt beteiligen will, gibt Bescheid - Ihr werdet sofort mit eingebunden."
Wie immer gilt natürlich auch hier, dass der Ton die Musik macht: Rowdies die meterlange Bremsspuren hinterlassen, Trails in den Wald hacken und sägen sind natürlich negativ zu sehen. Wer hingegen heftig zerstörte Waldflächen und -Wege sehen möchte, der braucht nur mal Ausschau zu halten, wo Forstbestände geerntet und mit Vollerntern und 40 Tonnern weggebracht wurden....
Schützt lieber den Wald, lasst ihn den Tieren. Die haben ein Anrecht darauf denn es ist IHR Lebensraum. Der Mensch nimmt ihnen sowieso viel zu viel davon weg.