Dieses Waldprojekt dürfte weit über die Region hinaus einmalig sein. Die Bayerischen Staatsforsten, die Stadt Würzburg und der Mountainbike-Verein "Würzburg Riders" haben in dieser Woche einen Gestattungsvertrag über die legale Nutzung einer Dirtbike-Strecke geschlossen.
Pünktlich zu diesem Ereignis schien die Sonne wie ein Lichtspot vom Gelände der Veitshöchheimer Bundeswehrkaserne aus hinüber in das Waldstück oberhalb der Dürrbachau, in dem sich diese waghalsige Strecke mit teils meterhohen Sprungschanzen verbirgt. Sie wurde in den letzten Jahren auf einer Fläche von ungefähr einem halben Hektar von Heranwachsenden heimlich erstellt. Doch anstatt das Areal in seinen ursprünglichen Charakter zurückzubauen, sind alle Beteiligten aufeinander zugegangen und haben es mit einer großen Kraftanstrengung geschafft, eine prinzipiell frei befahrbare Freizeitanlage zu entwickeln.
Betrieb übernehmen die Würzburg Riders
Forstamtsleiter Christoph Riegert machte gleichwohl deutlich, dass sie nicht von offizieller Seite aus betrieben wird und Wald bleiben muss. Die Bayerischen Staatsforsten sind der Eigentümer. Weil die Stelle gerade noch so auf Würzburger Gemarkung liegt, war auch die Stadt mit im Boot, inklusive des Stadtjugendpflegers Andreas Kaiser. Der Parcours wird allen voran von Jugendlichen aus Ober- und Unterdürrbach genutzt. Den Betrieb übernehmen nun die aus rund 40 Mitgliedern bestehenden Würzburg Riders. "Wir hatten erstmal wenig Hoffnung, dieses Projekt zu realisieren", gesteht der 19-Jährige Tim Winkler.
Doch schon die ersten Gespräche waren fruchtbar. Ohne Kompromisse und wechselseitiges Verständnis ging es freilich nicht. Bei der Übereinkunft drehte sich vieles um die Auswirkungen des Mountainbikings auf die Waldfunktionen, das Einhalten von Regeln und auch um Gefahren und Haftungsfragen. "Den Raum zu pflegen, in dem wir unseren Sport betreiben, ist für uns eine Selbstverständlichkeit", meinte Hans Meyer, Vorsitzender der Gruppierung.
Ähnlich große Fläche soll aufgeforstet werden
Riegert bestätigte am Montag, dass nächste Woche mit der Aufforstung einer ähnlich großen Fläche in der Nähe begonnen werde. Dabei würden rund 1000 klimastabile, heimische Baumarten wie die Elsbeere in einem Klimawandel und Trockenheit geschädigten Waldbereich gepflanzt. Bei der Aktion des zuständigen Forstbetriebs Arnstein sind auch Nutzer des Dirtbike-Parcours unterstützend dabei.
Im Winter werden zudem ein Beschilderungskonzept erstellt und eine Aufklärungskampagne gefahren. Damit sollen die offiziellen Trail-Regeln der Deutschen Initiative Mountain Bike (DIMB) vermittelt werden. Sie lauten: "Hinterlasse keine Spuren!", "Halte dein Mountainbike unter Kontrolle!", "Respektiere andere Naturnutzer!", "Nimm Rücksicht auf Tiere!" und "Plane im Voraus!". Eröffnet wird die Strecke wegen der Witterung voraussichtlich erst zum 1. März nächsten Jahres.
Elfriede Raunecker von der Außenstelle des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten findet, dass "eine konstruktive Zusammenarbeit für alle Beteiligten Vorteile und Möglichkeiten der Lenkung mit sich bringt." Gemeinsam mit Valerie Kantelberg hat Raunecker im Blick, dass der Artenschutz nicht verletzt und die Natur geschützt wird. Kantelberg unterstrich, dass man im engen Austausch mit der Bikerszene stehe und darauf zähle, dass statt verbotener Trails künftig solche legalen Strecken genutzt werden. Meyer findet, dass es davon in und um Würzburg noch zu wenige gibt. Weitere Beispiele sind der Flowtrail in Eibelstadt oder die Mountainbike-Strecke rund um die neue Landesgartenschau.
Das Fahrradfahren hat in diesem Corona-Jahr auch in und um Würzburg einen regelrechten Boom erfahren. Allen voran die Mountainbiker zieht es häufig in die Wälder abseits der Haupttrassen. Dort kommt es immer wieder zu Konflikten mit Fußgängern, Waldbesitzern und Naturschützern – so auch im Frühsommer bei einem ohne Erlaubnis angelegten Trail mit Sprungschanzen im Staatswald zwischen Höchberg und Zell. Offiziell ist das Radfahren im Wald nur auf befestigten Wegen erlaubt.
die Übenden und Fahrtechnisch beschlagenen " Radkünstler" erstmal hin und später auch wieder weg kommen müssen. Da geht es erstmal steil bergauf, quasi zum Warmmachen;
wenn man von Unten kommt. Wenn man dann wieder runter fährt, birgt die Schenken-turmstrasse durchaus auch Gefahren. Kurvig, steil, wenn man es leff lässt. Das erinnert mich an jenen jungen Fahrradfahrer der vor vielen Jahren diese Gefahren unterschätzte und
auf halben Weg, beim Wasserhäuschen, ins Schleudern kam. Er krachte auf die Treppe und die Hauswand mit den Kopf voran. Ohne Helm....; aber ob dieser etwas genutzt hätte ?;
ich weiss es nicht. Jedenfalls hatte er für den Rest seines Lebens "Spätfolgen" und ist oft
" aus der Spur "! Wie man beschönigend sagt!
Das erste Foto spricht für die Gefährlichkeit Bände.... das Kunststück muss man nicht haben ). So ist das Leben!
Meinen zu erst veröffentlichten Kommentar haben Sie eben mit dem Hinweis: beleidigend! gelöscht.
Bitte beachten Sie, das nicht jeder Ihrer Leser des Englischen mächtig ist.
Ich bitte darum, dem Begriff Dirt-biker eine deutsche Entsprechung beizugesellen!
Ich habe eben nochmal den Übersetzer befragt:
Dirt: Schmutz, Dreck,
Biker:(Motor)-Radfahrer
Ist doch nicht mein Problem, wenn diese Leute sich selbst als Dirt-biker bezeichnen.
Aber seltsam: Anglizismus,OK, deutsche Übersetzung, beleidigend...
Verstehe,wer will !
Ich denke mir, Dreck-Radfahrer rührt daher,weil diese Leute Natur als dreckig ansehen, und diesen Dreck nutzen diese dann für ihre eigennutzige Freizeitgestaltung....macht s ned besser!
Natürlich finde ich es wichtig,daß die Jugendlichen eine Ort haben, an dem sie sich mit dem bike austoben können, aber muß das im Wald sein? Zwar finde es prima, daß sie die Strecke in Eigenarbeit aufgestellt haben, aber ohne Rücksicht auf die Umwelt ist das nicht so prall sondern einfach nur egoistisch... Das Sahnehäubchen ist dann noch die Bemerkung im Artikel, daß das Biken im Wald "offiziell" nur auf Wegen erlaubt ist - heißt für mich im Tenor: wenn keiner hinschaut ist das schon nicht so schlimm.
Aber es sind nicht nur die Jugendlichen - wenn man als Ruhe suchender Spaziergänger im Wald unterwegs ist, sind es meist die mit dem bike vorbeibolzenden Alphamännchen zwischen zwanzig und dreißig die einem mächtig auf den Geist gehen können.
Eine argumentativ äußerst schwache Antwort...
Ihr e Antwort erinnert mich leider an den Spruch von der Million Fliegen... Mehr likes zu haben bedeutet nicht gleich, die besseren Argumente drauf zu haben.
Und wenn hier einer die Natur als Argument benutzt, sollte sich einmal anschauen, wie ein Nutzwald (und nichts anderes sind im größten Teil unsere Wälder um Würzburg) geforstet wird. Die Flurschäden der Trails sind da marginal. Ich finde es prima, dass nun kommuniziert wird und auch Lösungen gefunden werden.
man macht es sich ziemlich einfach, wenn man mit einem Satz, wohlgemerkt schon wieder ohne Argument, dem anderen unterstellt, keine Ahnung zu haben. Ich stelle fest, daß zwar Dirtbiker eine kleine Teilmenge der Radfahrer darstellen, aber ein großer Unterschied zum 08/15 Freizeitradler vorhanden ist, denn der bewegt sich meist auf angelegten Wegen. Dirtbiker tun das nicht. In den Wald gefräste Spuren sind für die Bodenerosion schon nicht gerade positiv, die topographischen Veränderungen, die vorgenommen wurden, haben mit Natur leider nicht mehr viel zu tun. Hier nützt es auch nichts, einfach mit dem Finger auf die tatsächlich sehr viel schlimmeren Schadensverursacher zu verweisen, denn das ist Kleinkindertaktik.
Wohlgemerkt, ich habe nichts gegen Dirtbiker oder Radfahrer im Allgemeinen, aber Naturzerstörung finde ich nicht gut und ich bin der Meinung, die Strecke hätte man woanders auch anlegen können, das muß nicht im Wald sein. Und schon gleich gar nicht hintenrum illegal