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Digitales Rezept und elektronische Krankschreibung: Was Sie jetzt wissen müssen
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen verzögert sich. Woran das liegt, was mit der Gesundheitskarte ist und welche digitalen Anwendungen funktionieren: ein Überblick.
Von wegen elektronische Krankschreibung: Ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bekommen Bayerns Patientinnen und Patienten nach wie vor  überwiegend in Papierform.
Foto: Patrick Pleul, dpa | Von wegen elektronische Krankschreibung: Ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bekommen Bayerns Patientinnen und Patienten nach wie vor  überwiegend in Papierform.
Gisela Rauch
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:36 Uhr

Eigentlich sollte das E-Rezept ab dem 1. Januar 2022 das rosafarbene Rezept ablösen. Doch daraus ist nichts geworden. Was ist der Stand und wie sieht es mit der elektronischen Krankschreibung aus? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wann kommt die elektronische Krankschreibung?

Nach der Vorstellung von Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollte im Frühjahr 2022 das Verfahren der "elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung" (eAU) längst eingeführt sein. Damit wäre der Arzt und nicht mehr der Versicherte dafür verantwortlich, dass eine Krankschreibung bei der Krankenkasse des Patienten ankommt. Doch obwohl das Verfahren zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung offiziell seit Oktober 2021 läuft, ist es in der Praxis wegen zahlreicher technischer Mängel noch nicht wirklich angekommen.  Auch die elektronische Krankschreibung ist so fehleranfällig oder umständlich, dass sie in den meisten Praxen in Unterfranken noch nicht verwendet wird. Der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zufolge ist der verpflichtende Start für die digitale Krankschreibung auf den 30. Juni 2022 verschoben.

Wann kommt das digitale Rezept?

Laut Plan von Jens Spahn sollten ab 1. Januar 2022 Kassenpatientinnen und Kassenpatienten von ihren Arztpraxen nur noch elektronische Rezepte erhalten. Spahns Nachfolger, SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), hat aber im Dezember 2021 die Notbremse gezogen und wegen zahlreicher technischer Probleme die Einführung des e-Rezepts erst einmal gestoppt. In einigen Pilot-Gebieten wird das e-Rezept zwar erprobt, grundsätzlich nutzen unterfränkische Praxen mindestens bis 30. Juni 2022 aber weiter Papierrezepte. Wann das e-Rezept flächendeckend in Deutschland eingeführt wird, ist aktuell unklar.

Warum wehren sich viele Ärzte gegen das digitale Rezept?

"Wir sind nicht gegen Digitalisierung. Aber wir sind gegen eine überstürzte Digitalisierung", sagt der unterfränkische Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Dr. Christian Pfeiffer. Die Meinung des Hausarztes auf Giebelstadt (Lkr. Würzburg) deckt sich mit der von über 50 000 Ärztinnen und Ärzten, die bis Dezember 2021 eine Petition unterzeichnet haben: "Digitalisierung ohne Testphasen legt Praxen lahm!", heißt es darin. Die Mediziner fordern eine einjährige Testphase für alle Anwendungen der neuen Telematik-Infrastruktur (TI) fordern – auch fürs digitale Rezept und für die digitale Krankschreibung. Die Petition muss nun erst vom Bundestag geprüft werden.

Über die TI werden Patientendaten übermittelt. Kern ist der sogenannte TI-Konnektor als zentrales Gerät für den sicheren Netzzugang. Zur Installation der Telematik-Infrastruktur sind Ärzte und Psychotherapeuten gesetzlich verpflichtet.

Kann ich jetzt schon Unverträglichkeiten oder Allergien auf meiner Gesundheitskarte speichern lassen?

Die Sprecher oder Sprecherinnen mehrerer großer Krankenkassen haben dies bejaht. "Unsere Versicherten haben bei jeder gültigen elektronischen Gesundheitskarte die Möglichkeit, Notfalldaten oder Medikationspläne vom behandelnden Arzt auf der Karte speichern zu lassen", erklärt etwa Helga Leirich von der bayerischen AOK. Auch von der Techniker Krankenkasse gibt es auf diese Frage ein Ja. Seit Herbst 2020 könnten Versicherte Infos zu Arzneimittelunverträglichkeiten, Allergien, chronischen Erkrankungen, Implantaten oder auch einer bestehenden Schwangerschaft als Notfalldaten digital speichern lassen, erklärt TK-Sprecher Stephan Mayer.

Auch Kontaktdaten von Angehörigen könnten für den Notfall hinterlegt werden. Und "auf Wunsch der Versicherten" auch persönliche Hinweise auf das Vorliegen einer schriftlichen Erklärung zur Organ- oder Gewebespende, einer Patientenverfügung oder auch einer Vorsorgevollmacht und deren Aufbewahrungsort.

Müssen Patienten Notfalldaten auf der elektronischen Karte speichern lassen?

Nein. Die Nutzung der Daten ist für Versicherte freiwillig.

 
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  • Casey2010
    Deutschland hinkt in der Digitalisierung so hinter her das es andere Länder echt besser und schneller hinbekommen. Und dann Lachen viele über diese Länder und dabei lachen die über uns. Asien und Amerika ist besser digitalisiert als wir. Zum Beispiel gibt es in Tschechien und Polen mehr Glasfaserkabel als bei uns Handy Netzabdeckung bei uns auch grottenschlecht.

    Ich sehe das Problem oft nicht an Leuten die das ganze ausbauen können sondern oft an der alten Generation die in der Mehrzahl für so Projekte zuständig ist.

    Die Boomer Generation stoppt einfach den Fortschritt so auf die Art wieso soll man etwas ändern es hat doch früher auch alles ohne Smartphone Computer usw. funktioniert.

    Dabei macht Digitalisierung nicht alles einfacher aber das meiste. Problem viele wollen den Kopf nicht zum Denke nutzen
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