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Würzburg/Berlin
Digitale Aufklärung: Dorothee Bär stellt neue Bundeszentrale vor
Offiziell freigeschaltet wird die neue Internetseite am Donnerstag beim Besuch in Würzburg: Die Digitalministerin präsentiert eine neue zentrale Stelle. Was steckt dahinter?
Dorothee Bär (CSU) ist seit März 2018 Staatsministerin für Digitalisierung.
Foto: Christoph Weiß | Dorothee Bär (CSU) ist seit März 2018 Staatsministerin für Digitalisierung.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:20 Uhr

Die Corona-Krise hat auch dem letzten Skeptiker gezeigt: Die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche. Gleichwohl haben viele Menschen Sorgen, von der Technik überrollt zu werden, die Hoheit über ihre Daten zu verlieren oder in den sozialen Netzwerken gemobbt zu werden.

Dorothee Bär, Staatsministerin im Bundeskanzleramt, möchte den Bürgern Berührungsängste  nehmen und sie im Umgang mit den Segnungen und Fallstricken des Internets stärken. Ihre Idee: eine "Bundeszentrale für digitale Aufklärung". An diesem Donnerstag schaltet die CSU-Politikerin die gleichlautende Internetseite bei einer Veranstaltung mit der Universität in Würzburg offiziell frei.

Aufgeklärte Bürger surfen kritischer durchs Netz 

Digitale Bildung gilt als das wirksamste Mittel für Akzeptanz und gegen Desinformation. Aufgeklärte Bürger surfen kritischer durch das Netz und sind viel eher immun gegen gefälschte Nachrichten und Fotos sowie gegen Hass und Hetze in den sozialen Netzwerken. "Ich möchte mit meiner Initiative die Chancen und Möglichkeiten des Digitalzeitalters herausstellen sowie Lust auf Zukunft vermitteln", sagt Bär. Die Zentrale werde in drei Stufen aufgebaut. Erster Schritt sei eine Wissensplattform, die Informationen zu vielen Netz-Themen biete, aber auch gemeinsam mit Experten aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zu digitalen Themen Workshops konzipiere.

Im nächsten Schritt sei eine "digitale Bildungsoffensive" geplant, so Bär. Alle Interessierten sollen Zugriff auf Lern- und Lehrmaterialien für digitale Grundkompetenzen bekommen. Die Staatsministerin fordert schon länger, dem Programmieren den gleichen Rang wie den traditionellen Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen einzuräumen.

In einem dritten Schritt geht es laut Bär um die "Befähigung von Mensch zu Mensch". Es sei ihr Wunsch, dass künftig auch im ländlichen Raum "Digitalbotschafter" unterwegs sind, die über digitale Themen aufklären und Schulungen oder Workshops anbieten. Digitalisierung sei kein simples Projekt, so die Bundestagsabgeordnete aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge), "sondern eine gemeinschaftliche Entwicklung einer Gesellschaft, die aneinander und miteinander wächst". Die Menschen, so Bärs Ziel, sollten sich weniger als Opfer, sondern als aktive Gestalter des Digitalzeitalters verstehen.

Wie ist die personelle und finanzielle Ausstattung?

Um tatsächlich Wirkung zu entfalten, benötigt die neue Bundeszentrale, für die sich auch die CSU-Landesgruppe im Bundestag stark machte, eine entsprechende personelle und finanzielle Ausstattung. Auf Nachfrage kann Bär hier keine konkreten Zahlen nennen. Derzeit würden ihre Mitarbeiter im Kanzleramt "auf Hochtouren" für das Projekt arbeiteten. Zur Finanzierung verwende sie Haushaltsmittel, die ihrem Amt zugeordnet sind, bei Kooperationsprojekten auch Gelder von anderen Ministerien.

Veranstaltung: Digitale Aufklärung in der Corona-Krise

Unter dem Titel "Fake News - Desinformation und digitale Aufklärung in der Corona-Krise" veranstalten Staatsministerin Dorothee Bär und die Universität Würzburg an diesem Donnerstag, 30. Juli, eine Podiumsdiskussion, die live im Internet übertragen wird. Beginn ist um 15 Uhr. Mit dabei sind unter anderem die Würzburger Professoren Andreas Hotho (Data Science) und Markus Appel (Medienpsychologie) sowie die Schülerin Emma Bartelsheim. 
Den Livestream finden Sie hier: www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-digitalisierung 
 
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