Es ist kurz vor 22 Uhr am Montagabend im Felix-Fechenbach-Haus. Jutta Henzler gibt das Wahlergebnis für Georg Rosenthal bekannt. 63 gültige Stimmen wurden abgegeben. „Auf Georg Rosenthal entfielen 50 Ja-, sieben Nein-Stimmen. Sechs haben sich der Stimme enthalten“, sagt sie. Für einen Augenblick wird es ganz still im Saal. Rosenthals Mundwinkel verziehen sich. Er schaut unglücklich. Dann, Sekunden später, ein kleines Lächeln. „Ja, ich nehme die Wahl an“, sagt der 70-Jährige. Damit ist er der Landtagskandidat für den Stimmkreis Würzburg, zu dem auch die beiden Landkreis-Gemeinden Rottendorf und Gerbrunn gehören.
„Das war schon ein Dämpfer für Rosenthal“, sagt ein älteres SPD–Mitglied. „Man hat ihm die Enttäuschung über das Ergebnis auch angesehen.“ 79,4 Prozent der anwesenden 63 Partei-Mitglieder stimmten für Rosenthal. Anders als bisher durften dieses Mal alle 655 SPD-Mitglieder des Stimmkreises den Landtags- und Bezirkstagskandidaten wählen. Bisher übernahmen das Delegierte. Vor vier Jahren wurde der Alt-OB mit knapp 82 Prozent zum Direktkandidaten gewählt.
Skepsis bei den Jusos
Als „Dämpfer“ empfindet Rosenthal das Ergebnis nicht. Freilich hätte er sich es besser gewünscht. „Doch bei so einer geringen Beteiligung machen allein zwei Gegen-Stimmen schon einen großen Ausschlag“, sagte er am Tag danach. Und er weiß, dass er gerade von den Jusos skeptisch gesehen wird. „Dass die SPD nicht dieses Maß an Geschlossenheit als Politikverständnis hat, ist nichts Ungewöhnliches“, so Rosenthal. Im Juni wurde er einstimmig vom gesamten Unterbezirks-Vorstand zum Landtagskandidaten vorgeschlagen.
Vor der Nominierung Rosenthals rief der Noch-SPD-Vorsitzende Muchtar Al Ghusain die Genossen dazu auf, sich nicht mit „Zorn, Hass, Häme oder Gleichgültigkeit“ überziehen zu lassen, wie er es oft im Bundestagswahlkampf erlebt habe. „Das ist eine gefährliche Entwicklung“, stellte Al Ghusain fest. „Wir sind stolz auf die Partei, die im nächsten Jahr 150 Jahre alt wird.“ Al Ghusain ist am 16. Oktober als Vorsitzender der SPD-Würzburg zurückgetreten. Zu seiner Nachfolgerin soll im November die 33-jährige Katharina Räth gewählt werden.
Marietta Eder, stellvertretende Landesvorsitzende, und der Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Landtag, der Ochsenfurter Volkmar Halbleib, analysieren das Bundestagswahlergebnis. Beide sind sich einig: „Wir haben die großen Fragen nicht beantwortet“, so Eder. Innerhalb der SPD werde jetzt sogar darüber nachgedacht, das Grundsatzprogramm umzuschreiben.
Marion-Schäfer Blake kandidiert zum fünften Mal für den Bezirkstag
Georg Rosenthal will sich im Bayerischen Landtag um diese „großen Fragen“ kümmern, „himmelschreiende soziale Ungerechtigkeiten ausmerzen“ und die „Spaltung der Gesellschaft nicht länger zulassen“. Dazu zählt er an erster Stelle den sozialen Wohnungsbau und fordert 100 000 neue und bezahlbare Wohnungen in Bayern. Eine Notwendigkeit, die von der SPD seit Jahren betont werde – von der bayerischen Staatsregierung aber seit Jahren „torpediert“ wird, so Rosenthal.
Würzburgs Bürgermeister Marion Schäfer-Blake möchte nächstes Jahr im September zum fünften Mal in den Bezirkstag wiedergewählt werden. Seit 1998 gehört sie der dritten kommunalen Ebene in Bayern an. Schäfer-Blake versteht sich als Anwältin derer, die „nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“. Mit 56 Ja-Stimmen nominierten sie die SPD-Mitglieder als Kandidatin. Zwei stimmten mit nein, ein Genosse enthielt sich. Insgesamt wurden 60 Stimmen abgegeben, eine war ungültig.
mit diesen vollen wuschigen Haar ( siehe Begleitfoto ) ist noch voll fit und nimmt die nächste Legislatur mit kräftigen Einsatz ohne weiteres mit. Glatzen braucht man ja dort nicht.
der den Nachwuchs zum zweiten mal ausbremst!
Wenn das die Zukunft dieser Partei ist?
Vielleicht haben aber ganz einfach doch jene recht, die gestern am Marktplatz lästerten, wonach - wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe - dem Volksmund nach der eine halt ein trautes Heim habe und der andere sich nicht heim taue.....