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Ochsenfurt
67.500 Euro von der Fernsehlotterie: Wofür die Ochsenfurter Tafel das Geld verwendet und wo sie bald ihren Sitz hat
Die Deutsche Fernsehlotterie ermöglichte der Ochsenfurter Tafel die Finanzierung neuer Technik. Doch es gibt noch mehr gute Nachrichten: Die Raumnot hat ein Ende.
Mit einem symbolischen Scheck übergab der Repräsentant der Deutschen Fernsehlotterie, Stephan Masch (von links), die Fördersumme von 67.500 Euro an die Vorstandsmitglieder der Ochsenfurter Tafel: Gertraud Baier, Willy Deschner, Claus-Jürgen Renelt und Vera Stier.
Foto: Gerhard Meißner | Mit einem symbolischen Scheck übergab der Repräsentant der Deutschen Fernsehlotterie, Stephan Masch (von links), die Fördersumme von 67.500 Euro an die Vorstandsmitglieder der Ochsenfurter Tafel: Gertraud Baier, ...
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 18.07.2024 02:40 Uhr

Die Ochsenfurter Tafel im Glück: Zum einen ermöglicht eine Förderung der Deutschen Fernsehlotterie in Höhe von 67.500 Euro den Kauf neuer Kühlschränke und eines neuen, elektrisch betriebenen Kühlfahrzeugs zum Einsammeln von gespendeten Lebensmitteln. Zum anderen steht nun fest, wo die Tafel künftig ein größeres Zuhause finden wird. Rund 300 Bedürftige besuchen die Tafel derzeit regelmäßig und erhalten dort von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gegen einen symbolischen Obolus verschiedene Lebensmittel, die von Händlern und Erzeugern zur Verfügung gestellt wurden. Seit Beginn des Ukrainekriegs und der dadurch ausgelösten Flüchtlingswelle habe sich die Zahl der Kundinnen und Kunden verdoppelt, sagt Tafel-Vorsitzende Gertraud Baier.

Die Verhältnisse in den ehemaligen Räumen der BRK-Sozialstation im alten Krankenhaus sind beengt. Seit 2018 residierte die Tafel dort, nachdem sie ihr früheres Domizil im Flockenwerk wegen Umbau räumen musste. Zwei kleine Räume stehen für die Warenausgabe zur Verfügung. Deshalb arbeiten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Schichtbetrieb, erläutert die Vorsitzende. In zwei Gruppen aufgeteilt, dürfen die Berechtigten alle zwei Wochen zur Tafel kommen. Jeden Samstagnachmittag hat die Tafel für zwei Stunden geöffnet.

Ein Autohaus stellt jede Woche kostenlos ein Fahrzeug zur Verfügung

Ein 16 Jahre altes Dieselfahrzeug steht den Fahrern der Tafel zur Verfügung, um die gespendeten Lebensmittel einzusammeln. Außerdem stellt das Autohaus Meyer allwöchentlich kostenlos einen Wagen zur Verfügung, so Gertraud Baier. "Ohne die Förderung der Fernsehlottiere hätten wir uns das neue Auto nie leisten können, schon gar kein E-Auto", sagt die stellvertretende Vorsitzende Vera Stier. Auch an den Kauf neuer Kühlschränke wäre wohl kaum zu denken gewesen. Die ältesten stammten noch aus den Anfangstagen der Tafel vor 22 Jahren.

"Die Ochsenfurter Tafel ist eine feste Säule für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen", sagt Stephan Masch, Repräsentant der Deutschen Fernsehlotterie. Doch viele Tafeln in Deutschland seien aktuell an ihrer personellen und finanziellen Belastungsgrenze angekommen. Das sei auch der Grund, warum sich die Deutsche Fernsehlotterie in ihrer Förderung derzeit vor allem auf die Tafeln konzentriert. 30 Millionen Euro seien insgesamt in dieses Förderbudget geflossen. Das Geld stammt aus den Loseinnahmen der staatlichen Lotterie, die zu mindestens 30 Prozent für soziale Zwecke verwendet werden müssen. 

Wertschätzung für das leidenschaftliche Engagement der Ehrenamtlichen

"Wir sehen das als Wertschätzung für das selbstlose und leidenschaftliche Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer", sagt Masch, "wir verschenken das Geld der Lotterieteilnehmer, sie verschenken ihre Zeit." Insgesamt 67 Helferinnen und Helfer zählt die Ochsenfurter Tafel derzeit, so Gertraud Baier. Hinzu kommen rund 120 passive Fördermitglieder. Der Verein, der dem Bundesverband Deutsche Tafel angehört, finanziert sich ausschließlich aus Spenden.

Gegen die Raumnot am Standort im alten Krankenhaus hat die Tafel inzwischen eine Lösung gefunden. Der Eigentümer des Ochsenfurter Bahnhofsgebäudes habe die ehemalige Wartehalle zur Miete angeboten. Nach kleineren Umbauten und der Schaffung eines barrierefreien Zugangs wolle die Tafel umziehen, so Gertraud Baier. 20.000 Euro seien dem Verein dazu als Zuschuss aus der städtischen Opas-Stiftung in Aussicht gestellt worden.

Doch mit mehr Platz und neuer Technik sind Probleme der Tafel nicht vollständig beseitigt. Sorgen bereite das immer kleiner werdende Angebot an Lebensmittelspenden. Die Supermärkte kaufen heute so zielgenau ein, dass kaum noch überständige Ware aussortiert werden muss, sagt Vera Stier. 

 
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