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WÜRZBURG/KARACHI
Die „Mutter der Leprakranken“ ist tot
Ruth Pfau ist tot. Die deutsche Ordensfrau und Ärztin ist in der vergangenen Nacht gestorben. Sie war eng mit der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe verbunden.
Die „Mutter der Leprakranken“ ist tot       -  Ruth Pfau im September 2014.
Foto: dpa | Ruth Pfau im September 2014.
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 13.08.2017 02:50 Uhr

Die deutsche Ordensfrau und Ärztin Dr. Ruth Pfau ist vergangene Nacht im Alter von 87 Jahren in Pakistan gestorben. Am vergangenen Freitag kam die Ehrenbotschafterin für die weltweite Lepra-Arbeit der DAHW nach einem Schwächeanfall in die Aga-Khan-Klinik Karachi und ist friedlich eingeschlafen. Sie wird nach ihrem Wunsch in Karachi bestattet.

Trauer in Würzburg

Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, kurz DAHW, und die bei ihr in Würzburg ansässige Ruth-Pfau-Stiftung trauern um die engagierte Ärztin. Harald Meyer-Porzky, Vorstand der Ruth-Pfau-Stiftung: „Ruth Pfau hat Hunderttausenden Menschen ein Leben in Würde ermöglicht. Ihr Tod bedeutet für alle, die sie kannten, einen großen Verlust und hinterlässt durch die enge Verbundenheit eine tiefe Trauer.“

Seit 1961 arbeitete die DAHW eng mit Dr. Pfau zusammen, hat gemeinsam mit ihr 1996 die Ruth-Pfau-Stiftung gegründet und unterstützt bis heute maßgeblich das von ihr gegründete pakistanische Hilfswerk Marie-Adelaide-Leprosy-Centre (MALC).

Eine Kämpferin für eine bessere Welt

„Ruth Pfau wird als große Kämpferin für eine bessere Welt in Erinnerung bleiben“, sagt DAHW-Präsidentin Gudrun Freifrau von Wiedersperg: „Zigtausenden von Lepra gezeichneten und aus der Gesellschaft ausgegrenzten Menschen hat sie mit ihrer medizinischen und sozialen Hilfe ein neues Leben geschenkt. Das ist ihr Vermächtnis und zugleich unser Auftrag: Wir werden die Hilfe in ihrem Sinne fortsetzen.“

Mehr als 50.000 Menschen wurden in Pakistan dank Dr. Ruth Pfau von Lepra geheilt. Dafür wurde sie nicht nur „Mutter der Leprakranken“ genannt, sondern 1979 auch zur Ehrenbürgerin und nationalen Beraterin für Leprafragen im Rang einer Staatssekretärin ernannt.

Ruth Pfau war eine „Stille Heldin“

Für ihre aufopfernde Arbeit, auch bei der Nothilfe nach Erdbeben oder Flutkatastrophen, hatte sie zahlreiche Anerkennungen erfahren, darunter den Marion-Dönhoff-Preis, den Klaus-Hemmerle-Preis, den Albert-Schweizer-Preis, den Damian-Dutton-Award, den Ramon-Magsaysay-Award, den pakistanischen Lifetime-Achievement-Award, sowie den deutschen Fernsehpreis Bambi als „Stille Heldin“. Bis zu ihrem Tod setzte sie sich immer für Menschenrechte, Völkerverständigung sowie die Achtung aller Religionen ein.

 
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Kommentare
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  • stindlsi
    Mit tiefer Betroffenheit habe ich vom Tod einer lieben Freundin erfahren. Ruth Pfau begeisterte mit ihrem Charisma alle Menschen in ihrer Umgebung. Sie wird uns allen, insbesondere den Frauen in Pakistan und Afghanistan, fehlen.
    Ruth Pfau hat sich für die ganze Welt verdient gemacht.

    R.I.P.
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  • Lebenhan1965
    Die Welt bräuchte mehr Menschen von diesem Format und weniger vom Format Trumps, dann ginge es der Menschheit besser.
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