Erst vor wenigen Tagen wurde publik, dass die Bundestagsabgeordnete Simone Barrientos (Linke) als Kandidatin für das Amt des Landrates antritt. Nun folgten etwa 70 Mitglieder und Interessierte der Einladung zum Wahlkampfauftakt der Linken. Auch zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten der aufgestellten Listen für den Würzburger Stadtrat sowie den Kreistag des Landkreises waren vor Ort, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Wir stehen für Lösungsansätze, die nicht dem minimalen Konsens entspringen“, betont Kreisvorsitzender Viktor Grauberger dabei zu Beginn. Man wolle „die kommenden sechs Jahre auf kommunaler Ebene mitgestalten“, führt Grauberger, der auf Listenplatz vier antritt, in der Ansprache weiter aus. Auch deshalb habe man Barrientos und Roth ins Rennen geschickt. Anna-Maria Dürr, Platz zwei der Stadtratsliste, will „ein Zeichen der Solidarität setzen“. Sowohl sie als auch Barrientos lehnten in ihren Reden Abschiebungen nach Afghanistan ab. Für Barrientos sei klar, dass „über allem die soziale Frage stehen muss und die Frage nach der Nachhaltigkeit“. So trete sie ferner für einen ÖPNV an, „der nicht nur für alle bezahlbar ist, sondern auch überall hinfährt“.
OB-Kandidat Roth fordert kostenlosen ÖPNV
Überhaupt sei der ÖPNV eines der zentralen Themen der Partei. OB-Kandidat Roth fordert gar einen kostenlosen ÖPNV - nicht frei finanziert, sondern über eine Umlage. Den amtierenden Oberbürgermeister Christian Schuchardt greift er für sein Taktieren mit dem „Verkehrswende jetzt!“-Bündnis an und wirft ihm vor das Thema mit dem Einverleiben des drohenden Bürgerentscheids aus dem Wahlkampf raushalten zu wollen.
Ein weiteres zentrales Thema ist besonders in der Stadt die grassierende Wohnungsnot. Die Linke unterstützt das Volksbegehren „6 Jahre Mietenstopp“. Sowohl in Würzburg als auch in vielen Gemeinden des Landkreises würden die Mieterinnen und Mieter davon profitieren.
Viele weitere Themen kamen noch zur Sprache, unter anderem mehr Stadtgrün und Freiflächen, Solarzellen auf den Dächern der Stadt, Urban Gardening und Transparenz im Rathaus.