Was wird in Corona-Zeiten mit dem Würzburger Fasching? Georg Göbel, der neue Präsident der 1. Karnevalsgesellschaft Würzburg, hält sich noch zurück. Er will erst einmal abwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt.
Anders der Zugmarschall der KaGe Michael Zinnhobel. Er hat jetzt offiziell die Faschingszüge im kommenden Jahr abgesagt.
Betroffen sind der "Sturm aufs Rathaus", der folgende Kindermaskenzug, der Würzburger Faschingszug und auch der Heidingsfelder Faschingszug. Die Entscheidung habe er in Abstimmung mit den Zuggruppenleitern getroffen, so Zinnhobel. Normalerweise nehmen am Würzburger Faschingszug 150 bis 170 Gruppen und Kapellen teil. Der Zug ist somit einer der größten in Süddeutschland. Er habe mit vielen Gruppen Kontakt aufgenommen, und viele hätten ihre Teilnahme abgesagt, so der Zugleiter.
Er weist darauf hin, dass die Politik Großveranstaltungen vorerst bis Jahresende abgesagt und Gesundheitsminister Jens Spahn Faschingsveranstaltungen als höchst unwahrscheinlich bezeichnet habe. Die KaGe Elferrat trage damit ein hohes Risiko, dass der enorme Aufwand für die Vorbereitung in den Sand gesetzt werde.
Dazu komme die Sorge, dass bei so großen Veranstaltungen etwas passieren könnte und die KaGe hinterher noch juristisch belangt würde.
Die Absage der Faschingszüge sieht Zinnhobel nicht so tragisch. Das sei doch das schönste Unwichtige. "Wir freuen uns aufs übernächste Jahr und feiern dann mit doppelter Freude."
Dass auch der Zug in Heidingsfeld abgesagt wird, für den die KaGe organisatorisch zuständig ist, bedauert der Heidingsfelder Zuggruppenleiter Udo Feldinger. Man trage die Entscheidung aber mit, sagt er. Anders als in Würzburg hätten alle 20 Hätzfelder Gruppen ihre Teilnahme zugesagt. Feldinger will aber nun versuchen, die kleineren Veranstaltungen rund um den Faschingszug wie das "Narrenwiegen" oder den "Weinbrunnen" am Leben zu erhalten.
Ebenso die Frage "soll ich bleiben, soll ich gehen"
Noch wichtiger wäre es, wenn die Prunksitzungen ausfallen würden.
Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit einem mehr oder weniger alkoholisiertem Publikum werden schnell zu einem Hot-Spot.
Heinsberg läßt grüßen.