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Würzburg
Die Biergärten öffnen: Ein Prosit - aber mit Abstand
Ab Montag ist wieder Außengastronomie erlaubt - mit strikten Regeln. Nicht jeder freut sich, manche scheuen auch das Risiko und öffnen in diesem Jahr gar nicht.
Ein Bild aus besseren Zeiten. Auch im Biergarten des Dornheim, wie das Talavera-Schlösschen seit einiger Zeit heißt, müssen Gäste und Betreiber in diesem Jahr wegen Corona auf strikte Hygiene- und Abstandsregeln achten.
Foto: Stefan Bausewein | Ein Bild aus besseren Zeiten. Auch im Biergarten des Dornheim, wie das Talavera-Schlösschen seit einiger Zeit heißt, müssen Gäste und Betreiber in diesem Jahr wegen Corona auf strikte Hygiene- und Abstandsregeln achten.
Ernst Lauterbach
 und  Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:28 Uhr

Die Eisheiligen sind vorüber, jetzt kann der Sommer kommen. Im Biergarten Goldene Gans an der Schleuse unterhalb der Alten Mainbrücke in Würzburg ist man vorbereitet. "Der Abstand zwischen den Tischen muss von Rückenlehne zu Rückenlehne mindestens 1,50 Meter betragen", berichtet Betriebsleiter Heiko Fleischmann von den Auflagen, die ab Montag für alle Betreiber einer Außengastronomie in Bayern gelten. "Die Servicekräfte müssen immer Masken tragen, die Gäste nur beim Betreten und Verlassen des Biergartens und beim Gang zur Toilette", weiß er. "An jedem Tisch dürfen maximal zwei Hausstände auch ohne Abstand sitzen. Um Infektionsketten verfolgen zu können, müssen wir Namen und Telefonnummern der Gäste erfassen und die Zeit ihres Aufenthaltes", nennt er die Regeln der Staatsregierung.

Zweimal 80 Zentimeter, macht zusammen 1,60 Meter. Passt. Betriebsleiter Heiko Fleischmann vom Biergarten der Goldenen Gans an der Schleuse misst den Abstand, in dem sich die Gäste ab Montag gegenüber sitzen dürfen.
Foto: Thomas Obermeier | Zweimal 80 Zentimeter, macht zusammen 1,60 Meter. Passt. Betriebsleiter Heiko Fleischmann vom Biergarten der Goldenen Gans an der Schleuse misst den Abstand, in dem sich die Gäste ab Montag gegenüber sitzen dürfen.

Die Tanks der Hausbrauerei seien voll mit frischem Maibock. Geöffnet ist ab Montag täglich von 11 bis 20 Uhr, länger darf vorerst keine Außengastronomie geöffnet bleiben.  Wer einen Platz bekommen möchte, muss sich sputen. 400 Sitzplätze hat der wegen seines großen Spielangebotes besonders bei Familien beliebte Biergarten zu Nicht-Corona-Zeiten. "Wenn wir jetzt 150 Plätze hinbekommen, sind wir gut", sagt Fleischmann. 

Auch im Hofbräukeller in der Zellerau bereitet sich Wirt Reinhard Henke auf die Öffnung am Montag vor. "Wir räumen jeden zweiten Tisch weiter runter in den Biergarten und haben dann vier Meter Abstand zwischen den Tischen" berichtet er. Dadurch kann er sein Angebot von rund 400 Plätzen samt Spielangebot halten. Geöffnet ist ab Montag täglich ab 10 Uhr. "Wir empfehlen aber auf jeden Fall vorab zu reservieren", sagt der Wirt des Hofbräukellers.

"Das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag rechnet sich mit dem späten Beginn in diesem Jahr nicht."
Jochen Würtheim, Chef des Stadtstrands

Im Zaubergarten in der Veitshöchheimer Straße macht man sich ebenfalls bereit. "Wir wollen den bestmöglichen Schutz bei bestmöglicher Gastlichkeit bieten,  ein Spagat, an dem wir jetzt noch ein paar Tage länger arbeiten müssen", sagt Chef Andreas Eder. Deshalb öffnet der Zaubergarten erst am Donnerstag  um 15 Uhr. Eder bittet um  um Reservierung via Facebook oder Email unter
info@zauberberg.club.

Der Biergarten des b.neumann neben der Residenz öffnet am Montag: "Wir haben täglich ab 11.30 Uhr geöffnet", sagt Chef Klemens Hölzel. Allerdings gebe es vorerst keine Selbstbedienung. Weil das b.neumann in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen feiert, können sich die Freunde des Gerstensaftes freuen: "Im Mai und Juni kostet bei uns jede Maß Bier fünf Euro", sagt Hölzel. 

Am Schützenhof: Weniger Sitzplätze aber der Spielplatz ist offen

Auch der Schützenhof öffnet wieder. "Ab 11 Uhr", sagt Chefin Gudrun Berndt. Rund 120 Plätze wird es wegen des weiteren Tischabstandes geben. "Aber unser Spielplatz ist auch geöffnet", sagt sie.

Auch im b.neumann an der Residenz regiert der Zollstock. Die Abstands- und Hygieneregeln müssen exakt befolgt werden, sagt Chef Klemens Hölzel. Links im Bild Restaurantleiterin Christina Ausserlechner.
Foto: Thomas Obermeier | Auch im b.neumann an der Residenz regiert der Zollstock. Die Abstands- und Hygieneregeln müssen exakt befolgt werden, sagt Chef Klemens Hölzel. Links im Bild Restaurantleiterin Christina Ausserlechner.

Fast "nebenan"beim Nikolaushof sagt die Stimme vom Anrufbeantworter, man sei derzeit nur sporadisch am Telefon zu erreichen. Das stimmt. Aber ein Blick auf die Homepage klärt auf. Täglich ab 11 Uhr wird es ab Montag im Außenbereich einen "Nikolaushof light" geben.

"Die Chefin hat Masken für Kinder und Erwachsene genäht"

Auch die Biergärten des Postkutscherl im Waldkugelweg und des Time Out in der Frankfurter Straße haben ab Montag wieder geöffnet. "Wir öffnen unseren frisch renovierten Biergarten ab 16  Uhr", sagt Postkutscherl-Chefin Biggi Seufert am Telefon. Das Time Out sperrt seine Biergartentür sogar schon um 12 Uhr auf, bestätigt Chefin Katja Menna. Auch der Biergarten am Zollhaus in der Mergentheimer Straße öffnet. "Ab 11 Uhr", sagt Tanya Todorova. Die Chefin hat Masken für Kinder und Erwachsene genäht, die es zum Selbstkostenpreis zu kaufen gibt.

Die Freunde des Brauerei Gasthof Alter Kranen am Mainkai kommen ebenfalls wieder auf ihre Kosten. Er öffnet ab Montag bei gutem Wetter ab 12 Uhr. Die selben Öffnungszeiten hat ab Montag an sieben Tagen  in der Woche auch der Biergarten des Dornheim auf der Talavera, sagt Patrick Hansel am Telefon.

Auf das kommende Jahr warten, müssen hingegen die Freunde des Stadtstrandes. "Das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag rechnet sich mit dem späten Beginn in diesem Jahr nicht. Wenn wir jetzt mit dem Aufbau beginnen, können wir erst in vier Wochen öffnen, und wer weiß, was dann wieder ist", sagt Strandchef Jochen Würtheim. Er hofft jetzt auf das kommende Jahr und eine Lockerung der Regeln. "Wenn man da auch noch nur die Hälfte reinlassen darf, muss man sich das halt ausrechen", sagt er. 

Stadtstrand und Café Vue verzichten in diesem Jahr auf die Öffnung

Auch das Café Vue am Felix-Freudenberger-Platz wird es heuer nicht geben. "Zu riskant" sagt Mitinhaber Andreas Lang am Telefon und verweist auf einen Instagram-Eintrag. Dort heißt es "Die strengen Auflagen machen einen normalen Betrieb nicht möglich, die abgespeckte Variante würden alle Kosten nicht decken. Wir möchten ja auch die nächsten Jahre für Euch da sein." Auch das Café Vue mit seinen Containern muss, wie der Stadtstrand, im Winter aus Hochwasserschutzgründen abgebaut werden, was zusätzliche Kosten verursacht.

Das Meegärtle öffnet mit nur maximal 60 bis 80 statt wie gewohnt 260 Sitzplätzen

Auch im Landkreis geht es ab Montag wieder los. Von 16 bis 20 Uhr geöffnet hat zum Beispiel das Meegärtle in Veitshöchheim. Am Wochenende und an Feiertagen ist sogar ab 12 Uhr geöffnet. Betreiber Wolfgang Plinske ist zwar froh, dass er nun wieder öffnen darf, bei aber nur  maximal 60 bis 80 statt wie gewohnt 260 Sitzplätzen, könne er allerdings froh sein, wenn am Ende die schwarze Null steht, sagt er. Außerdem trägt er als Gastronom die Verantwortung für die Einhaltung der Abstandsregeln. "Wenn Gäste dagegen verstoßen, kann das den Wirt 5000 Euro kosten", so Plinske.

Deshalb hofft er auf die Vernunft seiner Gäste und droht auch mit sofortigem Rausschmiss bei Nichteinhaltung. Geärgert hat sich der Wirt auch über die Staatsregierung. Erst am Mittwochabend um 20 Uhr seien die Vollzugsbedingungen bei ihm eingetroffen. "Auf dem leer geräuberten Markt jetzt noch Desinfektionsmittel und Schutzmasken zu bekommen, ist fast unmöglich innerhalb von zwei Werktagen", so Plinske.

Der Brückenbaron in Bolzhausen öffnet passend zum Vatertag am kommenden Donnerstag seine Türen. Ab dort ist dann wieder regelmäßig von Donnerstag bis Sonntag immer bis 20 Uhr Betrieb, allerdings nur grob die Hälfte der ursprünglich 240 Sitzplätze sind dann mit ausreichend Abstand verfügbar. Deshalb kann im Brückenbaron ab jetzt reserviert werden.

Ganz ähnlich läuft es im Waldhaus Einsiedel. Dort beginnt der Betrieb schon einen Tag früher. Ab kommenden Mittwoch ist dann sieben Tage die Woche geöffnet. 60 Bierzeltgarnituren sind in dem Biergarten mit Selbstbedienung im Gramschatzer Wald zwischen Rimpar und Gramschatz mit ausreichend Distanz aufgebaut. Eine Reservierung ist auch hier sinnvoll, so die Betreiber. 

 
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  • kej0018@aol.com
    as mich wirklich interessiert und was man sicherlich auch im Rahmen der MP klären kann: Gibt es nun besondere Vorschriften, was das Spülen der Gläser angeht? In der Gastronomie ist es ja immer noch vielerorts üblich, die Gläser kalt zu spülen und dann auszuschwenken - meiner Ansicht nach ein fragwürdiges Vorgehen, nicht nur in Corona-Zeiten...
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