Der heute 40-jährige Julian, dessen Name hier geändert ist, wohnt in Würzburg und arbeitet als Staplerfahrer in einer Recyclingfirma. Das ist für ihn nicht selbstverständlich, denn seit dem Jugendalter hatte er mit Drogenproblemen zu kämpfen. Es war ein schwerer Weg nach Suchttherapie zurück in das Berufsleben zu finden.
Nachdem er nach mehreren Inhaftierungen im Jugendalter wieder aus der Strafanstalt entlassen wurde, gelang es Julian zunächst ein normales Leben zu führen. Doch die unbehandelte Suchproblematik holte ihn wieder ein und er rutschte erneut in die Drogenszene. Abfinden wollte er sich damit jedoch nicht und zog in eine betreute Wohneinrichtung für suchtkranke Menschen. Dort wurde ihm geholfen und er hat auch heute noch wöchentliche Beratungstermine bei der Organisation, die ihm bei seiner Abstinenz unterstützen. "Allein hätte ich die vielen Herausforderungen nicht meistern können", sagt Julian.
Für den 40-Jährigen ist es schön, dass er mittlerweile wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann und sich einen festen Bekanntenkreis aufbauen konnte. Er findet es allerdings schlimm, dass man mit einer Suchterkrankung im Alltag stets mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Vor allem bei der Jobsuche hat er das gemerkt. "Zum Glück gibt es aber auch noch nette Arbeitgeber, die einem trotz Erkrankung eine Chance geben", freut sich Julian.
Der Weihnachtszeit begegnet er mit gemischten Gefühlen. Einerseits denkt er viel an die schönen Weihnachtsabende mit der Familie. Gleichzeitig ist die Zeit aber auch schwierig für ihn, da er bei Familienfesten mit den Dingen konfrontiert wird, die Julian aufgrund der Suchterkrankung verwehrt geblieben sind. So etwa eine eigene Familie zu gründen und eigenen Kinder Geschenke zu machen. "Dafür versuche ich aber, denen zu Weihnachten eine Freude zu machen, die mir nahestehen", sagt er. Die Gutscheine der Aktion Patenkind ermöglichen ihm gerade in der Weihnachtszeit das kurze Gefühl von Normalität. So kann er ausreichend Lebensmittel zur Weihnachtszeit kaufen. "Mit den Gutscheinen hilft man definitiv vielen, lieben Menschen", merkt er an.
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