
2019 – so langsam kristallisiert heraus, dass in diesem Jahr nach vielen Gesprächen, Überlegungen, Kämpfen, Vorschlägen, Verhandlungen, Sitzungen und sonst noch was auf dem neuen Mainsteg eine Eröffnungsfete steigen kann. So wie am Sonntag auf dem Zeller Bock. Bei dem hat?s einschließlich der Teil- und Vollsperrung sogar 14 Jahre geduldigen Wartens gebraucht. Im Landkreis geht?s halt doch etwas schneller – auch wenn?s nur ein schwacher Trost ist.
In drei Jahren freuen sich dann hoffentlich alle. Nach anfänglicher Verweigerungshaltung haben die Margetshöchheimer eingelenkt. Der Druck von oben war zu groß geworden. Dem Wasserstraßen-Neubauamt geht?s um die Sicherheit auf der Wasserstraße, weil so ein Frachtschiff wohl eines der beiden Pfeilerchen knicken könnte. Passiert ist seit der Einweihung 1967 zwar nichts, aber das gilt nicht.
Also gingen Bürgermeister Waldemar Brohm und Gemeinderat aktiv an die Sache – sprich Neubau – heran. Die Gemeinde Margetshöchheim ist als Steg-Eigentümer für den Neubau zuständig.
Beleuchtung für die Rampen
Wie ist also der aktuelle Stand der Dinge? Brohm will der Regierung von Unterfranken einen genehmigungsfähigen Plan für den Mainsteg zwischen Margetshöchheim und Veitshöchheim vorlegen, sagte er in einem Gespräch mit der Main-Post. Beiden Gemeinden lägen die „Entwürfe Ausführungsuntersuchung“ (EAU) vor. Die Margetshöchheimer haben sie von einem Gutachter überprüfen lassen. Die sei zu dem Ergebnis gekommen, dass sich beide Gemeinden finanziell „etwas besser stellen könnten“. Jetzt gehe es also darum, „wer zahlt was und wieviel?“ Laut Brohm seien einige Dinge in die Planung eingeflossen, die man nicht gebraucht hätte. Für ihn erstaunlich: Die Beleuchtung der Steg-Rampen und im Veitshöchheimer Treppenturm würde fehlen: „Das ist irritierend“.
Oder: Bei der Besichtigung eines ähnlichen Bauwerks in Esslingen habe man Korrosionen festgestellt. Deshalb müsse mit dem Wasserstraßen-Neubauamt über Edelstahl-Seitenbleche nachverhandelt werden. Zudem sei noch geplant, an der Unterseite des Stegs Halterungen anzubringen, um später eventuell ein Leerrohr für Kabel installierten zu können. Es müssten halt noch einige Kompromisse erzielt werden, wünscht sich Bürgermeister Brohm.
Er hegt berechtigte Hoffnungen, dass im Juni das Planfeststellungsverfahren eröffnet werden könnte. Die Margetshöchheimer rechnen mit einer Dauer von einem Jahr, bis das Projekt dann endgültig genehmigt ist. Gegen Ende des Verfahrens müssten nach Brohms Worten dann die ersten Zuschussanträge gestellt werden und anschließend die Ausschreibungen erfolgen, sodass der Baubeginn im Frühjahr 2018 sein könnte. In 18 Monaten soll dann der in grauem Farbton gehaltene Steg dann im Sommer (Herbst 2019) an seinem neuen Standort platziert sein.
Turnusmäßige Prüfung
Aktuell musste in den vergangenen Tagen noch ein anderes Problem erledigt werden und – Waldemar Brohm kann tief durchatmen. Am gestrigen Freitag wurde die turnusmäßige Überprüfung des Steg-Methusalems abgeschlossen und weiterhin grünes Licht für die Sicherheit gegeben (siehe Beitrag unten).
Brohm hofft nun, dass in drei Jahren keine Überprüfung mehr erforderlich ist. Wenn der neue Main-Übergang 2019 frei gegeben ist, hat der gute, alte Steg seine Schuldigkeit getan und wird nach 52 Jahren Standzeit abgerissen.
Fehlen nur noch die Baukosten: Kalkuliert sind sie mit fünf Millionen Euro. Jeweils die Hälfte tragen die Bundesrepublik und der Bauherr Margetshöchheim. Der Gemeindeanteil von 2,5 Millionen werde laut Brohm durch staatliche Förderungen von rund 1,75 Millionen deutlich verringert.
Was dann noch übrig bleibt, teilen sich die beiden Nachbargemeinden, so dass man hüben wie drüben mit jeweils rund 500 000 Euro rechnen müsse.
Anschließend meinte Brohm, dass er den den neuen Steg zwischen den Veitshöchheimer Mainfrankensälen und dem Sportgelände in Margetshöchheim noch in dieser Legislaturperiode (bis 2020) mit den Altbürgermeistern Günter Stock und Rainer Kinzkofer eröffnen wolle.