Nach Angaben des Bündnisses "Bildungswende Jetzt" waren am Samstag in 29 deutschen Städten insgesamt 25.000 Menschen auf der Straße, um für mehr Geld, bessere Rahmenbedingungen für das Personal und Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder zu demonstrieren. In Würzburg zog eine lautstarke "Demo für die Bildung von der Krippe bis zur Schule" mit mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern vom Marktplatz durch die Innenstadt zum Hauptbahnhof.
Aufgerufen hatte der AWO Bezirksverband Unterfranken und das offene KiTa-Netzwerk, am Start waren Erzieherinnen und Erzieher, Lehrer, Schüler und Eltern. Auf Plakaten und Bannern forderten sie unter anderem eine Reform des Bildungssystems, mehr Personal und weniger Bürokratie. Zu überhören war der bunte Protestzug durch die Fußgängerzone wegen zahlreicher Trillerpfeifen und lautstarker Sprechchöre "Für die Bildung – für die Kinder" auch nicht.
Forderung nach einem staatlichen Sondervermögen von 100 Milliarden
Das bundesweite Bündnis Bildungswende will alle Kindertagesstätten und Schulen zukunftsfähig und inklusiv machen, und dem Fachkräftemangel im Bildungsbereich durch eine Ausbildungsoffensive begegnen. Konkret gefordert wird ein staatliches Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bildung und jährliche Investitionen von mindestens zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Bildung.
Claudia Görde will "dafür kämpfen, dass alle Kinder als Basis unserer Gesellschaft dieselbe Chance auf qualifizierte Betreuung und Förderung erhalten". Das sei in Deutschland, als einem der reichsten Länder der Welt, keine Selbstverständlichkeit, sagte die Würzburger Kinderbuchautorin bei der Abschlusskundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz. Das Personal müsse seiner Leistung entsprechend bezahlt werden, auch der Bauzustand und die Ausstattung seien vielerorts inzwischen unzumutbar.
Auch Politiker sind bei Demo dabei
Zu Beginn der Veranstaltung hatte auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt kurz am Unteren Markt vorbeigeschaut. Der grüne Landtagsabgeordnete Patrick Friedl beteiligte sich an der Demo und sprach den Protestierenden seine Solidarität und Unterstützung aus: "Ich bin total froh darüber, dass ihr auf die Straße geht und euch bemerkbar macht", sagte Friedl.
Angelika Hechelhammer, Leiterin des integrativen AWO-Kinderhauses "Rasselbande", forderte eine gute Bildung und Chancengerechtigkeit für alle Kinder: "Wir müssen endlich laut werden und dürfen die Probleme nicht länger ignorieren."