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Erlabrunn
Defektes Wehr an der Erlabrunner Schleuse notdürftig repariert
Die nächtliche Reparatur der Main-Staustufe bei Würzburg war erfolgreich. Warum Schiffe derzeit auf der Strecke bis Würzburg trotzdem nicht fahren können.
An der Staustufe bei Erlabrunn (Lkr. Würzburg) ist es gelungen, das defekte Wehr zu reparieren
Foto: WSA Main | An der Staustufe bei Erlabrunn (Lkr. Würzburg) ist es gelungen, das defekte Wehr zu reparieren
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:59 Uhr

Mit einer Notreparatur an der Staustufe bei Erlabrunn (Lkr. Würzburg) haben Experten am Wochenende ein weiteres Absinken des Mainpegels zwischen Würzburg und Erlabrunn verhindert. Seit Mittwoch hatten Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) mit einem defekten Wehr zu kämpfen, das sich nicht mehr schließen ließ.

Nach den starken Regenfällen der vergangenen Woche waren die drei Stauwalzen hochgezogen worden, um das Wasser kontrolliert abfließen zu lassen. Als die Walzen dann wieder abgesenkt werden sollten, blockierte die mittlere, berichtete das WSA. 

Pegel des Mains um einen Meter gesunken

Der Pegel des Flusses sank in der Folge bereits um rund einen Meter - mit gravierenden Folgen für die Schifffahrt und Wassersportler. Die befürchteten, ihre Boote könnten bald auf dem Trockenen liegen. Die Erleichterung darüber, dass dies wohl vermieden werden konnte, ist beim zuständigen WSA unschwer erkennbar: Eilig wurde am Sonntagmorgen per Pressemitteilung über die erfolgreiche Reparatur informiert.

Man habe ein Leerlaufen der Stauhaltung verhindert, heißt es darin - und zur Ursache: Seit Mittwoch konnte durch einen hochwasserbedingten Schaden der mittlere Wehrverschluss nicht mehr geschlossen werden. "Der rund 75 Zentimeter große Spalt ist gestern Abend um 21.37 Uhr provisorisch abgedichtet worden", hieß es am Sonntag. Nun könne der Wasserstand in der Stauhaltung wieder gesteuert werden.

WSA-Mitarbeiterin: "Wettlauf gegen die Zeit gewonnen"

Die Einsatzleiterin des WSA Main, Martina Michel, erläutert: "Unser Plan, ein 30 Meter langes Stahlrohr mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern vor den Spalt zu legen, ist aufgegangen. Wir haben den Wettlauf gegen die Zeit gewonnen.“

In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten Beschäftigte des Bauhofs Würzburg aus drei jeweils zehn Meter langen Rohrstücken das Einbauteil zusammengeschweißt. Das 16 Tonnen schwere Rohr wurde im Strömungsbereich vor dem Spalt abgesenkt.

Um den Spalt in der Staustufe bei Erlabrunn (Lkr. Würzburg) provisorisch zu schließen, wurde aus drei jeweils zehn Meter langen Rohrstücken ein  Einbauteil zusammengeschweißt.
Foto: WSA Main | Um den Spalt in der Staustufe bei Erlabrunn (Lkr. Würzburg) provisorisch zu schließen, wurde aus drei jeweils zehn Meter langen Rohrstücken ein  Einbauteil zusammengeschweißt.

Das "extrem schwierige Manöver" sei durch erfolgreiche Zusammenarbeit vieler Expertinnen und Experten des WSA Main, der Bundesanstalt für Wasserbau in Karlsruhe sowie der ausführenden Wasserbaufirma Domarin gelungen.

Prüfung, wann Schiffsverkehr wieder freigegeben wird

Bereits am Freitag wurde die Schifffahrt auf dem elf Kilometer langen Abschnitt zwischen Erlabrunn und Würzburg eingestellt und die Anlieger und Nutzer im betroffen Mainabschnitt über eine mögliche Stauabsenkung informiert. 

Binnenschiffe mussten flussabwärts oberhalb der Schleuse Marktbreit (Lkr. Kitzingen) und flussaufwärts bis zur Schleuse Himmelstadt (Lkr. Main-Spessart) einen geeigneten Liegeplatz aufsuchen. Am Sonntag wollte das WSA überprüfen, "ob das Anheben des Wasserspiegels auf den Normalstand sicher möglich ist und die Schifffahrt wieder freigegeben wird".

 
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