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Würzburg
Dauerregen in Bayern: Tief "Axel" zog über Unterfranken
Enorme Regenmassen haben in Bayern zahlreiche Straßen überflutet, vor allem im Alpenvorland droht nun Hochwasser. Aber auch in Unterfranken sorgte Tief "Axel" für Ärger.
Die, die den Regen brachten: Dicke Unwetterwolken türmen sich zwischen Seligenstadt (Lkr. Würzburg) und Euerfeld (Lkr. Kitzingen) auf.
Foto: Walter Sauter | Die, die den Regen brachten: Dicke Unwetterwolken türmen sich zwischen Seligenstadt (Lkr. Würzburg) und Euerfeld (Lkr. Kitzingen) auf.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:23 Uhr

Stundenlange Regenfälle und heftige Gewitter haben zu Wochenbeginn in Bayern für Überschwemmungen und überflutete Straßen gesorgt. Teilweise mussten Bahnstrecken gesperrt werden, Bäume wurden entwurzelt, Keller liefen voll. Auch in Unterfranken rückten die Einsatzkräfte immer wieder aus. "In 24 Stunden ist teilweise so viel Regen runtergekommen wie sonst in einem ganzen Monat – das ist schon ordentlich", sagt Reik Schaab, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in München. Besonders in Alpennähe sorgte Tief "Axel" für extreme Niederschläge, örtlich waren sogar bis zu 200 Liter pro Quadratmeter möglich.

Zusammen mit der Schneeschmelze rechnete der Hochwassernachrichtendienst vor allem im Süden, aber auch an der Donau mit steigenden Pegeln. In den Landkreisen Kelheim, Landshut, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Rosenheim und Garmisch-Partenkirchen herrschte schon am Dienstagmittag Warnstufe drei. Örtlich könne die höchste Hochwassermeldestufe vier erreicht werden, hieß es. Dann drohen Überschwemmungen bebauter Gebiete in größerem Umfang.

Feuerwehrmänner fahren mit einem Boot über den Deininger Weiher im Landkreis München, der bereits einen Biergarten überflutet hat.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Feuerwehrmänner fahren mit einem Boot über den Deininger Weiher im Landkreis München, der bereits einen Biergarten überflutet hat.

Auch der Bahn bereiteten die starken Regenfälle Probleme. Auf den Strecken Augsburg-Ulm, Murnau-Garmisch-Partenkirchen und Erding-Markt Schwaben konnten zeitweise keine Züge fahren.

Der Norden des Freistaates kam da im Vergleich noch glimpflich davon. Aber: Auch in der Rhön und im Spessart fielen zwischen Montag- und Dienstagmorgen zum Teil Regenmengen, "hart an die 80 Liter ran", sagt Meteorologe Reik Schaab vom DWD. Auf dem Kreuzberg dürften es aus Sicht des Experten kaum weniger gewesen sein. In Geiselwind (Lkr. Kitzingen) verzeichneten die Meteorologen ebenfalls 70 Liter pro Quadratmeter, in Hofheim waren es 51.

"Das Schlimmste haben wir hinter uns."
Reik Schaab, Meteorologe, über die Wettersituation in Unterfranken

Der anhaltende und heftige Niederschlag blieb nicht ohne Folgen: Insgesamt zählte allein die Integrierte Leitstelle in Schweinfurt bis Dienstagmittag 22 Unwettereinsätze, die meisten im Landkreis Rhön-Grabfeld. Dort stießen in Herschfeld zwei Autos zusammen, weil die Fahrbahnmarkierungen im Regen nicht zu erkennen waren. In Wartmannsroth (Lkr. Bad Kissingen) wurde ein Pkw-Fahrer verletzt, als unmittelbar vor seinem Wagen ein Baum umstürzte und er von der Fahrbahn abkam.

Nach dem starken Regen am Montagnachmittag waren die Meininger Straße und die Schweinfurter Straße in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) teilweise überschwemmt.
Foto: Martina Harasim | Nach dem starken Regen am Montagnachmittag waren die Meininger Straße und die Schweinfurter Straße in Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) teilweise überschwemmt.

"Ein paar umgestürzte Bäume" gab es auch im Spessart, heißt es von der Integrierten Leitstelle Würzburg. Sonst sei es ruhig geblieben. Der Pegel des Mains stieg zwar am Dienstag leicht an, lag aber deutlich unterhalb der ersten Meldestufe. Hochwassergefahr bestand damit nicht.

Und wie geht es weiter? Nass, zumindest in Südbayern. Vom Allgäu bis zum Berchtesgadener Land könnten noch einmal bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter dazu kommen, sagt DWD-Experte Schaab. Hier gilt weiterhin die höchste Unwetterwarnstufe.

In weiten Teilen Unterfrankens soll sich das Wetter hingegen beruhigen. Der "ein oder andere Schauer" könne noch dabei sein, so Schaab. Beispielsweise ging am Dienstagnachmittag erneut ein heftiger Regenguss über Hofheim nieder und drückte eine lehmige Flut in ein Hotel am Rand des Stadtteils Rügheim.

Sonst aber seien die Aussichten bis zum Freitag gut und die Temperatur steige auf um die 20 Grad, sagt Schaab. "Das Schlimmste haben wir hinter uns."

Mit Informationen von dpa

 
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  • G. B.
    Zumindest ist jetzt mal einen Monat nicht vom wärmsten und trockensten Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen die Rede - die ständigen Rekordmeldungen zu Hitze und Niederschlag machen einen schon ganz depressiv.
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  • M. G.
    Wir hatten jetzt gerade mal in 2 1/2 Tagen 32 Liter! Ixt gut aber noch zuwenig!
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