Im Laufe des Jahres 2026 soll es soweit sein: Dann wird das Bürgerhaus in Versbach mit Stadtteilbibliothek und Quartiersmanagement zu einem zeitgemäßen Begegnungs- und Veranstaltungsort umgebaut. Das hat der Stadtrat in seiner Oktobersitzung einstimmig beschlossen, nachdem es in der Vergangenheit immer wieder Kritik am Planungsprozess und seinen Ergebnissen gegeben hatte. Die erforderlichen Mittel für die Ausführungsplanungen stehen im Entwurf des städtischen Haushalts für 2025, über den der Stadtrat am 21. und 22. November berät.
Wenn auch im Folgejahr die nötigen Mittel bereit gestellt werden, könnte der Umbau im zweiten Quartal 2026 beginnen und noch im selben Jahr abgeschlossen werden. Benedikt Stegmayer, Referent für Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft, stellte im Stadtrat das Raumprogramm vor, das in einem umfangreichen Beteiligungsprozess entstanden ist. Bürger und Vereine äußerten ihre Wünsche und Bedürfnisse, auch die Jugendlichen im Stadtteil wurden befragt.
Das Ergebnis ist ein Ort, der multifunktional genutzt werden kann. Von der Umgestaltung nicht betroffen sind die Räume der Kita-Gruppe, der AWO-Seniorentreff wird das Bürgerhaus weiterhin für seine wöchentlichen Veranstaltungen nutzen können. Hauptnutzer sind das Quartiersmanagement und die Stadtteilbücherei, die von einer reinen Ausleihstation für Medien mit zwölf Stunden Öffnungszeit pro Woche zum Stadtteil-Treffpunkt und so genannten "Dritten Ort" nach dem Vorbild der Bibliothek am Hubland werden soll.
Baumhaus für Jugendliche ist gestrichen
Im Raumprogramm "spiegeln sich die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen aus dem Stadtteil wider, alle Bereiche sind multifunktional", so Stegmayer. Die öffentlichen Bereiche sind, je nach Tageszeit und Nutzung, Bibliothek und Stadtteil-Treffpunkt zugleich. Das Bürgerhaus werde nach dem Umbau weiterhin einen Raum für Veranstaltungen mit bis zu 80 Menschen haben, der auch eine kleine Bühne bekommt. Dazu kommt künftig ein Besprechungsraum für bis zu 40 Personen, den auch die Bücherei-Besucher als Lese- und Aufenthaltsraum nutzen können.
Um Kosten zu sparen, konnten allerdings nicht alle Wünsche umgesetzt werden. Ein im Inneren ursprünglich geplantes "Baumhaus" als abgetrennter Aufenthaltsraum für Jugendliche ist dem Rotstift der Verwaltung ebenso zum Opfer gefallen wie eine Verschattung auf der Nordseite des Gebäudes.
"Es ist ein Kompromiss, um die Realisierung zu gewährleisten", sagte Stegmayer. Eingespart wurden rund 160.000 Euro, die Gesamtkosten der Umgestaltung belaufen sich damit nach aktuellem Stand auf rund 1,3 Millionen Euro, die teilweise aus staatlichen Fördertöpfen wie dem Kulturfonds Bayern finanziert werden sollen.
Sozial- und Kulturreferat wollen am Donnerstag, 19. Dezember um 18.30 Uhr im Bürgerhaus über den aktuellen Stand informieren.