Dominierte die Augustinerstraße bislang das von einem grünen Sicherheitsvorhang verhüllte alte Ämterhochhaus, klafft jetzt daneben ein weiterer Hingucker – die große Baulücke, wo das Nachbargebäude bereits abgerissen wurde.
Dasselbe Schicksal droht dem 87 Jahre alten Hochhaus. Der Besitzer, die Hans-Löffler-Haus-Augustinerstraße GmbH, will anstelle des Ämterhochhaus einen neues Hochhaus im gleichen Stil bauen. Das abgerissene Nachbargebäude soll einen modern gestalteten Nachfolger erhalten. Entschieden ist bislang noch nichts.
Keine Abrissgenehmigung für das Ämterhochhaus
Wann was gebaut werden kann, ist noch offen. Es gibt noch keine Abrissgenehmigung für das denkmalgeschützte Hochhaus, ebenso wenig Genehmigungen für die beiden Neubauten. Doch die Vorbereitungen für das aufwändige Großprojekt sind am Laufen: bei den Investoren und bei der Stadtverwaltung. Stadtbaurat Christian Baumgart kündigte jetzt den Stadträten an, im Frühjahr einen vorhabenenbezogenen Bebauungsplan für das Projekt „Hans Löffler-Haus“ vorzulegen.
Dann könnten sich die Räte „in aller Ruhe mit der Planung auseinandersetzen“.
Neubau ist umstritten
Die Planung ist umstritten. Zum einen fordern Nachbarn und Denkmalschützer statt eines Neubaus eine Sanierung des maroden und seit zwölf Jahren leer stehenden Denkmals. Zum anderen stießen die Neubaupläne auf massiven Widerstand der Stadtbildkommission. Hauptkritikpunkt: eine viel zu große Baumasse um den Hochhausneubau herum.
Obwohl es Tenor der Architekturexperten war, der Kommission auch den geänderten Entwurf vorzulegen, muss der Investor das nicht mehr tun – „bei Beachtung der Firsthöhen der Anbausituation zur Augustinerstraße“, wie es im Sitzungsprotokoll heißt.
Das scheint der Fall zu sein. „Das Bauvolumen ist jetzt deutlich geringer“, die Fassade des neuen Nachbargebäudes „beruhigter“ und „wesentlich stadtverträglicher“ als im ersten Entwurf, informierte jedenfalls der Stadtbaurat die Stadträte über den Zwischenstand der Planungen jüngst im Planungsausschuss. Seine Prognose: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“
Glasflächen dominieren Nachbarfassade
Baumgart gilt als Befürworter des Projektes. Er war von Anfang an der Meinung, das marode Hochhaus – bis zu seiner Räumung 2005 eine städtische Immobilie – lasse sich nicht sanieren.
Der frühere Oberbürgermeister Hans Löffler, in dessen Amtszeit 1930 Würzburgs erstes Hochhaus entstand, ist Namensgeber für dessen Nachfolgebau. Dieser soll nicht nur aus dem neuen, 35 Meter hohen Turm im Originalstil bestehen, sondern umfasst auch das neue Nachbargebäude.
Außen optisch strikt getrennt, bildet der Komplex innerlich eine Einheit. Äußerlich hebt sich der Nachbarbau Nummer 11 auch vom Ensemble der Augustinerstraße ab: Mit einer von Glasflächen dominierten Fassade. Und statt Satteldächer mit Gauben wie bei den Nachbarhäusern bildet ein Flachdach mit zurückgesetzter Dachterrasse den Abschluss.
Burger und Italiener im Erdgeschoss
In das Haus kommen neben Praxen überwiegend Wohnungen. In die jeweiligen Untergeschoss soll Gastronomie einziehen. In Haus Nummer 11 ein Burger-Restaurant, im Turm ein „gehobener System-Italiener“, verrät Joachim Spatz.
Der FDP-Stadtrat ist einer der beiden Geschäftsführer des Bauherrn Hans-Löffler-Haus GmbH. Einen Interessenkonflikt zwischen seinem Mandat und seinem privatwirtschaftlichen Einsatz sieht Spatz nicht. Zum einen werde „alles offen gelegt“. Zum anderen dürfe er an Abstimmungen im Stadtrat bezüglich des Hochhaus-Projektes ohnehin nicht teilnehmen.
Spatz lobt die bislang gute Kooperation mit der Stadtverwaltung und städtischen Stellen. Schon im Vorfeld einer möglichen Genehmigung tut sich an der Großbaustelle Augustinerstraße einiges: Der Turm wurde entrümpelt und von Altlasten befreit. Der Abriss der Nummer 11 war eine logistische Herausforderung.
Generalprobe für den Hochhaus-Abriss
Der Verkehr der Straßenbahn, die nahezu im Minutentakt an der Baustelle vorbeifährt, durfte nicht behindert werden. Deshalb gab es auch keinen klassischen Abriss des Gebäudes, Spatz spricht von einem Rückbau: Stück für Stück wurde abgebrochen, die Decken zersägt und dann mit Hilfe eines Krans in die Container verladen, für deren Wechsel die Lastwagen nur wenige Minuten Zeit hatten.
„Man hat gesehen, es funktioniert“, bilanziert Spatz quasi die Generalprobe für den Abbruch des Hochhausturmes. Aber erst mal sind jetzt die Archäologen für die Bodenuntersuchung an der Reihe. Und wieg geht's dann weiter? „Wir streben eine Baugenehmigung noch im ersten Halbjahr 2018 an“, sagt Spatz.
Würzburg ist eine Stadt des Stillstandes
Offensichtlich nur Mieter und kein Eigentümer, dann müsstest du nämlich noch die Straßen mit bezahlen. Immer nur meckern. Freu dich doch mal darauf wenn alles neu ist! Vorfreude und so.